Strukturen

Bereits 2009 haben wir ein „Eckpunktepapier für ein zeitgemäßes und zukunftsfähiges Beratungsangebot in Deutschland“ vorgelegt. Das Papier war (und ist) ein Plädoyer für notwendige Reformen sowohl der Struktur wie auch des Umfangs von Beratungsangeboten in den Bereichen Bildung, Beruf und Beschäftigung. Diese Reformvorschläge sollten insgesamt mehr Transparenz und Qualität in der Beratung fördern und für alle Bürger*innen den Zugang zu einem bedarfsgerechten Beratungsangebot erleichtern.

Dabei setzen wir uns für den Erhalt von Pluralität und Wettbewerb in der Beratungslandschaft ein. Um für die Nutzer*innen Transparenz über und erleichterten Zugang zu Beratungsangeboten zu gewährleisten, hält das Forum jedoch eine bessere Vernetzung und Abstimmung der verschiedenen Beratungsbereiche und Anbieter sowie Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung für unabdingbar.

Mit dem Qualifizierungschancengesetz und der Weiterbildungsstrategie der Bundesregierung verändern sich aktuell die Strukturen, in denen (Weiterbildungs)beratung stattfindet. Denn als wichtiger Akteur bietet die Bundesagentur für Arbeit (BA) zukünftig berufsbegleitende Beratung in der Fläche an. Das ist zu begrüßen, denn dies ist ein weiterer Schritt hin zu einem flächendeckenden Beratungsangebot für alle Bürger*innen in jeder Lebensphase.

Gleichzeitig sind seit Beginn der 2000er Jahre auch außerhalb der Arbeitsagenturen institutionelle Strukturen von Bildungsberatung entstanden, die qualitativ hochwertige Beratung anbieten – zum Teil auch bereits in Kooperation mit der Arbeitsagentur.

Das nfb setzt sich dafür ein, dass

  • außerhalb der BA existierende, gut funktionierende und leistungsfähige Beratungsstrukturen nicht verdrängt werden, sondern langfristig gesichert bleiben und werden;
  • die Arbeitsagenturen mit lokalen und/oder regionalen Akteuren kooperieren, so dass ein flächendeckendes Beratungsnetz mit vielfältigen, niederschwelligen und wohnortnahen – aber gleichwohl abgestimmten Angeboten für alle Bürger*innen entsteht;
  • Diese Kooperationen verbindlich geregelt sind;
  • darin auch neue Formate der WB-Beratung einbezogen werden – wie Online-Beratung, Telefon-, Skype- und Chatberatung;
  • bei allen Angeboten Mindeststandards eingehalten werden.

Im Newsletter 3/2022 greift das nfb die Thematik der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS) und die neue Fachkräftestrategie der Bundesregierung mit einem Beitrag zur kritischen Würdigung der beiden Initiativen auf: „Beratung: Fehlanzeige?“ und verweist auf die Stellungnahme des nfb-Vorstands.