Newsletter
01 | 30. August 2024

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Liebe nfb-Mitglieder,

zum Ende dieses schönen heißen Sommers begrüßen wir Sie leicht verspätet mit dem ersten Newsletter dieses Jahres zum Schwerpunktthema „Die Vermessung der Beratung – Monitoring und Berichtssysteme in der BBB-Beratung“.

Die arbeitsweltbezogenen Beratungsaufgaben der Sozialgesetzbücher (SGB), der Sozialpartner und ganz besonders der Jugendberufsagenturen (JBA) erfreuen sich einer unvermindert hohen gesellschaftlichen Beachtung, wie der jüngst beim nfb-Vorstand und einigen Mitgliedsverbänden eingegangene Regelungsentwurf für einen umfassenden Ausbau der Beratungsangebote der Bundesagentur für Arbeit (BA) oder die aktuelle Pressemeldung des BMAS zum 1000. Unternehmen im INQA-Coaching erneut zeigen. Gleichwohl lag auch diesen Initiativen wohl teilweise noch ein nicht mehr zeitgemäßes Beratungsverständnis zugrunde, wonach Beratung zu Bildung, Beruf und Beschäftigung vorrangig kurativ in Krisensituationen anzubieten sei. Dagegen gerät die lebensphasenumspannende BBB-Beratung in Zeiten der aktuellen Debatten um Wege der Fachkräftegewinnung und -sicherung aus nfb-Sicht zu sehr in den Hintergrund. Deshalb haben wir das Schwerpunkthema sehr bedacht gewählt, mit dem wir Wege zur ihrer besseren Sichtbarkeit aufzeigen wollen – ganz nach dem Motto: „Wer zählt, der zählt (mehr)!“

Wir danken allen Mitwirkenden für ihre fachlich fundierten Beiträge und wertvollen Einblicke in die Praxis. Wir hoffen, Ihnen auch mit dieser Ausgabe einen anregend-bunten Strauß an Informationen im Kontext der Beratung für berufliche Entwicklung und Weiterbildung, Hinweise auf internationale Entwicklungen, Literatur und Veranstaltungstermine zur Verfügung zu stellen und freuen uns auf Rückmeldungen zu unserem Schwerpunktthema.

Mit besten Grüßen

Olaf Craney, Vorsitzender des nfb und

das Newsletter-Redaktionsteam
Ursula Wohlfart und Karen Schober (nfb)
Elisabeth Tadzidilinoff (G.I.B.)
Prof. Dr. Peter Weber, HdBA und Vorstandsmitglied nfb

Neues aus dem nfb

Mit der Zielsetzung, die Potenziale junger Menschen sowie ausländischer Berufsqualifikationen noch besser zu heben, hat das BMAS am 05. Juli des Jahres einen neuen Referentenentwurf (SGB III – Modernisierungsgesetz) vorgelegt. Es sollen der Kooperationsplan, eine neue Förderung für schwer zu erreichende junge Menschen, eine Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung und für alle jungen Menschen eine umfassende, nachhaltige, ganzheitliche und aufsuchende Beratung, welche im Bedarfsfall auch im Rahmen eines Fallmanagements erfolgen kann, ins SGB III eingeführt werden.

Der nfb-Vorstand hat nach Aufforderung durch das BMAS hierzu Stellung bezogen, insbesondere mit Blick auf dessen mögliche Folgen für das Gesamtangebot lebensumspannender Beratung zu Bildung, Beruf und Beschäftigung.

Die beabsichtigte Einführung des Kooperationsplans im SGB III bedarf aus Sicht des Vorstands weiterer Deregulierungen. Das Regelungsvorhaben zum Ausbau der Beratung durch die BA birgt insgesamt die große Gefahr, einen nicht beabsichtigten Rückzug anderer Akteure zu verursachen. Hier seien insbesondere die Angebote der IQ-Netzwerke, der Länder und der Jugendberufshilfe genannt. Die BA sollte nicht veranlasst werden, „…die Defizite in diesem steuerfinanzierten Aufgabengebiet auszugleichen, ohne die dafür notwendige fachliche Expertise und die erforderliche finanzielle Ausstattung.“

Der nfb-Vorstand fordert professionalisierte Beratungsangebote, fachlich fundierte Debatten im anstehenden Gesetzgebungsverfahren sowie einen deutlich vereinfachten Gesetzestext. Die vollständige Stellungnahme finden Sie hier.

Im Blickfeld der Politik

Thema Weiterbildung und Beratung

Im nfb-Newsletter 2/2023 hatte die Stellvertretende Vorsitzende des nfb, Ursula Wohlfart, ihre Eindrücke von der Konferenz geschildert. In ihrem Kommentar wurde das Bemühen der verantwortlichen Bundesministerien zu einem gemeinschaftlichen, koordinierten Vorgehen in diesem Politikfeld positiv hervorgehoben. Wenig überzeugend war dagegen die Tatsache, dass der Eindruck entstand, dass „das Rad immer wieder neu erfunden“ wird und nicht auf die vielfältigen Initiativen, Projekte und Programme der vergangenen zwei Jahrzehnte aufgebaut wurde. Die Anforderungen an eine leicht zugängliche und qualitätsvolle Weiterbildungsberatung als wesentliche Voraussetzung für gelingende Weiterbildungsbeteiligung war auf der Konferenz leider nur ein Randthema im Forum 4, obwohl die Grafik der Hinderungsgründe etwas Anderes nahelegte.

Im Kapitel 5 „Bildung und Weiterbildung in der Tätigkeitsgesellschaft“ empfehlen die Autor*innen u. a. einen deutlichen Ausbau der Weiterbildungsberatung sowie eine bessere Vernetzung der Beratungsangebote der Bundesagentur für Arbeit mit den Beratungsangeboten der Kommunen, der Kammern und anderer Träger:

„Bislang sind Beratungsangebote zu geförderter Weiterbildung nur einem relativ kleinen Kreis bekannt und werden von vergleichsweise wenigen Beschäftigten und Betrieben genutzt. Niedrigschwellige, aufsuchende Beratungsangebote sind daher unerlässlich. Dies gilt insbesondere, da diese Beratungen die Wahrscheinlichkeit durchaus erhöhen, dass Weiterbildungsmaßnahmen wahrgenommen werden. Eine flächendeckende, qualitativ hochwertige und unabhängige Beratungsinfrastruktur gibt es derzeit nicht.

Ausgangspunkt könnte daher die Weiterbildungsberatung der Bundesagentur für Arbeit und deren Kooperation mit bereits etablierten Beratungsstrukturen sein, wobei beide Seiten jeweils aufeinander verweisen. Um die Beratung zu verbessern, kann zudem auf KI-basierte Systeme zurückgegriffen werden. Diese können im Beratungsprozess dabei unterstützen, eine möglichst genaue Passung zwischen individuellem Profil und verfügbaren Weiterbildungsangeboten zu erreichen.“

Quelle: Nationale Akademie der Wissenschaften, Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (2024): Die Zukunft der Arbeit. Berlin, Seite 73

Das Startchancen-Programm zielt darauf ab, die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen signifikant zu verbessern und somit mehr Chancengleichheit im Bildungssystem zu schaffen. Dies beinhaltet üblicherweise Maßnahmen, die von der frühkindlichen Bildung bis hin zur Sekundarstufe reichen und kann auch spezielle Förderprogramme für benachteiligte Gruppen oder Regionen umfassen.

Das Programm startet zum 1. August 2024 und läuft über zehn Jahre. Der Bund fördert es mit einer zusätzlichen Startchancen-Milliarde pro Jahr. Die Länder beteiligen sich in gleichem Umfang. Etwa 4.000 Schulen in herausfordernder Lage und damit rund 10 Prozent aller Schülerinnen und Schüler in Deutschland werden mit dem Startchancen-Programm gezielt unterstützt. An den Startchancen-Schulen wird in eine bessere Infrastruktur und Ausstattung investiert, aber auch bedarfsgerechte Maßnahmen der Schul- und Unterrichtsentwicklung und eine gezielte Stärkung multiprofessioneller Teams werden gefördert. (Quelle: BildungsSpiegel vom 3. Februar 2024)

In Säule III sollen die Startchancen-Schulen personell verstärkt werden, insbesondere mit dem Ziel, die individuelle Beratung und Unterstützung der Lernenden zu fördern – auch zur Beruflichen Orientierung –, eine lernförderliche Elternarbeit zu unterstützen, die Entwicklung einer positiven, diversitäts- und ungleichheitssensiblen Schulkultur zu begleiten und Betroffene bei der Inanspruchnahme staatlicher Leistungen zu unterstützen. Neben Sozialpädagog*innen und Schulsozialarbeiter*innen sollen vor allem auch pädagogische Fachkräfte anderer Disziplinen ihre Stärken und Expertise einbringen können. Hierdurch soll die Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams an den Startchancen-Schulen ausgebaut und weiterentwickelt werden. (Auszug aus der Vereinbarung zwischen Bund und Ländern zur Umsetzung des Startchancen-Programms für die Jahre 2024 bis 2034)

Aus Sicht des nfb hätte man sich eine deutlichere Einbeziehung und Stärkung der Beratenden aus dem Bereich der Bildungs- und Berufsberatung gewünscht, z. B. durch eine personelle Verstärkung und Professionalisierung der Beratungslehrer*innen an den Schulen sowie durch eine stärkere Einbeziehung der Beratungsfachkräfte der Agenturen für Arbeit in die lokalen Netzwerke.

Schwerpunktthema

Die Vermessung der Beratung – Monitoring und Berichtssysteme in der BBB-Beratung

Seit seiner Gründung setzt sich das nfb für mehr Transparenz über die äußerst vielfältige und heterogene Beratungslandschaft in Deutschland und für eine evidenzbasierte Beratungspolitik und ‑praxis ein. Die 2023 durchgeführte Befragung bei den nfb-Mitgliedern zu den künftigen Arbeitsschwerpunkten hatte ergeben, dass neben den Themen Kompetenzentwicklung, Digitalisierung in der Beratung und Informationen zur Beratungsforschung Aktivitäten zur Entwicklung eines Monitoring- und Berichtssystems in der BBB-Beratung als einer der künftigen Arbeitsschwerpunkte des nfb genannt wurde (vgl. Beitrag von Karl Düsseldorff in: nfb-Newsletter 2/2023). Mit diesem Newsletter wollen wir das Thema wieder ins Bewusstsein von Praktiker*innen und Anbieter*innen von Beratungsdiensten, aber vor allem auch von politisch und administrativ Verantwortlichen bringen und für die Entwicklung eines Berichtssystems in der Bildungs- und Berufsberatung (BBB-Beratung) werben.

Eine evidenzbasierte Beratungspolitik und Beratungspraxis erfordern ein kontinuierliches Monitoring wichtiger Eckdaten des Beratungsgeschehens, seiner Strukturen und Wirkungen in den verschiedenen Feldern der BBB-Beratung. Ein solches Monitoring und Berichtssystem gibt es bislang in Deutschland nur vereinzelt in wenigen Bundesländern, in einigen regionalen oder lokalen Netzwerken oder bei einzelnen Beratungseinrichtungen, nicht aber flächendeckend und bundesweit. Konzeption und Erhebungsmethoden sind zudem sehr unterschiedlich und die verfügbare Datenbasis äußerst dünn. Dies muss sich ändern! Was dazu getan werden müsste erläutern wir in dem Artikel „Konzeptionelle Überlegungen zu einem nationalen Monitoring und Berichtssystem in der BBB-Beratung“.

Die Chancen hierfür scheinen derzeit nicht schlecht zu sein, denn in einer Reihe verwandter Politikbereiche haben sich in den vergangenen Jahren Indikatoren gestützte Berichtssysteme etabliert, z. T. sind sie sogar gesetzlich vorgeschrieben. Als Beispiele seien hier genannt: der schon seit 1977 bestehende Berufsbildungsbericht, die Berichte zur Anerkennungsberatung, die Berichte zum Kita-Qualitäts- und Teilhabegesetz (ERiK), der Nationale Bildungsbericht sowie neuerdings ein Projekt beim DIPF zur Indikatorenentwicklung im Feld der kulturellen Bildung. In der EU und im europäischen Ausland gibt es ebenfalls interessante konzeptionelle Monitoring-Ansätze für Qualitäts- und Wirkungsmessung im Bereich der Bildungs- und Berufsberatung, von denen wir lernen können.

In unserem Schwerpunktthema präsentieren wir zunächst einen Überblick über die verschiedenen internationalen/europäischen Konzepte zur Entwicklung und Etablierung einer Monitoring-Strategie im Bereich der BBB-Beratung und die davon ausgehenden Impulse für die Entwicklung eines Monitoring- und Berichtssystems in Deutschland. Es folgen Berichte über ausgewählte Monitoring- und Berichtssysteme aus einigen Bundesländern (Niedersachsen/Berlin, Baden-Württemberg, Hessen, Bayern) sowie über den Beratungsindex zur „Lebensbegleitenden Berufsberatung“ der Bundesagentur für Arbeit und ein Projektbericht des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE) und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB) über ein Konzept zum Aufbau einer systematischen, integrierten Berichterstattung zur beruflichen Weiterbildung. Abschließend präsentieren wir eigene konzeptionelle Überlegungen zur Entwicklung eines bundesweiten Monitoring- und Berichtssystems in der BBB-Beratung.

Im Folgenden finden Sie kurze Zusammenfassungen der Beiträge jeweils mit dem Link zum ausführlichen Artikel auf der nfb-Webseite.

Peter C. Weber (Hochschule der Bundesagentur für Arbeit – HdBA; Vorstandsmitglied nfb)

Der vorliegende Beitrag wirft einige Schlaglichter auf die internationale und spezifisch europäische Diskussion zum Thema Monitoring in der Beratung und zieht einige Schlussfolgerungen für Deutschland. Begleitend zu den in den letzten 25 Jahren lebhaft geführten fachpolitischen Diskussionen zum Auf- und Ausbau der lebensbegleitenden Beratung (im Feld Bildung, Beruf, Beschäftigung) wurde das Thema in verschiedenen Studien und Initiativen thematisiert und beschrieben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die EU selbst kein auf Daten basierendes Monitoring etablieren kann oder will, sondern eher die Rolle hat, Aktivitäten auf der nationalen Ebene konzeptionell zu beschreiben und anzuregen.

Der Beitrag geht kurz auf den Begriff des Monitorings und der Evaluation ein und differenziert verschiedene Gründe für die gestiegene Bedeutung von Monitoring-Aktivitäten. Daran anschließend werden zwei Modelle vorgestellt, die Indikatoren für das Monitoring beschreiben. Der dritte Teil geht auf Publikationen des CEDEFOP mit Beispielen für ein Monitoring ein und gibt Hinweise zu weiterführenden Quellen. Abschließend werden einige Schlussfolgerungen für die Diskussion und die Entwicklung eines Beratungsmonitorings in Deutschland zusammengefasst. Den ausführlichen Artikel finden Sie hier.

Kirsten Schulze (k.o.s. GmbH, Berlin) und Katharina Schepker (AEWB Niedersachsen)

Das Land Niedersachsen fördert seit 2009 den Aufbau eines flächendeckenden Bildungsberatungsangebots für die niedersächsische Bevölkerung. Der Verbund besteht derzeit aus zwölf regionalen Bildungsberatungseinrichtungen, die über ganz Niedersachsen verteilt sind. Die Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung (AEWB) koordiniert den fachlichen Dialog im landesweiten Netzwerk und begleitet die Qualitätsentwicklung sowie die Evaluation der Bildungsberatung durch die k.o.s GmbH.

Die Evaluation der Bildungsberatung Niedersachsen umfasst zwei Erhebungsbereiche: eine Beratungsdokumentation aller durchgeführten Beratungen in einer Online-Datenbank (einschl. aller relevanten Daten zu den Ratsuchenden) und eine standardisierte Befragung der Beratenen nach Abschluss des Beratungsprozesses zu Ergebnissen und Wirkungen nach dem IOSM-Modell (Erfolgsindikatoren der Erhöhung beruflicher Handlungsfähigkeit: Informierter, Orientierter, Strukturierter, Motivierter) und zur Zufriedenheit mit der Beratung. Die Ergebnisse beider Erhebungen werden in einem Berichtssystem für eine gemeinsame Bewertung und Reflexion durch die Beteiligten in jährlichen Qualitätszirkeln zusammengefasst und auf der Webseite der AEWB veröffentlicht.

Der Beitrag reflektiert insbesondere Probleme der Messbarkeit von Beratungsergebnissen und Wirksamkeit und gibt praxisnahe Hinweise für die Umsetzung des Monitorings im Hinblick auf den Umfang und die Aussagefähigkeit der Daten und auf den mit den Erhebungen und der Dokumentation verbundenen Arbeitsaufwand in Bezug auf den Nutzen. Den ausführlichen Artikel finden Sie hier.

Regine Zizelmann und Małgorzata Veit (Koordinationsstelle LN WBB)

Das vom Kultusministerium Baden-Württemberg geförderte Landesnetzwerk Weiterbildungsberatung (LN WBB) hat zeitgleich mit der Gründung 2015 ein Monitoring und Berichtssystem eingeführt – zunächst in analoger Form, seit 2016 digitalisiert. Mit der Einführung des Monitoring- und Berichtssystems werden vor allem folgende Ziele verfolgt:

  • Transparenz der Anbieter- und Trägerlandschaft und deren Entwicklung anhand vergleichbarer Daten zu schaffen;
  • die Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung der Beratungsarbeit für Beratende und für die Einrichtungen anhand einheitlicher, verbindlicher Qualitätsstandards und Kompetenzprofile zu gewährleisten;
  • ein flächendeckendes, kostenfreies und niedrigschwelliges Beratungsangebot in der Weiterbildung durch die Dokumentation von Daten zur Erreichbarkeit und Nutzung der Beratungsangebote sicherzustellen;
  • Impulse für die zunehmende Bedeutung der Digitalisierung von Beratungsangeboten zu geben;
  • die Koordinierung und Steuerung sowie strategische und fiskalische Planung und Controlling der bereitgestellten bzw. benötigten Fördermittel für die Weiterbildungsberatung zu gewährleisten.

Der Beitrag beschreibt das Software-Tool „Zensus“, mit dem die Online-Erfassung der Daten durch die einzelnen Mitgliedseinrichtungen des Netzwerks erfolgt und erläutert die Auswertungs- und Nutzungsmöglichkeiten für die Beratungseinrichtungen, die Beratenden und die Koordinationsstelle. Ein besonderer Vorteil liegt neben den Informationen über die Ratsuchenden, die Beratungsanliegen, und das Nutzungsverhalten in der Möglichkeit zum tagesaktuellen Controlling über zugeteilte, bereits verbrauchte und noch zu erwartende Fördermittel im Rahmen des Gesamtbudgets (angegeben in Kontingenten von Beratungsminuten).

Die Berichterstattung trägt nach Einschätzung der Koordinationsstelle entscheidend zur besseren Sichtbarkeit und Wertschätzung der Weiterbildungsberatung bei Bürger*innen ebenso wie bei den politischen Entscheidungsträger*innen bei und stärkt die Weiterentwicklung und Professionalisierung der Weiterbildungsberatung in Baden-Württemberg. Den ausführlichen Artikel finden Sie hier.

Mario Wiesmann (involas, Hessen)

An den Plan der EU, Bürger*innen durch ein lebensbegleitendes Beratungsangebot zu unterstützen, knüpft sich die Frage, wie sich ein solches Angebot am besten evaluieren lässt. Ein organisationsübergreifendes Beratungsmonitoring verspricht Vergleichbarkeit und ermöglicht Längsschnittanalysen. Besonders aussagekräftig sind hierfür Abfragen, die über das Mindestmaß der für die Angebotssteuerung benötigten Daten hinausgehen. Dies sind insbesondere Daten zu sog. „weichen“ Erfolgs- und Qualitätsindikatoren wie z. B. „Engagement und Partizipation in der Schule“, die „Nutzung von Fähigkeiten im Beruf“ oder „Soziale Inklusion“, deren Operationalisierung allerdings weitaus schwieriger ist.

Im Artikel werden am Beispiel des von der hessischen Landesregierung geförderten Beratungsprogramms „QuABB“ und der dort eingeführten elektronischen Fallakte („eFallakte“) die Vorzüge eines solchen umfassenderen Beratungsmonitorings diskutiert, mögliche Indikatoren, die auch längerfristige Effekte abbilden, wie z. B. gesteigerte Konfliktfähigkeit, verbessertes Zeitmanagement oder die Konkretisierung der Karriereplanung vorgestellt und Herausforderungen bei der Umsetzung beleuchtet. Den ausführlichen Artikel finden Sie hier.

Svea Wagner (Bildungsberatung Landeshauptstadt München, Pädagogisches Institut)

Die Bildungsberatung der Landeshauptstadt München ist ein seit langem etabliertes kommunales Angebot, das Menschen ganzheitlich und entlang der gesamten Bildungskette begleitet. Sie bietet eine übergreifende, trägerneutrale und gebührenfreie Beratung für alle Münchnerinnen an und erstreckt sich auf nahezu alle Bildungsabschnitte im Sinne des lebensbegleitenden Lernens. Um das Beratungsangebot an die sich wandelnden gesellschaftlichen Entwicklungen und Beratungsbedarfe der Bürgerinnen anzupassen, wurden seit Anbeginn die Daten über Ratsuchende und ihre Beratungsanliegen, über den Beratungsverlauf und die Ergebnisse erhoben – zunächst in analoger Form, seit 2021 auch digital in einem Online-Umfrage-Tool. Nach jeder Beratung füllen die Berater*innen einen digitalen Fragebogen aus, der alle wesentlichen Informationen zu der ratsuchenden Person und dem Beratungsverlauf enthält.

Die Informationen, die aus den Auswertungen der digitalen Erhebungsbögen gewonnen werden, dienen zum einen als Basis für die Ausrichtung der Beratungsaktivitäten und ermöglichen eine gründliche Reflexion der Beratungstätigkeit im Team. Außerdem können tagesaktuelle Auswertungen zu unterschiedlichen Fragestellungen durchgeführt werden, um Anfragen aus Politik und Verwaltung zu beantworten. Die Auswertungen bilden auch die Grundlage für die Erstellung des Jahresberichts , der allen relevanten Netzwerkpartnern und politischen Stakeholdern präsentiert wird. Dies erhöht die Sichtbarkeit der Bildungsberatung in der Münchner Stadtgesellschaft und trägt zu ihrer Legitimation und Anerkennung bei. Den ausführlichen Artikel finden Sie hier.

Peter C. Weber (Hochschule der Bundesagentur für Arbeit – HdBA, Vorstandsmitglied nfb)

Im Jahr 2019 hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) eine neue inklusive Lebensbegleitende Berufsberatung (LBB) für alle Menschen, einschließlich der Erwerbstätigen, eingeführt. Diese Reform ist eine strategische Neuausrichtung auf Beratung als wichtigem Mittel zur Unterstützung von Menschen jeden Alters und in verschiedenen Phasen der Berufswahl, der Beschäftigung oder Arbeitslosigkeit.

Zur Erfassung der Beratungsqualität und des Monitorings nutzt die BA ein eigenes Monitoringsystem: den Beratungsindex. Dieser basiert auf einem Indikatorenmodell und wird regelmäßig und systematisch durch Befragung der Nutzer*innen der Beratungsangebote zu jeweils drei Zeitpunkten erhoben. Die Indikatoren beziehen sich auf die subjektive Bewertung verschiedener Aspekte der Qualität der Beratung nach dem Input – Prozess – Output/Outcome Konzept. Im Beitrag werden Items zu ausgewählten Indikatoren vorgestellt.

Mit dem regelmäßigen Monitoring des Beratungsangebots verfolgt die BA auch eine Professionalisierungsstrategie. Hierzu wurde u. a. das von der Hochschule der BA konzipierte und durchgeführte „Zertifikatsprogramm Professionelle Beratung“ eingeführt. Im vorliegenden Beitrag wird erörtert, wie durch weitere Begleitforschung der Einfluss der Kompetenzentwicklung und Professionalisierung der Beratenden auf die Entwicklung der professionellen Lebensbegleitenden Berufsberatung nachgewiesen werden kann, und ob durch ergänzende qualitative und quantitative Erhebungen eine Verknüpfung mit dem bestehenden Beratungsindex der BA denkbar ist. Den ausführlichen Artikel finden Sie hier.

Elisabeth Reichart (Deutsches Institut für Erwachsenenbildung DIE),
Pia Gerhards und Gesa Münchhausen (beide Bundesinstitut für Berufsbildung BIBB)

Vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung beruflicher Weiterbildung und der 2019 beschlossenen Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS) haben das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) und das Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) in einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt untersucht, wie eine integrierte systematische Weiterbildungsberichterstattung entwickelt werden kann. Hierzu wurde ein Indikatorenmodell entlang der Dimensionen Kontext – Input – Prozess – Output – Erträge entwickelt und eine Analyse bereits bestehender Berichtssysteme (z. B. Berufsbildungsberichte, Nationale Bildungsberichte, Adult Education Survey – AES) aus dem Bildungsbereich sowie eine Bestandsaufnahme benötigter und bereits verfügbarer Daten durchgeführt.

Ein Teilbereich des Projekts beschäftigte sich mit dem aus Sicht der Autor*innen erforderlichen Monitoring und Berichtssystem für die Weiterbildungsberatung. Die Analyse ergab, dass hier die Datenlage besonders dürftig ist und dass neben quantitativ messbaren Kennziffern über Angebotsstrukturen und Ergebnisse der Weiterbildungsberatung insbesondere ein großer Mangel an Daten zu „weichen Faktoren“ der Weiterbildungsberatung herrscht.

Neben der Nutzung der verfügbaren AES-Daten über die Inanspruchnahme von Weiterbildungsberatung, die Art der in Anspruch genommenen Angebote und zum Informationsstand der Individuen müssten weitere Quellen herangezogen und ggfs. gesonderte Datenerhebungen durchgeführt werden, die die bislang fehlenden Aspekte und Kontexte abdecken könnten. Hierzu wären u. a. Informationen zu Qualität und Nutzen von Weiterbildungsberatung, der tatsächliche Bedarf an Beratung und Information sowie eine differenziertere Abbildung von Zielgruppen, Anbietern und Themenfeldern der Beratung erforderlich. Aktuell – so die Autor*innen – fehlt es zudem an Transparenz über Faktoren wie Umfang, Wirkung, Finanzierung/Kosten und Bekanntheitsgrad der Angebote. Den ausführlichen Artikel finden Sie hier.

Olaf Craney, Karen Schober (nfb)

Das Feld der Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung ist trotz seiner unbestrittenen Bedeutung für das Gelingen individueller Bildungs- und Berufskarrieren sowie für die Funktionsfähigkeit des Bildungssystems und des Arbeitsmarktes in Deutschland eine „Black Box“ im Hinblick auf empirisch gesichertes Wissen über die Strukturen, Art und Umfang, Qualität und Wirksamkeit sowie Effektivität und Effizienz der insgesamt in Deutschland angebotenen Beratungsdienstleistungen im Bereich der BBB-Beratung. Stattdessen gibt es einen Flickenteppich unterschiedlicher Ansätze zur Datenerhebung und Berichterstattung auf lokaler/regionaler Ebene, häufig beschränkt auf einzelne Sektoren der BBB-Beratung (z. B. der Weiterbildungsberatung) oder einzelne Anbieter und Einrichtungen. Auch der Nationale Bildungsbericht enthält bislang mangels belastbarer Daten keine Informationen zur Bildungsberatung in Deutschland und deren Rolle zur Unterstützung des lebensbegleitenden Lernens.

Das nfb als ein Forum von Akteuren und Stakeholdern aus dem Feld der BBB-Beratung setzt sich für den Aufbau eines systematischen, indikatorengestützten Monitoring- und Berichtssystems im Bereich der Beratung für Bildung, Beruf und Beschäftigung ein und schlägt eine Einbeziehung ausgewählter Ergebnisse in den Nationalen Bildungsbericht vor. In diesem Beitrag entwerfen wir ein Szenario für die Entwicklung und den Aufbau eines solchen Monitoring- und Berichtssystems in der BBB-Beratung. Den ausführlichen Artikel finden Sie hier.

Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung (aewb) (2024):
Bildungsberatung Niedersachsen. Bericht zur Beratungsdokumentation 2023. Hannover
https://www.bildungsberatung-nds.de/images/downloads/NDS_Broschuere_2023.pdf

Arbeitskreis Bildungsberichterstattung am DIE (Hrsg.) (2023):
Weiterbildungsstatistik im Verbund. Ergebnisse für das Berichtsjahr 2020. DIE, wbv
https://www.die-bonn.de/id/41776/about/html

BMBF (Hrsg.) (2007):
Bestandsaufnahme in der Bildungs-, Berufs- und Beschäftigungsberatung und Entwicklung grundlegender Qualitätsstandards („Ramboll-Studie“)
https://doku.iab.de/externe/2007/k071219f02.pdf

BMBF (Hrsg.) (2023):
Weiterbildungsverhalten in Deutschland 2022. Ergebnisse des Adult Education Survey — AES-Trendbericht
https://www.bmbf.de/SharedDocs/Publikationen/de/bmbf/1/26667_AES-Trendbericht_2022.pdf?__blob=publicationFile&v=4

Deutsche Gesellschaft für Karriereberatung (DGfK) (2016):
Markterhebung 2015. Karriereberatung in Deutschland

DIE Survey – Daten und Berichte zur Weiterbildung (2023):
Trends der Weiterbildung. DIE-Trendanalyse 2021. 2. korr. Auflage. Bielefeld, wbv
hier insbesondere die Seiten 55 – 65
https://www.die-bonn.de/id/41438/about/html

nfb/Schober, Karen; Langner, Judith (Hrsg.) (2017):
Wirksamkeit der Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung. Beiträge zur Wirkungsforschung und Evidenzbasierung. Bielefeld, wbv

nfb (Hrsg.) (2022):
Lebensbegleitende Bildungs- und Berufsberatung in Deutschland. Strukturen und Angebote – Daten und Fakten. 3. überarbeitete Auflage. Berlin; Autor*innen: Barbara Lampe und Karen Schober
https://www.wbv.de/shop/Lebensbegleitende-Bildungs-und-Berufsberatung-in-Deutschland-6004926w

Schober, Karen; Käpplinger Bernd (2017):
„You get what you measure”? – Professionspolitische Überlegungen für ein Berichtssystem Bildungs- und Berufsberatung (Beratungsmonitor), in: nfb/Schober/Langner (2017), S. 49–63

Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales Berlin (Hrsg.) (2024):
Gut informiert und beraten zu Bildung und Beruf im Land Berlin. Beratungs-Monitor 2023
https://beratung-bildung-beruf.berlin/hintergrund/

Schiersmann, Christiane; Aker, Nadine; Bahn, Mareike (2015):
Weiterbildungsberatung in Baden-Württemberg. Ergebnisse einer Bestandsaufnahme. Bielefeld, wbv
https://www.wbv.de/shop/Weiterbildungsberatung-in-Baden-Wuerttemberg-6004484w

CEDEFOP (ed.) (2022):
Working paper series, No. 9 / March 2022
Towards European standards for monitoring and evaluation of lifelong guidance systems and services. (Vol. I) (Auf dem Weg zu europäischen Standards für Monitoring und Evaluation für lebensbegleitende Berufsberatungssysteme und –angebote; Band I)
https://op.europa.eu/en/publication-detail/-/publication/db39f90e-bb9a-11ec-b6f4-01aa75ed71a1/language-en/format-PDF/source-search

CEDEFOP (ed.) (2023): Towards European standards for monitoring and evaluation of lifelong guidance systems and services (Vol. II). A preliminary list of indicators for quality frameworks. Research Paper (Eine vorläufige Liste von Indikatoren für Qualitätsrahmen; Band II)
https://op.europa.eu/en/publication-detail/-/publication/4cca9ece-837a-11ee-99ba-01aa75ed71a1/language-en

CEDEFOP (ed.) (2023):
Working Paper Series No. 19, December 2023
Towards European standards for monitoring and evaluation of lifelong guidance systems and services (Vol III). Understanding the challenges in estimating financial investments and costs in publicly financed measures supporting adult career development. (Herausforderungen bei der Schätzung von finanziellen Investitionen und Kosten in öffentlich finanzierten Maßnahmen zur Unterstützung der beruflichen Entwicklung von Erwachsenen und Evaluation von Berufsberatungsdiensten für Erwachsene in Europa aus einer lebenslangen Perspektive; Band III). ( Luxembourg, Publications Office of the European Union. Cedefop working paper No. 19)
https://www.cedefop.europa.eu/files/6219_en_0.pdf

ELGPN (European Lifelong Guidance Policy Network) (ed.) (2016):
ELGPN Tools No. 1. (excerpt). (Quality Assurance and Evidence-Base (QAE) Framework. Jyväskylä/Finland (Ein Bezugsrahmen für Qualitätssicherung und Evidenzbasierung)
https://www.elgpn.eu/publications/browse-by-language/english/elgpn-tools-no-1-excerpt-quality-assurance-and-evidence-base-qae-framework

ELGPN (ed.) (2014):
ELGPN Tools No. 3: The Evidence Base on Lifelong Guidance: A Guide to Key Findings for Effective Policy and Practice. Author: Tristram Hooley, Jyväskylä/Finland
https://www.elgpn.eu/publications/browse-by-language/english/elgpn-tools-no-3.-the-evidence-base-on-lifelong-guidance/
Deutsche Übersetzung: ELGPN/nfb (Hrsg.) (2015): Die Evidenzbasierung lebensbegleitender Beratung. Ein Wegweiser zu zentralen Forschungsergebnissen für eine effektive Politik und Praxis. Autor: Tristram Hooley. Berlin
https://www.elgpn.eu/publications/browse-by-language/german/die-evidenzbasierung-lebensbegleitender-beratung.-ein-wegweiser-zu-zentralen-forschungsergebnissen.-fur-eine-effektive-politik-und-praxis

University of Derby (ed.) (2023):Investing in careers. What is career guidance worth?Authors: Tristram Hooley, Chris Percy, Siobhan Neary (Investieren in Karrieren. Was ist Berufsberatung wert?)
https://repository.derby.ac.uk/item/9zx1v/investing-in-careers-what-is-career-guidance-worth

Mayerl, Martin; Gugitscher, Karin (2021):
Effekte-Nutzen-Wirkung in der Bildungsberatung. Panelerhebung 2019/21 der Bildungsberatung Österreich. Öibf: Bericht an das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Wien
https://erwachsenenbildung.at/downloads/themen/erwachsenenbildung-in-oesterreich/2021_Studie_Effekte-Nutzen-Wirkung_in_der_BIB.pdf?m=1635954239

AMS Burgenland/AMS Tirol (2015):
Die Wirkung und Qualität von BIZ-Beratungen in den Bundesländern Burgenland und Tirol. Endbericht. Wien
https://ams-forschungsnetzwerk.at/downloadpub/Endbericht_BIZ_Tirol_Bgld_AMS-abif.pdf

Egger-Subotitsch, Andrea; Liebeswar, Claudia; Schneeweiß, Sandra (2016):
Die Wirkung von Bildungs- und Berufsberatung professionell messen – Methoden und Indikatoren zur Messung. Im Auftrag des AMS Österreich. Wien
https://docplayer.org/32432390-Die-wirkung-von-bildungs-und-berufsberatung-messen-andrea-egger-subotitsch-voeb.html

Sgier, I.; Schüepp, P.; Haberzeth, E.; Dernbach, S. (2020): Beratung in der Weiterbildung. Ergebnisse der jährlichen Umfrage bei Weiterbildungsanbietern (Weiterbildungsstudie 2019/2020). Zürich: SVEB & PHZH

BMAS (Hrsg.) (2023):
Evaluation der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB)
Download unter:
https://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Forschungsberichte/fb-620-evaluation-der-eutb.pdf?__blob=publicationFile&v=3

BMBF (Hrsg.) (2024):
Bericht zum Anerkennungsgesetz 2023. Download unter:
https://www.bmbf.de/SharedDocs/Downloads/de/2024/bericht-anerkennungsgesetz-2023.html

DJI (Deutsches Jugendinstitut):
ERiK Forschungsberichte zum KiQuTG (Kita-Qualitäts- und Teilhabegesetz) (Forschungsverbund DJI und TU Dortmund)
https://www.dji.de/ueber-uns/projekte/projekte/entwicklung-von-rahmenbedingungen-in-der-kindertagesbetreuung-erik/aktueller-stand-des-forschungsprojektes.html

ERiK – Forschungsbericht I (2021): Konzeption und Befunde des indikatorengestützten Monitorings zum KiQuTG. Bielefeld: wbv

ERiK-Forschungsbericht II (2022): Befunde des indikatorengestützten Monitorings zum KiQuTG. Bielefeld: wbv

ERiK-Methodenberichte – Methodological Reports in Englisch I–III

ERiK III – Forschungsbericht III (2023): Befunde des indikatorengestützten Monitorings zum KiQuTG. Bielefeld. Kostenfreier Download unter:
https://www.wbv.de/shop/ERiK-Forschungsbericht-III-I74580

Kühne, Stefan; Maaz, Kai (Hrsg.) (2023):
Indikatorenentwicklung im Feld der kulturellen Bildung (InKuBi). Konzeptionelle Grundlagen und erste Befunde. Bielefeld: wbv
https://www.wbv.de/shop/Indikatorenentwicklung-im-Feld-der-kulturellen-Bildung-InKuBi-6004954w

Nachrichten

Das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus veröffentlichte am 23. Januar 2024 ein Eckpunktepapier zur Entwicklung der Weiterbildungsstrategie. Die Handlungsfelder der geplanten Strategie umfassen unter anderem eine Erhöhung von Transparenz und Bekanntheitsgrad der Weiterbildungsangebote sowie die Weiterentwicklung von Fördersystemen. Die Aufgabe der Stärkung und Vernetzung der Weiterbildungs- und Qualifizierungsberatung wird in dem 24-seitigen Papier ebenfalls benannt. Die Verfasser gehen davon aus, dass Bürger*innen, insbesondere bildungsbenachteiligten Menschen sowie Erwerbstätigen und Personalverantwortlichen in schleswig-holsteinischen Unternehmen zur Unterstützung des lebensbegleitenden Lernens in jeder Entwicklungsphase geeignete Beratungsangebote für Weiterbildungs- oder Qualifizierungsmaßnahmen zur Verfügung stehen sollten. Sie halten fest, dass eine bessere Vernetzung der Beratungsangebote, indem relevante Akteure einbezogen und über Kooperationen Synergieeffekte erzeugt werden, die zu einem größeren Mehrwert für gezielte, bedarfsgerechte Weiterbildung der jeweiligen Zielgruppe führen können, die Voraussetzung hierfür ist. Die Weiterbildungsstrategie soll im Herbst vorliegen. Mehr erfahren Sie hier.

Das Bundeskabinett hat am 27. März 2024 das Berufsbildungsvalidierungs- und -Digitalisierungsgesetz als Teil der Exzellenzinitiative Berufliche Bildung beschlossen. Damit wird für Menschen ohne formalen Berufsabschluss erstmals ein Anspruch auf Feststellung und Bescheinigung ihrer beruflichen Fertigkeiten am Maßstab eines dualen Ausbildungsberufes geschaffen. Zudem werden Digitalisierung und Entbürokratisierung in der beruflichen Bildung vorangebracht. Der Gesetzentwurf befindet sich aktuell in der parlamentarischen Beratung (Öffentliche Anhörung im BT-Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung am 3. Juni 2024).

2024 organisieren die Partnerorganisationen der Allianz für Aus- und Weiterbildung zum vierten Mal den Sommer der Berufsausbildung, um Jugendliche auf ihrem Weg in die Ausbildung zu unterstützen: Mit vielfältigen Aktionen und Events auf Bundes-, Landes- und regionaler Ebene informieren sie über die berufliche Bildung, bringen Betriebe und Jugendliche zusammen und zeigen gemeinsam, dass sich #AusbildungSTARTEN lohnt. In diesem Jahr stehen die unterschiedlichen Facetten der Berufsorientierung und Unterstützungsangebote im Fokus, die nicht nur Jugendlichen bei ihrer Berufswahl helfen sollen, sondern auch Eltern und Lehrkräften in ihrer Ratgeberfunktion offenstehen.

Zum Auftakt des Sommers der Berufsausbildung luden das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Zentralverband des Deutschen Handwerks e. V. (ZDH) zu einer gemeinsamen hybriden Veranstaltung ein. Diese fand am 28. Mai 2024 in Berlin statt. Das Motto lautete „Fähigkeiten entdecken, Talente fördern: mit passgenauer Orientierung zum #AusbildungSTARTEN“. Politik und Bildungspraxis diskutierten über eine zeitgemäße Berufsorientierung. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger präsentierte als neues Angebot für Jugendliche die vom BMBF geförderte neue Berufsorientierungsplattform zynd.

Die Hochschulrektorenkonferenz hat sich in ihrer Entschließung vom 14. Mai 2024 zum Thema Fachkräftesicherung auch für eine ergebnisoffene Berufs- und Bildungsberatung und eine bessere Vernetzung und Kooperation der verschiedenen Bildungsbereiche und Partnerorganisationen geäußert:

Berufs- und Bildungsberatung offen gestalten

„Die ergebnisoffene Berufs- und Bildungsberatung an Schulen und Hochschulen dient dazu, junge Menschen bei der bestmöglichen Ausschöpfung ihrer persönlichen Potenziale zu unterstützen. Daher muss sie begleitend für die gesamte Ausbildungs- und Studienphase konzipiert und verfügbar sein. Sie soll jungen Menschen Perspektiven und Wahlmöglichkeiten vermitteln und Alternativen aufzeigen. Diese Ausrichtung sollte stets Grundlage einer Zusammenarbeit mit anderen Akteur:innen sein.

Die Hochschulen engagieren sich hier in vielfältiger Weise im Schulbereich sowie mit Blick auf die Studierenden im Rahmen des student life cycles und setzen gerade bei der Vermittlung in andere Bildungsbereiche auf die Zusammenarbeit mit lokalen Partner:innen im Hochschulsystem und außerhalb der Hochschulen.“

Download: HRK-Entschließung „Zusammenarbeit der Bildungsbereiche stärken – Fachkräfte sichern“

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen hat am 25. Juni 2024 in Düsseldorf den Fortschrittsbericht zur Umsetzung der Fachkräfteoffensive NRW vorgestellt. Ein Jahr nach dem Start der Initiative bilanziert der Bericht den aktuellen Stand der vielfältigen Initiativen und Projekte im Kampf gegen den Fach- und Arbeitskräftemangel.

Die Aktivitäten der Fachkräfteoffensive setzen auf mehreren Ebenen entlang der gesamten Bildungs- und Berufsbiografie der Menschen in Nordrhein-Westfalen an und erstrecken sich über sechs Cluster: von der frühkindlichen über die Primär-, Sekundar- und Berufsbildung, den universitären Bereich bis hin zu Qualifizierung und Quereinstieg, die Aktivierung des inländischen Fachkräftepotentials sowie die Gewinnung ausländischer Arbeits- und Fachkräfte.

Eine erste ermutigende Zwischenbilanz im Rahmen der Fachkräfteoffensive NRW liefern die Vermittlungsoffensive der kommunalen Jobcenter und die Inklusionsinitiative. Die Vermittlungsoffensive hat das Ziel, Menschen, die von den Jobcentern betreut werden, noch besser als bisher in Beschäftigung zu vermitteln. Trotz schwieriger Arbeitsmarktlage ist es den kommunalen Jobcentern gelungen, rund 20 000 Menschen in Arbeit und Ausbildung zu integrieren. Damit konnte die Anzahl der Integrationen gegenüber dem Vorjahr um rund 14 Prozent gesteigert werden. Die Ansätze der Vermittlungsoffensive, bei der Unternehmen wichtige Partner sind, zeigen demnach erste Wirkung. Mit der Inklusionsinitiative ist ein entscheidender Schritt bei der Integration von Menschen mit Behinderung in Arbeit gelungen, denn mit ihr bekennen sich ihre Partner erstmals gemeinsam dazu, Inklusion zu unterstützen und die Chancen für alle Beteiligten stärker in den Blick zu nehmen.

Weitere Informationen finden sich hier.

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) haben anlässlich ihrer gemeinsamen Bildungskonferenz eine umfassende Bildungsoffensive für Deutschland gefordert. Sie betonen, dass die Verbesserung der Bildungsqualität und die Förderung der Chancengleichheit oberste Priorität haben müsse.

Im Rahmen der zehn wichtigsten Handlungsfelder und Forderungen äußern sich die Sozialpartner auch zu notwendigen Maßnahmen der Berufsorientierung und Berufsberatung:

„Berufswahlkompetenz und Berufsorientierung sollen junge Menschen dabei unterstützen, eine fundierte Berufswahlentscheidung treffen zu können. Ausbildungs- und Studienabbrüche müssen verringert werden. Da noch immer zu viele Schülerinnen und Schüler die Schule ohne Anschluss verlassen, muss die schulische Berufsorientierung frühzeitig einsetzen und praxisnah ausgebaut werden. Berufliche Orientierung sollte klischeefrei sein und an den Stärken und Interessen der jungen Menschen ansetzen. Zentrale Elemente für die Qualitätsverbesserung sind ein systematisch aufgebautes schulisches Curriculum sowie die Qualifizierung und Unterstützung der zuständigen Lehrkräfte. Wesentlich sind auch qualitativ hochwertige Praktika, die Einbindung der Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit und die Kooperation in Netzwerken vor Ort (…). Jugendberufsagenturen sollen über Zuständigkeitsgrenzen hinweg Berufsberatung, Ausbildungsvermittlung und passgenaue Förderungen bieten, um Jugendliche beim Übergang von der Schule in den Beruf zu unterstützen. Dazu sollen die Jugendberufsagenturen und vergleichbare Strukturen flächendeckend ausgebaut werden. Dabei ist es u. a. wichtig, dass den Akteurinnen und Akteuren, die in Jugendberufsagenturen zusammenarbeiten, die nötigen finanziellen, technischen und personellen Mittel zur Verfügung stehen, um Kontakt, Beratung und Unterstützung wie aus einer Hand zu organisieren.“ (zitiert aus der Pressemitteilung vom 11. Juni 2024).

Der zehnte Nationale Bildungsbericht beschreibt die Gesamtentwicklung des deutschen Bildungswesens und widmet sich in diesem Jahr schwerpunktmäßig der beruflichen Bildung. Der Bericht ist Bestandteil eines systematischen Bildungsmonitorings mit dem Ziel, durch kontinuierliche datengestützte Beobachtung Informationen für politisches Handeln aufzubereiten. Seine Aufgabe besteht nicht darin, Handlungsempfehlungen abzuleiten, sondern Handlungsfelder und -bedarf zu identifizieren. Der Bericht wird von der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (KMK) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Er wird von einer unabhängigen Gruppe von Wissenschaftler*innen unter Federführung des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation erstellt.

Die Autor*innengruppe formuliert die zentralen Herausforderungen, die sich aus ihrer Sicht vor dem Hintergrund der gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen für Bildungspolitik, Bildungsadministration und Bildungspraxis ergeben:

  • Geringfügig steigende Ausgaben für Bildung, doch keine Bedarfsdeckung,
  • Wachsende Heterogenität, die individualisierte und zielorientierte Förderung zur Sicherung des Bildungsstands der Bevölkerung erfordert,
  • Fortbestehende soziale Disparitäten, die eine wirksame Gegensteuerung im Bildungssystem verlangen,
  • Fortbestehende regionale Disparitäten in Bildungsangeboten und -teilnahme,
  • Anhaltende Personalengpässe in allen Bildungsbereichen,
  • Berufliche Bildung als lebenslanger Prozess, der nicht hinreichend gerahmt und gesteuert ist,
  • Anhaltender Um- und Ausbau des Bildungssystems erfolgt eher reaktiv als proaktiv.

Weiterführende Informationen liefert auch die Homepage: www.bildungsbericht.de.

„Seit dem Jahr 2020 bietet die Bundesagentur für Arbeit (BA) bundesweit die Berufsberatung im Erwerbsleben (BBiE) an. Eine zentrale Zielgruppe sind Erwerbstätige vor einer beruflichen Neu- oder Umorientierung oder einem beruflichen Wiedereinstieg. Daneben richtet sich das Angebot an Arbeitslose im Rechtskreis der Arbeitslosenversicherung, die berufliche Vorerfahrungen und einen erhöhten beruflichen Beratungs- und Orientierungsbedarf haben.

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der BA (IAB) hat untersucht, welche Personen im Jahr 2021 dieses Beratungsangebot genutzt haben und aus welchen Betrieben sie kommen. Im Ergebnis zeigt sich, dass jüngere Menschen dieses Angebot überproportional häufig in Anspruch genommen haben. Das Angebot erreichte zudem relativ mehr Frauen als Männer. Die Mehrheit der Beratenen waren Beschäftigte. Sie hatten im aktuellen Job ein im Schnitt deutlich geringeres Bruttotagesentgelt (gemessen am Median) als Personen in der Referenzgruppe und arbeiteten häufiger in Jobs mit einem geringeren Anforderungsniveau sowie in Teilzeit. Zudem hatten sie seltener einen Hochschulabschluss, aber häufiger eine abgeschlossene Ausbildung.“

„Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat im Rahmen ihrer Berufsberatung im Erwerbsleben (BBiE) das Online-Tool New Plan entwickelt. Dieses soll Menschen dabei helfen, im Beruf voranzukommen, die eigenen Stärken zu erkennen und neue Perspektiven zu finden. (…) Der IAB-Forschungsbericht stellt Ergebnisse aus einer Online-Befragung von gut 4 400 Beschäftigten und Personen, die Arbeitslosengeld bezogen, vor. Die Befragung hat unter anderem erhoben, ob Personen New Plan kannten und nutzten, an beruflicher Weiterentwicklung interessiert waren und sich gut über ihre Verdienst- und Beschäftigungsmöglichkeiten informiert fühlten. Der Bericht geht zudem der Frage nach, ob Personen diese Fragen anders beantworteten, wenn sie zuvor ein Informationsschreiben zu New Plan erhalten hatten. Zu der Befragung wurden im Juni 2022 Personen eingeladen, die im Januar 2022 zu einer der folgenden vier Gruppen gehörten: sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte (einschließlich Personen in Helfertätigkeiten) und Arbeitslosengeldempfänger*innen (einschließlich Personen ohne Berufsabschluss).

Im Ergebnis zeigt sich, dass New Plan den Vollzeitbeschäftigten im Schnitt deutlich seltener bekannt war als den Personen, die zum damaligen Zeitpunkt bzw. davor Arbeitslosengeld bezogen hatten – ohne vorheriges Informationsschreiben betrugen die Anteile rund 2 bzw. 11 Prozent. Der Bekanntheitsgrad von New Plan stieg deutlich, wenn Personen zuvor ein Informationsschreiben erhalten hatten. (…) Hochgerechnet auf die aktuellen Grundgesamtheiten hätten demnach etwa 63 000 Vollzeitbeschäftigte und 61 000 Arbeitslosengeldempfänger*innen New Plan bereits einmal angeschaut. Auch hier zeigt sich, dass das vorher verschickte Informationsschreiben den Anteil der Befragten, der das Tool bereits angeschaut hatte, um etwa 10 Prozentpunkte erhöhen konnte. Die Befragung zeigt auch: Vollzeitbeschäftigte waren – mit knapp zwei Drittel – in etwas geringerem Ausmaß an beruflicher Weiterentwicklung interessiert als Arbeitslosengeldempfänger*innen.“ (Auszüge aus: Autorenreferat, IAB-Doku) Download hier.

„Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass Jugendliche mit hohem Schulabschluss häufiger Unterstützung bei der Berufsorientierung und Ausbildungsplatzsuche vermissen als Gleichaltrige mit niedrigem oder mittlerem Schulabschluss. Laut Befragung fühlen sich 43  Prozent der Jugendlichen mit hoher Schulbildung von ihrer Schule nicht ausreichend über Ausbildungsberufe informiert. Bei den Befragten mit mittlerem Schulabschluss sind es 32  Prozent und bei denen mit niedrigem Schulabschluss nur 19 Prozent. Zudem gaben 41 Prozent der Abiturientinnen und Abiturienten, die eine Ausbildung suchen oder gesucht haben, an, dass sie sich mehr Unterstützung gewünscht hätten. Bei den Jugendlichen mit mittlerem Schulabschluss sind es 36 Prozent, bei den Hauptschulabsolventen nur 24 Prozent.

Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass nach wie vor die Eltern die wichtigsten Ansprechpartner:innen sind. Drei von vier der hier Befragten gaben an, von den eigenen Eltern bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützt zu werden bzw. unterstützt worden zu sein. Mit deutlichem Abstand wird an zweiter Stelle das Internet von 39 Prozent als Informations- und Unterstützungsquelle genannt. Von der Bundesagentur für Arbeit (BA) und der eigenen Schule fühl(t)en sich hingegen nur rund ein Drittel der Befragten bei der Ausbildungsplatzsuche unterstützt. Dabei fällt auf, dass insbesondere die Befragten mit einem niedrigen formalen Bildungsabschluss die Angebote der BA und der Schulen nennen (56 Prozent bzw. 50 Prozent), während vor allem die Befragten mit hohem Bildungsabschluss diese nur relativ selten als unterstützende Instanzen anführen (23 Prozent bzw. 19 Prozent).

Schlussfolgerungen der Bertelsmann Stiftung: Wir brauchen insgesamt bessere Beratung und Unterstützung bei der beruflichen Orientierung und bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dabei geht es nicht um mehr Informationen, sondern um persönliche, individuelle Begleitung.“ Download der Studie hier.

Die Servicestelle präsentiert aktuell drei Beiträge zum Thema Jugendberufsagenturen. Was eine Jugendberufsagentur ausmacht und welche Aspekte für eine erfolgreiche Umsetzung unabdingbar sind, beschreiben Mitarbeiterinnen der Servicestelle in einem Grundlagenbeitrag. In einem Gastbeitrag zeichnet Petra Lippegaus die Entwicklung und die verschiedenen Ansätze von Beratung nach und zeigt Wege auf, wie Jugendberufsagenturen zu einer gemeinsamen Haltung finden können. Mit der Qualitätsentwicklung in Jugendberufsagenturen befasst sich ein Gastbeitrag von Oliver Dick.

Mareike Berghaus, Anne Knappe, Lydia Schwebig, “Jugendberufsagentur im Fokus. Grundlegende Aspekte der rechtskreis- und fachübergreifenden Zusammenarbeit“
Petra Lippegaus, „Beratung im Kontext von Jugendberufsagenturen. Auf dem Weg zu einem gemeinsamen Verständnis“
Oliver Dick, „Qualitätsentwicklung in Jugendberufsagenturen. Angebote, Strukturen und Prozesse auf die jungen Menschen ausrichten“

Quelle: überaus Newsletter 7/2024

„Dieser Forschungsbericht betrachtet (…) die Effekte der sogenannten Berufseinstiegsbegleitung, eines Förderprogramms der Bundesagentur für Arbeit (BA) zum Übergang von der Schule in den Arbeitsmarkt. Das Programm findet in der Schule statt und wird zusätzlich zu den Berufsorientierungsmaßnahmen der jeweiligen Schulen angeboten. Es soll benachteiligten Jugendlichen dabei helfen (1) einen Schulabschluss zu erreichen und (2) den komplexen Übergang in den Ausbildungsmarkt zu meistern. Das Programm zielte dabei vor allem auf diejenigen Jugendlichen, die aufgrund mangelnder elterlicher Unterstützung bzw. schlechten schulischen Leistungen Gefahr laufen, keine Ausbildungsstelle zu finden.

(…) Trotz des enormen Anstiegs in der Teilnahmequote und den Gesamtkosten lässt sich kein Effekt der Erweiterung der Berufseinstiegsbegleitung auf Bildungsabschlüsse und Arbeitsmarktergebnisse finden, etwa die Aufnahme einer Ausbildung innerhalb des nächsten Jahres. Im Bericht werden vor allem vier Aspekte für die nicht zufriedenstellenden Ergebnisse benannt: (1) Eine mangelnde Verstetigung der Berufseinstiegsbegleitung und des durchführenden Personals, (2) Unzureichende finanzielle Anreize für die teilnehmenden Jugendlichen, z. B. Beschaffung einer Monatskarte für den ÖPNV, (3) Ausbleibende Kontaktinitiativen nach Ausscheiden aus der Schule, in der die Berufseinstiegsbegleitung angeboten wurde, und (4) das Fehlen von Zwischenzielen vor dem Beenden der Abgangsklasse. Insgesamt besteht bei der Berufseinstiegsbegleitung trotz vielversprechender Ansätze deutliches Potenzial für Verbesserungen.“

Quelle: IAB-Forschungsbericht 15/2024

Das Projekt APOLLO beschäftigt sich mit der Entwicklung einer kostenlosen App, die mithilfe künstlicher Intelligenz berufliche Kompetenzen von Nutzer*innen erfasst, auswertet und darauf aufbauend individuelle Vorschläge für Weiterbildungen oder passende Stellen unterbreitet.

Die Entwicklung der App ist ein Verbundvorhaben der Bertelsmann Stiftung zusammen mit der Hochschule der Bayerischen Wirtschaft, dem Bildungswerk der Bayrischen und der Baden-Württembergischen Wirtschaft sowie der TÜV Rheinland Akademie. Das Projekt wird im Rahmen des Innovationswettbewerbs „Digitale Plattform berufliche Weiterbildung (INVITE)“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit September 2021 bis einschließlich August 2024 gefördert und vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) fachlich und administrativ begleitet.

Ziel des Projekts ist es, Menschen einen intelligenten Assistenten an die Hand zu geben, der sie auf ihrem lebenslangen Weiterbildungsweg unterstützt: Eine KI basierte, Plattform übergreifende Companion-App für Lebenslange LernOptimierung – kurz: APOLLO.

Praktisch erstellt die App für Nutzer*innen ein individuelles Kompetenzprofil. Hierzu können Nutzer*innen ihre Zeugnisse oder ihren Lebenslauf hochladen. Die Informationen werden anschließend mithilfe von künstlicher Intelligenz extrahiert. Darüber hinaus können Nutzer*innen ihre beruflichen Kompetenzen in einem Beruf selbst einschätzen oder ihre Kompetenzen mit Hilfe eines berufsfachlichen Skill-Assessments überprüfen. Dabei werden Nutzer*innen bild- und videobasierte Fragen aus verschiedenen Situationen eines Berufes gezeigt, die sie beantworten müssen. In einem Softskill-Assessment können die Nutzer*innen ihr Profil weiter schärfen. Zudem können sie in der App ihre Deutschkenntnisse testen.

Nähere Informationen finden Sie hier.

„Der deutsche Arbeitsmarkt ist durch eine ausgeprägte berufliche Trennung von Frauen und Männern gekennzeichnet. Kann die Berufswahl in eine Karriere-Sackgasse führen? Welche Folgen hat die Digitalisierung für die Geschlechterungleichheit auf dem deutschen Arbeitsmarkt? Welche geschlechtsspezifischen Ost-West-Unterschiede gibt es im Erwerbsverlauf? Und wie steht es um die Ausbildung und Beschäftigung von Frauen in den sogenannten MINT-Berufen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der BA (IAB) in seiner Forschung zu Gender und Beruf ebenso wie mit der Erwerbssituation von Frauen in Engpassberufen, mit geschlechtstypischen Stellenausschreibungen oder Geschlechterdiskriminierung bei der Auswahl von Bewerberinnen und Bewerbern.“

Auf einer Sonderseite hat das IAB Publikationen und Projekte des IAB rund um das Thema „Gender und Beruf“ zusammengestellt.

Seit dem 25. Juni 2024 sind die Testangebote und der Bereich „Inspirieren lassen“ von „New Plan“ Teil des nationalen Onlineportals für berufliche Weiterbildung „mein NOW“. Die Online-Weiterbildungsplattform „NOW“ war im Rahmen der Nationalen Weiterbildungsstrategie von der Bundesagentur für Arbeit entwickelt worden.

„Ab sofort können Interessierte „New Plan“ im Bereich der Online-Tests und Perspektiven auf „mein NOW“ nutzen. Damit wird das Angebot von „mein NOW“ um weitere hilfreiche Online-Tests und berufliche Inspirationen erweitert. „New Plan“ ermöglicht den Nutzer*innen, mit Hilfe von Online-Tests ihre mentalen Fähigkeiten, Arbeitshaltungen, sozialen Kompetenzen und Motivationen einzuschätzen. Die Tests haben unterschiedliche Schwerpunkte:

  • Entwicklungsmöglichkeiten: Der Test hilft den Nutzenden, den Fokus auf bestimmte Aufgabenbereiche im Beruf zu legen.
  • Weiterbildungen: Der Test liefert den Nutzer*innen Informationen über passende Aufstiegsweiterbildungen im ausgewählten Beruf.
  • Tätigkeiten: Der Test zeigt passende Berufe, basierend auf der bisherigen Berufserfahrung sowie Alternativen basierend auf den Testergebnissen.
  • Kompetenz-Checks: Diese Tests unterstützen die Nutzenden dabei, ihre allgemeinen Fähigkeiten und Soft-Skills einzuschätzen.

Die Nutzer*innen können mit „New Plan“ feststellen, welche Weiterbildungen zu ihnen passen und welche Möglichkeiten sie anschließend haben. Ohne das Portal zu verlassen, können sie dann mit den Funktionen von „mein NOW“ weitere Informationen zu beruflicher Weiterbildung finden. Der Bereich „Inspirieren lassen“ informiert, wohin andere mit dem eingegebenen Beruf gewechselt sind, welche Verdienstaussichten bestehen und welche Kompetenzen typischerweise nützlich sind. „New Plan“ ausprobieren hier.

Auf seiner Webseite bietet das Netzwerk Wegweiser Bildung Freiburg eine Zusammenstellung von Online-Selbsttestverfahren:

https://wegweiser-bildung.de/sites/default/files/2022-05/onlinetest-zur-berufsorientierung.pdf

Noch nie standen Schüler*innen nach der Schule so viele Wege offen: Weiter zur Schule? Berufsausbildung? Hochschule für Angewandte Wissenschaft? Universität? Duales Studium? Oder doch erst ein Freiwilliges Soziales Jahr? Das NRW-Talentscouting bietet Schulabgänger*innen Orientierung: individuell, ergebnisoffen – und ganz unabhängig von Wohnort, Herkunft oder Unterstützung durch die Familie.

Im Rahmen des „Sommer der Berufsausbildung“ stellte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger die neue, vom BMBF geförderte Berufsorientierungsplattform zynd vor.

Die Berufsorientierungsplattform zynd des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) wurde unter Einbeziehung von Jugendlichen entwickelt. Die Plattform enthält interaktiv-spielerische Lernmodule und Gamification-Elemente. Zynd verfolgt das Ziel, den Übergang von der Schule in den Beruf digital zu begleiten.

Die Deutsche Gesellschaft für Beratung (DGfB) hat einen Leitfaden für Ratsuchende erstellt, die sich über die Möglichkeiten der Beratung über die verschiedenen digitalen Medien informieren wollen. Der Text wurde von der Arbeitsgruppe „Digitalisierung und Beratung“ der DGfB erarbeitet und im März 2024 auf ihrer Website unter „Beratung#digital“ zur Verfügung gestellt. Der Leitfaden soll Ratsuchenden verdeutlichen, welche Möglichkeiten digitale Beratung bietet und worauf sie achten sollten, um möglichst sichergehen zu können, dass eine Beratung auch mit digitalen Medien vertraulich und professionell erfolgt.

Ein neuer Leitfaden der Servicestelle SGB II vermittelt wichtiges Wissen für die Jobcenter rund um den Umgang mit Kriegstraumata in der Beratung.

Quelle: G.I.B. Newsletter 14.08.24

Am 1. Juli 2024 wurde der 5. Förderaufruf der ESF-Sozialpartnerrichtlinie veröffentlicht. Bis zum 6. September 2024 (15 Uhr) besteht nun die Möglichkeit über das Förderportal Z-EU-S eine Interessenbekundung einzureichen.

Insgesamt stehen 110,5 Mio. Euro ESF-Mittel für voraussichtlich 6 Förderaufrufe zur Verfügung.

Die Richtlinie ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände und des Deutschen Gewerkschaftsbundes und wird in enger Abstimmung mit den Partnern entwickelt und umgesetzt.

Übergeordnetes Ziel des Programms ist die Stärkung der sozialpartnerschaftlichen Gestaltung der Arbeitswelt zur Förderung einer nachhaltigen Personalpolitik und Unternehmenskultur. Durch den Aufbau nachhaltiger Weiterbildungsstrukturen in Unternehmen und die Stärkung der gleichberechtigten, existenzsichernden Teilhabe von Frauen am Arbeitsmarkt soll die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen gestärkt und die berufliche Handlungskompetenz von Mitarbeiter*innen erhalten und gefördert werden.

Im Rahmen der ESF-Sozialpartnerrichtlinie sollen die Anstrengungen der Sozial- und Betriebspartner daher im Hinblick auf die folgenden Ziele unterstützt werden:

  • Aufbau nachhaltiger und Teilhabe fördernder Personalentwicklungs- und Weiterbildungsstrukturen und Unternehmenskultur sowie Erprobung neuer Arbeitsformen und Arbeitszeitmodelle;
  • Erhöhung qualifikationsgerechter und existenzsichernder Erwerbsbeteiligung von Frauen;
  • Stärkung der Weiterbildungsbeteiligung in KMU durch Verbesserung des Zugangs und den Ausbau bedarfsgerechter Angebote;
  • Stärkung der Weiterbildungsbeteiligung bisher benachteiligter Gruppen durch Verbesserung des Zugangs und den Ausbau bedarfsgerechter Angebote, insbesondere für Teilzeitbeschäftigte, Geringqualifizierte, Menschen mit Migrationsgeschichte oder Behinderung in ihrer Vielfalt.

Zur Umsetzung dieser Ziele werden Zuwendungen zur Förderung von Projekten mit nachweislich sozialpartnerschaftlichem Ansatz zur Entwicklung, Erprobung und Einführung von Konzepten und Maßnahmen in vier Handlungsfeldern gewährt. Weitere Informationen finden sich hier.

„Seit dem 2. Mai 2024 bietet das Land Brandenburg eine umfassende Weiterbildungsberatung für Unternehmen und Beschäftigte. Das neue Online-Portal vereint die Kompetenzen des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE), der fünf Brandenburger Arbeitsagenturen, der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) und des Zukunftszentrums Brandenburg. Über ein Kontaktformular können Interessierte innerhalb von 48 Stunden eine persönliche Beratung anfordern.

Das Ziel des Portals ist es, mehr Menschen und Firmen für berufliche Weiterbildung zu begeistern. Minister Jörg Steinbach betont, dass die Vernetzung der Weiterbildungsakteure die Transparenz auf dem Markt erhöht und die Entscheidungsfindung erleichtert. Qualifizierte Mitarbeitende stärkten die Innovationsfähigkeit und Produktivität, was den Unternehmen Wettbewerbsvorteile verschaffe und die Arbeitsplatzsicherheit der Beschäftigten erhöhe“. Zitiert aus Bildungsspiegel vom 03.06.2024.

Internationales

OECD (2024):
Challenging Social Inequality Through Career Guidance: Insights from International Data and Practice, (Bekämpfung sozialer Ungleichheit durch Berufsberatung: Einblicke aus internationalen Daten und der Praxis). Paris: OECD Publishing
ISBN 9789264983731 (PDF) 9789264980235 (EPUB) 9789264933613 (HTML)
Download hier.

In diesem Bericht wird untersucht, wie Berufsberatungssysteme auf Schulebene effektiver auf soziale Ungleichheiten reagieren können. Er stützt sich auf eine neue Analyse der PISA- und PIAAC-Daten und baut auf den OECD-Indikatoren für die Berufsreife auf, um die Auswirkungen von Ungleichheiten, die in erster Linie mit dem sozioökonomischen Hintergrund, dem Geschlecht und dem Migrantenstatus bzw. der ethnischen Zugehörigkeit zusammenhängen, auf den Charakter der Übergänge von der Schule ins Berufsleben zu untersuchen. Die Datenanalyse zeigt zusätzliche Hindernisse auf, mit denen bestimmte demografische Gruppen konfrontiert sind, wenn sie ihre Qualifikation erfolgreich in eine Beschäftigung einbringen wollen. Außerdem wird festgestellt, dass die berufliche Laufbahn Jugendlicher stark von den demografischen Merkmalen der Schüler abhängt. Folglich hebt der Bericht eine Reihe von Berufsberatungsmaßnahmen hervor, von denen man erwarten kann, dass sie die negativen Auswirkungen von Ungleichheiten auf die berufliche Entwicklung von Schüler*innen abmildern und ihnen mehr Chancengerechtigkeit beim Zugang zur Erwerbsarbeit ermöglichen. Der Bericht schließt mit einem Überblick über die Art und Weise, wie das innovative neue Konzept für den Berufswahlunterricht in der 12. Klasse in New Brunswick (Kanada) systematisch Ungleichheiten angeht.

Das erste OECD-Symposium zur Berufsorientierung 2024 mit dem Titel „Future Dreaming: Berufsberatung im Zeitalter der digitalen Technologien“ fand (online) am 22. Mai 2024 statt. Internationale Expert*innen haben die Auswirkungen neuer Technologien auf die Berufsberatung für Kinder und Jugendliche in verschiedenen Vorträgen thematisiert. Außerdem wurden Chancen und Risiken digitaler Technologien in Berufsberatung und Berufsorientierung diskutiert. Verschiedene Online-Ressourcen und digitale Tools für die Berufsberatung und -orientierung wurden vorgestellt.
Diese finden Sie hier.

Das OECD Observatory für „Digital Technologies in Career Guidance for Youth (ODiCY)“ ist eine frei zugängliche Datenbank über den Einsatz digitaler Technologien in der Berufsorientierung und -beratung in Grund- und Sekundarschulen. Es ermöglicht allen politischen Entscheidungsträger*innen, Schulen und Beratungsfachleuten einen einfachen Zugang zu aktuellen Praxisbeispielen und Erkenntnissen über die effektive Entwicklung und Nutzung digitaler Instrumente. Entwickler*innen und Nutzer*innen digitaler Werkzeuge für die Berufsberatung in Schulen sind eingeladen, eine Fallstudie einzureichen.
Einreichungen erfolgen hier.

Ausgabe 2 des SKILLS4DEV-Newsletters (März 2023) der Weltbankgruppe „befasste sich im Jahr 2023 mit dem Thema Berufsberatung, was eine willkommene Rückkehr des Interesses der Weltbank (WB) an der Berufsberatung nach einer Pause von fast 20 Jahren darstellt. Damals, unter der Leitung von Dave Fretwell, war die WB sehr stark an internationalen Überprüfungen von Politiken und Systemen der Berufsberatung in Entwicklungsländern und Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen beteiligt, zum Teil angetrieben durch das Interesse der OECD an solchen Themen in entwickelten Volkswirtschaften unter der Leitung von Richard Sweet und Tony Watts, ergänzt durch die Europäische Kommission und ihre Agenturen CEDEFOP und ETF in den Mitgliedsstaaten und Nachbarländern im Zusammenhang mit der Entwicklung von Politiken des lebenslangen Lernens für die Bereiche Bildung und Beschäftigung. Die Weltbank war an der Entwicklung des „International Centre for Career Development and Public Policy – ICCDPP“ beteiligt und schlug 2004 vor, die im Entstehen begriffene ICCDPP zu beherbergen, war aber aufgrund der damaligen administrativen Umstrukturierung letztendlich nicht in der Lage, dies zu tun.

Ausgehend von der Perspektive der WB-Strategie zur Kompetenzentwicklung wird die Berufsberatung im Leitartikel des Newsletters unter dem Blickwinkel der Fähigkeiten, die eigene Karriere zu managen, (Career Management Skills – CMS) betrachtet, was gut zu dem programmatischen Ansatz einer Kompetenzentwicklung in der allgemeinen und beruflichen Bildung passt, wo sie bisher nur im Allgemeinen, außerhalb der nationalen Lehrpläne, angesiedelt war. Der Newsletter enthält einige einschlägige Veröffentlichungen der ETF, der IAO, der OECD, der Europäischen Kommission, des CEDEFOP und des ELGPN zur Berufsberatung sowie Informationen über relevante internationale Netzwerke. Er ist ein nützliches Kompendium als Ausgangspunkt.“

Die Internationale IAEVG Konferenz 2024 findet vom 12. bis 14. November 2024 in Jyväskylä/Finnland statt. Die Konferenz wird vom Finnischen Institut für Bildungsforschung an der Universität Jyväskylä zusammen mit dem finnischen Ministerium für Bildung und Kultur und dem finnischen Ministerium für Wirtschaft und Beschäftigung organisiert. Early Bird Registrierung bis 31.08.2024.

Weitere Informationen hier.

Die Globale Koalition für soziale Gerechtigkeit wurde im November 2023 vom Vorstand der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gegründet. Durch ihren Beitritt zu dieser Koalition unterstreicht IAEVG nicht nur ihr Engagement für soziale Gerechtigkeit, sondern erweitert auch ihren Einfluss und ihr Kooperationsnetzwerk auf internationaler Ebene. Weitere Informationen hier.

… findet während der IAEVG Konferenz 2024 in Jyväskylä statt (13.–14. November 2024).

Beim diesjährigen Treffen werden die nationalen Systeme und Praxisentwicklungen in der lebensbegleitenden Beratung im Kontext des aktuellen Arbeitsmarktes und der gesellschaftlichen Veränderungen mit Auswirkungen auf die EU und die nationale Politik diskutiert. Zu den Themen gehören auch CareersNet-Neuigkeiten und -Netzwerkfragen sowie die Arbeit des Cedefop seit der letztjährigen Sitzung und Arbeitspläne für das kommende Jahr.

CEDEFOP (2024):
Terminology of European education and training policy: a selection of 430 terms: third edition (Wörterbuch zur Terminologie der europäischen Politik im Bereich der allgemeinen und beruflichen Bildung, 430 Begriffe, 3. Auflage). Luxembourg: Publications Office. Cedefop reference series.
https://data.europa.eu/doi/10.2801/991753

CEDEFOP (Mai 2024):
Kurzbericht „Überwachung und Bewertung lebenslanger Beratungssysteme in ganz Europa“ (Briefing Note – „Monitoring and evaluating lifelong guidance systems across Europe“).
Konzeption ganzheitlicher Beratungsdienste für die Menschen und den Arbeitsmarkt: Entscheidend ist die Erhebung von Erkenntnissen (Evidenz) über die wirksamsten Lösungen (Gathering evidence on what works best is key to designing holistic guidance services for individuals and the labour market)

Welche Art von Berufsberatungs- und Berufsbildungsangeboten wünschen sich die jungen Menschen in Europa und in Zentralasien?

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und die Europäische Stiftung für Berufsbildung (ETF) haben sich zusammengetan, um die Bedürfnisse, Gefühle und Erfahrungen junger Menschen mit Berufsberatung und -orientierung zu untersuchen. Die Studie wurde im März 2024 in Brüssel in einer Fachkonferenz vorgestellt. Hier finden Sie mehr Informationen und die Studie zum Download.

Weitere Informationen zu den Aktivitäten des ETF zur Beratung finden Sie hier.

Dies ist zugleich das 10-jährige Jubiläum der NICE-Foundation. Zentrales Thema wird generell die Zukunft der Berufslaufbahnentwicklung sein: Wie wird sich die künstliche Intelligenz auf die Arbeit auswirken, welche Arbeitsplätze werden verschwinden, welche werden sich verändern und wo könnten die neuen Möglichkeiten liegen? Was bedeutet dies alles für unsere Praxis? Mehr erfahren Sie hier.

Die 11. ECADOC-Sommerschule für Doktorand*innen im Bereich Berufsberatung und -orientierung (European Doctoral Programme in Career Guidance and Counselling) fand vom 10. bis 14. Juni 2024 in Nikosia, Zypern, statt. 25 junge Nachwuchswissenschaftler*innen haben teilgenommen. Das Thema der Sommerschule lautete „Berufsberatung und -orientierung im digitalen Zeitalter“. Gastgeber war die Europäische Universität Zypern (Prof. Dr. Nikos Drosos). Die nächste ECADOC-Sommerschule 2025 wird an der Universität Wrocław, in Polen stattfinden. Weitere Informationen finden Sie hier.

Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer innovativen Beratungsmethode, dem „CGC-Roundabouts for Digital Transformation“, die es ermöglicht, Bedarfe bei Arbeitgeber*innen und Kund*innen zu erkennen, Angebote zur digitalen Qualifizierung passgenauer zu entwickeln, passende Qualifizierungsangebote mit Ratsuchenden auszuwählen und die Weiterbildung zu begleiten. Basis hierfür sind sowohl das Wissen und die Fähigkeiten der Beratungspraktiker*innen im Kontext der Digitalisierung als auch ihre Fähigkeit zur Beratung in Multi-Akteurs-Netzwerken. Im Projekt wurde ein Report zur Systematisierung digitaler Kompetenzen sowie ein Methodenhandbuch für die Multi-Akteurs-Beratung entwickelt. Mehr erfahren Sie hier.

CAREER LEAD ist ein europäisches Forschungsnetzwerk zur Berufsberatung in allgemeinbildenden und beruflichen Schulen. Das Netzwerk wurde im Jahr 2024 gegründet, um den Austausch und die Zusammenarbeit von Forscher*innen (nicht nur) in europäischen Ländern zu fördern. Die Aufbauphase des Career Lead Netzwerks (09/2023–08/2024) wird von der Europäischen Union im Rahmen des Erasmus+ Projekts „European Scientific Network for Career Learning and Education – Career Lead“ (Förderkennzeichen 2023-1-DE01-KA220-HED-000161202) unterstützt. Mehr erfahren Sie hier.

Die EUROSTUDENT 8 ist die zentrale Veröffentlichung des EUROSTUDENT-Projekts und das Ergebnis der Zusammenarbeit eines europaweiten Netzwerks aus Forscherinnen, Statistikerinnen, Vertreter*innen nationaler Ministerien und anderen Beteiligten. Sie enthält Daten aus Studierendenbefragungen, die in 25 Ländern des Europäischen Hochschulraums während der achten Runde des EUROSTUDENT-Projekts durchgeführt wurden. Die Publikation nimmt eine breite, vergleichende Perspektive ein und liefert Informationen über den sozioökonomischen und studienbezogenen Hintergrund der Studierenden, ihre Studienbedingungen und -erfahrungen, einschließlich internationaler Mobilität, sowie ihre Lebensbedingungen. Kostenfreier Download hier.

https://ceric.ca/publications/hidden-sector-hidden-talent-mapping-canadas-career-development-sector/

Bislang war der kanadische Berufsberatungssektor für kanadische Bürger*innen, für politische Entscheidungsträger und Arbeitgeber weitgehend unsichtbar. Die Studie zeigt auf, wer in Kanada im Bereich der beruflichen Beratung tätig ist und wo, und beschreibt die sozioökonomischen Auswirkungen von Berufs- und Laufbahnberatung. Wichtigsten Ergebnisse der Studie sind u. a.:

  • In Kanada gibt es wahrscheinlich 40 000 bis 60 000 Fachleute im Bereich der beruflichen Beratung, je nachdem, wie die Mitgliedschaft in diesem Sektor definiert wird.
  • Es gibt schätzungsweise 797 bis 1 635 Organisationen, die Berufsberatungsdienstleistungen in Kanada anbieten, wobei das obere Ende der Spanne auf der Grundlage der Forschungsergebnisse wahrscheinlich die realistischere Einschätzung ist.
  • Eine vorläufige Bewertung der EDII-bezogenen Daten (Gleichheit, Vielfalt, Eingliederung und Indigenität) deutet darauf hin, dass die Beratenden, die Berufsberatungsdienstleistungen erbringen, nicht immer die demografische Zusammensetzung der Ratsuchenden widerspiegeln, die sie betreuen.

Der Bericht enthält auch Aussagen zu den Wirkungen von Beratung und Empfehlungen zur Förderung der Berufsberatung in Kanada.

Veranstaltungsberichte und Dokumentationen

„Mehr Weiterbildung – aber mit wem?“ Bei der GEW-Winterakademie diskutierten 100 Teilnehmende aus Wissenschaft, Praxis und Ministerien über den Fachkräftemangel in der Weiterbildung.

„Die Weiterbildung ist der größte Bildungsbereich.“ Über eine Million Menschen seien nach Schätzungen dort beschäftigt, mehr als an allgemeinbildenden Schulen, wo 700 000 Lehrkräfte unterrichten. Die enorme Bedeutung der Branche sei jedoch „nicht im öffentlichen Bewusstsein“, betonte Professor Josef Schrader, wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung – Leibnitz-Zentrum für Lebenslanges Lernen (DIE) in Bonn.

„Wir brauchen einen Abbau der Unterfinanzierung.“ (Prof. Dr. Josef Schrader, DIE)

„Die Einkommensmöglichkeiten in der Weiterbildung sind in Teilbereichen prekär“, unterstrich Schrader. Er verwies auf erste Befunde einer nicht-repräsentativen Studie des DIE. Bei der großen Gruppe der Solo-Selbstständigen liege demnach das durchschnittliche Brutto-Einkommen bei 2191 Euro im Monat. Während der Corona-Pandemie, als viele Weiterbildungseinrichtungen vorübergehend schließen mussten, hätten viele Beschäftigte die Branche verlassen. „63 Prozent der Volkshochschulen erklärten 2022, dass sie Rekrutierungsprobleme haben.“ Um den Beruf attraktiver zu machen, müssten im Weiterbildungsbereich Strukturen geschaffen werden. „Wir brauchen einen Abbau der Unterfinanzierung“, forderte Schrader zudem.

Die Teilnehmenden der GEW-Winterakademie in Gießen diskutierten in fünf Foren, wie es um Arbeitsbedingungen, Fachkräftebedarf und Professionsentwicklung in den einzelnen Sparten der Weiterbildung bestellt ist. Forum 1 drehte sich um Bildungsberatung. Forum 2 deckte Integration und Migration ab. Forum 3 beschäftigte sich mit dem Zweiten Bildungsweg. Forum 4 widmete sich der Beruflichen Weiterbildung nach Sozialgesetzbuch (SGB) II und III. Forum 5 behandelte Politische Bildung. Kooperationspartner war der Lehrstuhl für Weiterbildung der Universität Gießen.

Der Arbeitsmarkt befindet sich durch die auf ihn aktuell einwirkenden Megatrends in einer langfristigen und tiefgreifenden Transformation. Das Transformationsgeschehen stellt verantwortliche und gestaltende Akteur*innen der Arbeitsmarktpolitik, Arbeitgeber*innen sowie Beschäftigte und Arbeitssuchende vor komplexe Herausforderungen. Um Deutschland wettbewerbs- und zukunftsfähig zu halten, muss die Fachkräftelücke geschlossen, die Passung zwischen gesuchten und vorhandenen Qualifikationen verbessert und die Kompetenzen von Beschäftigten weiterentwickelt bzw. aufgebaut werden. Was in diesem Zusammenhang berufliche Weiterbildung beitragen kann, stand im Fokus der in Bottrop abgehaltenen G.I.B.-Fachtagung, die bei über 120 Personen eine Resonanz fand.

Die thematisch breit angelegte Veranstaltung bot dem Publikum viele Perspektiven in der Auseinandersetzung mit der Frage, wie Weiterbildung und lebensbegleitendes Lernen in Nordrhein-Westfalen zu einem selbstverständlichen Bestandteil jeder Berufsbiografie werden können und welche Zugänge es zu Weiterbildungsangeboten z. B. durch adäquate Beratung braucht. Es erfolgte eine Einordnung der beruflichen Weiterbildung in die Fachkräfteoffensive des Landes NRW durch Matthias Heidmeier, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen. Der Bedeutung der beruflichen Weiterbildung zur Fachkräftesicherung in Zeiten der Transformation und der Zukunft der Weiterbildung widmeten sich in ihren Keynotes Eric Thode von der Bertelsmann Stiftung und Dr. Peter Brandt vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung. In einem anschließenden Fachgespräch und einer Podiumsdiskussion von Expert*innen aus Wirtschaft und Wissenschaft, dem Weiterbildungssektor, der Politik sowie aus Gewerkschaftssicht, wurden Entwicklungsansätze einer möglichen Weiterbildungsstrategie in NRW, die gemeinsam an der Schnittstelle ebendieser Akteure angegangen werden sollten, thematisiert.

Raum für Austausch und Auseinandersetzung mit Praxisbeispielen boten insgesamt vier Panels zu folgenden Themen:

  • Panel 1: Zugänge zu beruflicher Weiterbildung
  • Panel 2: Bedarfsgerechte Weiterbildung. Aber wie? – Herausforderungen und Lösungsansätze
  • Panel 3: Unternehmen als Treiber beruflicher Weiterbildung?
  • Panel 4: Netzwerke in der betrieblichen Weiterbildung

Welche Relevanz Beratung auch im Kontext des Zugangs zur beruflichen Weiterbildung hat, diskutierten insbesondere Beteiligte des Forums 1 gemeinsam mit Prof. Dr. Bernd Käpplinger von der Justus-Liebig-Universität Gießen. Das nfb beteiligte sich rege im Panel 1 und Panel 4.

Eine ausführliche Dokumentation der Veranstaltung inklusive Videomittschnitten ausgewählter Beiträge findet sich hier.

Die Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung Niedersachsen (AEWB), die ARGE BiB / Fachgruppe Bildungsberatung Bayern im Deutschen Verband für Bildungs- und Berufsberatung e. V. (dvb), das Landesnetzwerk Weiterbildungsberatung Baden-Württemberg (LN WBB) und die Landesorganisation der freien Träger in der Erwachsenenbildung Thüringen (LOFT) gingen im Rahmen dieser Online-Konferenz der Frage nach, welche Herausforderungen durch die Bildungsberatung bei der Transformation unserer Lebens- und Arbeitswelt gemeistert werden müssen und welche Lösungen und Praxiserfahrungen es dazu gibt. Folgende Fragen standen im Mittelpunkt:

  • Wie können Zielgruppen erreicht werden, v. a. solche, für die Beratung und Weiterbildung bisher fremde Themen sind?
  • Welche digitalen Tools können die Beratung unterstützen?
  • Wie lässt sich durch Netzwerke und Kooperationen eine stabile Zusammenarbeit der Akteure realisieren, in der sich alle Partner wertgeschätzt fühlen?

Die Dokumentation der Fachtagung finden Sie hier.

Die Bedeutung der Beratung zu Bildung und Beruf in Berlin wurde beim diesjährigen B-Tag bereits durch den hochoffiziellen Rahmen der Veranstaltung deutlich. Die Senatsverwaltung rahmte auf Einladung der k.o.s. GmbH die fachlichen Vorträge mit der Eröffnung durch die Staatssekretärin für Arbeit und Gleichstellung (Micha Klapp) und den Abschluss mit der Referatsleitung für Berufliche Bildung. Dazwischen stellte Prof. Dr. Bernd Käpplinger neuste quantitative wie qualitative Ergebnisse des Adult Education Surveys zur Bildungsberatung und Kirsten Schulze mit Linda Kohl den neuesten Ergebnisbericht für die Beratung zu Bildung und Beruf vor.

Für das nfb erläuterte der Vorsitzende Olaf Craney die Rolle des unabhängigen Beratungsangebots für ein lebensphasenumspannendes Beratungsangebot im Sinne des europäischen Rechts einer jeden Person auf lebenslanges Lernen. Es wurde deutlich, dass in Zeiten von gesellschaftspolitischen Umbrüchen und Wandel die Nachfrage und der Bedarf nach einer Bildungs- und Weiterbildungsberatung zugenommen haben.

Die Ergebnisdokumentation finden Sie in Form einer Online-Pinnwand unter https://www.kos-qualitaet.de/publikationen/dokumentation-fachtagung-b-tag-2024/

Literaturhinweise

Buck, Pia; Heister, Michael; Münk, Dieter (Hrsg.): Ukraine. In: berufsbildung 1/2024
Vor einem Jahr wurde der Vorschlag gemacht, ein Schwerpunkt-Heft „Ukraine“ zu produzieren, was zunächst auf Unverständnis stieß. Doch die Beiträge zeigen, dass der Blick auf die berufliche Bildung in der Ukraine und hierzulande relevante Perspektiven eröffnet. Der Krieg im Osten Europas hat direkte Auswirkungen auf unsere sozio-ökonomische und bildungspolitische Gesamtlage, auch in Deutschland. Unsere Systeme werden herausgefordert und zu Anpassungen gezwungen, einschließlich der deutschen Berufsbildung.

Ehlert, M.; Grüttgen, I.; Kunze, L.; Ortmann, T.; Oehmig, L. (2024): Mehr Weiterbildung für alle. Fachkräftesicherung durch Bildungszeit. Bertelsmann Stiftung (Hrsg.). Gütersloh.
DOI: 10.11586/2024021. Download hier.
Die Bereitschaft von Beschäftigten, sich weiterzubilden, ist vorhanden. Viele können ihren Wunsch aber nicht umsetzen, weil ihnen im Arbeitsalltag die Zeit fehlt oder weil sie wegen hoher Kosten davor zurückschrecken. Das zeigt eine neue Studie von WZB und Bertelsmann Stiftung mit Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS). Die Einführung einer gesetzlich verankerten Bildungszeit könnte dazu beitragen, Weiterbildung in Deutschland zu fördern.

Falkenhain, Mariella; Brenning, Nadja; Dobrovolski, Emilie; Kim, Maya; Piddubna, Yana (2024): Ukrainerinnen in Deutschland: Nachhaltige Arbeitsmarktintegration erfordert lebenslagenorientierte Beratung und Unterstützung. In: IAB-Forum 23. Februar 2024
https://www.iab-forum.de/ukrainerinnen-in-deutschland-nachhaltige-arbeitsmarktintegration-erfordert-lebenslagenorientierte-beratung-und-unterstuetzung/

Fischer, Andreas; Lorenz, Sabrina; Pabst, Christopher (2024): „Empfehlungen zur beruflichen Weiterbildung – Entwicklung eines KI-basierten Entscheidungsmanagements. In: Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis (BWP) 1/2024, S. 32 ff. Download hier.

Käpplinger, Bernd; Schmidt-Lauff, Sabine (Hrsg.) (2024): Zeitschrift für Weiterbildungsforschung, Volume 47, Issue 1: Themenschwerpunkt „Beratung im digitalen Wandel“, 10 Beiträge. Springer
Download im Open Access hier.

Kreuder-Schock, Marianne; Lietz, Sylvi; Kreider, Irina; Lorenz, Sabrina; Schley, Thomas (2024): Barrieren digitaler Teilhabe erkennen und überwinden. Ein Leitfaden für die Praxis. Bielefeld: wbv
Download im Open Access hier.

Prognos AG (2023): Evaluation „Berufsorientierung für Flüchtlinge“(BOF) Abschlussbericht im Auftrag des BMBF vertreten durch das BiBB
https://www.berufsorientierungsprogramm.de/bop/shareddocs/downloads/bofplus/bof-ev-bericht.pdf?__blob=publicationFile&v=1

Schnelle, Caroline; Müller, Ulrich , Johanning, Naemi; Rischke, Melanie (2023): Zehn Mythen rund um Ausbildung und Studium – Faktencheck nachschulische Bildung. Bertelsmann Stiftung und CHE Centrum für Hochschulentwicklung (Hrsg.). Gütersloh.
Online verfügbar hier.

Schütz, Julia; Elsholz, Uwe (Hrsg.) (2024): Perspektiven auf Professionalisierung in Beruflicher Bildung, Erwachsenenbildung und Hochschulbildung.
Lebenslanges Lernen wird in der Erwachsenenbildung, der Hochschulbildung und der Beruflichen Bildung als Auftrag angenommen. Gerade im Kontext von sich wandelnden Lehrwelten und Digitalisierung darf der Fokus auf Professionalisierungsprozesse und das pädagogische Handelnnicht vernachlässigt werden. Die Autor*innen geben einen fokussierten Überblick über die bisherige Entwicklung und den Stand der Professionalisierung bzw. des Professionalisierungsdiskurses, zeigen Hindernisse auf und stellen sich der Frage, wie Professionalisierung zukünftig gestaltet werden kann.

Sommer, Jörn; Rennert, Christian (2020): Endbericht der wissenschaftlichen Begleitung zur Interventionsstudie Potenzialanalyse (ISPA),im Auftrag von BMBF und BiBB
Potenzialanalysen als Beitrag zur Beruflichen Orientierung sind schon lange etabliert. In der Studie, wurde nun überprüft, welche Vorgehensweise für die Zielgruppe junger Schüler*innen an allgemeinbildenden Schulen tatsächlich die wirksamste im Sinne der Entwicklung von Berufswahlkompetenz ist. Das Ergebnis hat Wege zu neuen Lösungen aufgezeigt.
Download hier.

Strauch, Anne; Rohwerder, Jan (Hrsg.) (2024): Validieren – Anerkennen – Fachkräfte sichern, Schwerpunktthema der Zeitschrift „weiter bilden“, Ausgabe 1/2024. Bielefeld: wbv MediaDas DIALOG-Praxisnetzwerk für Wissenstransfer und Innovation des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE) fördert den Austausch zwischen Forschung und Praxis im Feld der Erwachsenenbildung. Das Jahresthema 2023 des Netzwerks, das aus 34 Mitgliedsorganisationen aus allen Bereichen der Erwachsenen- und Weiterbildung besteht, war die Rolle der Weiterbildung im Kampf gegen den Fachkräftemangel.
Download hier.

Winkler, Marina (2024): Weiterbildungsmentoring im Betrieb – Kollegiale und niedrigschwellige Beratung auf Augenhöhe. In: Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis (BWP) 1/2024, S. 47 ff.
Download hier.

Zeitschrift für Weiterbildungsforschung Vol. 47, Issue 1 (2024): Themenschwerpunkt „Beratung im digitalen Wandel“, herausgegeben von Käpplinger, Bernd; Schmidt-Lauff, Sabine
Download im Open Access hier.

Ausgewählte Beiträge:

  • Mocigemba, Dennis; Unterreiner, Laura: Hybridisierungstendenzen in Settings der Berufs- und Laufbahnberatung
  • Stanik, Tim; Rott, Karin Julia: Videoberatungen im Beratungsangebot der Bundesagentur für Arbeit
  • Pätzold, Henning; Dohmen, Joshua: Die Rolle von neutraler, überregionaler, telefonischer Weiterbildungsberatung und verwandter Formen im Weiterbildungsberatungssystem
  • Schmidt-Lauff, Sabine; Rathmann, Marie: Weiterbildungsberatung im Online-Format – Zur Analyse digitaler Dokumente
  • Kieslinger, Kristina; Nierobisch, Kira: Wenn der Chatbot weiß, wo es lang geht – Ethische Fragen und mögliche Kriterien zum Einsatz von KI-gestützten Beratungssettings

Termine

16. und 17. September 2024: Fachforum Onlineberatung, Nürnberg, Institut für E-Beratung (Hybrid-Veranstaltung)
Das Fachforum Onlineberatung findet in diesem Jahr am 16. und 17. September 2024 erneut als hybrides Format statt. Unter dem Titel „Qualität im Fokus: Weiterbildung, Kompetenzen und digitale Innovationen“ stellt das diesjährige Fachforum Onlineberatung die Qualität der Onlineberatung in der Aus- und Weiterbildung in den Mittelpunkt. Sie haben die Wahl zwischen einem Präsenz- und einem digitalen Programm. Freuen Sie sich auch in diesem Jahr auf eine spannende Keynote, Kurzvorträge, Workshops und eine Podiumsdiskussion von renommierten Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis zu Themen wie Künstlicher Intelligenz, digitaler Suchtberatung oder ethischen Herausforderungen in der Onlineberatung. Vor Ort in Nürnberg bestehen außerdem viele Gelegenheiten zur Vernetzung sowie zum informellen Austausch bei leckerer Verpflegung sowie die Möglichkeit, den ersten Tag des Fachforums Onlineberatung bei einem gemeinsamen Conference Dinner am Montagabend ausklingen zu lassen. Eine detaillierte Programmübersicht mit allen Informationen zu den verfügbaren Workshops oder Kurzvorträgen sowie den Unterschieden zwischen Präsenz- und Digitalvariante finden Sie unter www.fachforum-onlineberatung.de. Melden Sie sich gerne bis zum 9. September an.

11. Oktober 2024 Berlin: Bildungspolitisches Forum 2024
„Fachkräftemangel in der Bildung: Chancen und Perspektiven“ lautet das Thema des Bildungspolitischen Forums 2024, das das „Leibniz-Forschungsnetzwerk Bildungspotenziale“ am 11. Oktober in Berlin veranstaltet. Ausgerichtet wird das BPF 2024 vom DIPF (Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation), dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung und dem DIE. Weitere Informationen hier.

4. November 2024: nfb-Mitgliederversammlung. Save the date

25. und 26.11.2024, Bad Honnef: Tagung zum Berufsorientierungsprogramm (BOP)
„Viele Köpfe – eine Mission: Jugendliche erreichen, aktivieren, befähigen“
Die Tagung richtet sich exklusiv an BOP-Projektträger. Mehr erfahren

28.–29.November 2024: dvb-Fach- und Jahrestagung „Digitalisierung in der Beratung reloaded“ und Verleihung des Josefine Levy-Rathenau-Preises
Die Veranstaltung wird gemeinsam mit der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA) durchgeführt und findet am HdBA-Campus in Mannheim statt. Weitere Informationen hier.

25.Februar 2025: BMAS-Fachkräftekongress 2025 in Berlin. Save The Date
Weitere Informationen demnächst hier.

Frühjahr 2025: Zweite Nationale Weiterbildungskonferenz

Impressum

Herausgeber: Nationales Forum Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung e.V. (nfb)

Vorstand: Olaf Craney (Vorsitzender); Stefan Nowack (Stellvertretender Vorsitzender); Barbara Knickrehm (Schatzmeisterin); Prof. Dr. Karl Düsseldorff, Prof. Dr. Peter Weber (Beisitzer)

Geschäftsstelle: Kurfürstenstr. 131, 10785 Berlin

Kontakt: info@forum-beratung.de | Tel. 030 -257 937 41 | Fax 030 -26 10 32 43

Registriert beim Amtsgericht Charlottenburg, RegNr: 26810B

Redaktionsteam: Ursula Wohlfart, Karen Schober (nfb); Elisabeth Tadzidilinoff (G.I.B. – Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH/NRW)

V.i.S.d.P.: Olaf Craney

Ihre Beiträge zu Entwicklungen in der Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung sind herzlich willkommen. Schicken Sie uns Ihre Beiträge und Anregungen an info@forum-beratung.de