Newsletter
01 | Juli 2023

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Liebe nfb-Mitglieder,

mit unserem aktuellen Newsletter senden wir Ihnen eine hoffentlich fachlich anregende Sommer-Lektüre.

Im Themenschwerpunkt, dieses Mal unter der Rubrik „Im Blickpunkt der Politik“, bieten wir Ihnen Impulse zur Auseinandersetzung mit dem neuen „Gesetz zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung (sogenanntes Weiterbildungsgesetz)“, welches der Bundestag am Freitag, den 23. Juni 2023, bereits verabschiedet hat. Wir fragen insbesondere nach dem Stellenwert der BBB-Beratung in dem Gesetz und erörtern u. a. in Interviews mit der GEW und Bundestagsabgeordneten verschiedener Parteien aus dem Ausschuss „Arbeit und Soziales“, inwiefern das Gesetz den Namen „Weiterbildungsgesetz“ verdient.

Bilden Sie sich Ihre Meinung!

In der Rubrik „Neues aus dem nfb erhalten Sie Informationen zur Arbeit des Vorstandes und seinen zukünftigen Planungen. Wir informieren darin auch über die jüngst durchgeführte Mitgliederbefragung des nfb.

Wie gewohnt erhalten Sie auch Informationen und Materialien für die BBB-Beratungspraxis, aktuelle Nachrichten, Hinweise auf internationale Entwicklungen sowie Hinweise zu Literatur und Veranstaltungsterminen.

Wir freuen uns auf Ihr Feedback und wünschen Ihnen einen schönen, anregungsreichen Sommer.

Mit besten Grüßen

Olaf Craney, Vorsitzender des nfb und

das Redaktionsteam
Ursula Wohlfart, Vorstandsmitglied nfb
Karen Schober, ehemalige Vorsitzende des nfb
Elisabeth Tadzidilinoff, G.I.B. – Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH

Neues aus dem nfb

  • Mit rund 120 Beratungsexpertinnen und -experten fand am 15. und 16.06.2023 die gemeinsame Fachtagung von dvb und nfb in Augsburg statt. So sehr wir uns über das hohe Interesse unter unseren Mitgliedern und der Fachwelt allgemein freuen, bedauern wir auch, dass die Veranstaltung bereits wenige Wochen nach der Terminankündigung vollständig ausgebucht war. Viele Anfragende konnten nur noch auf die Warteliste bzw. die anstehende Tagungsdokumentation verwiesen werden. Ein Fachvortrag, neun Workshops sowie eine Podiumsdiskussion befassten sich an beiden Tagen mit den notwendigen Kompetenzen und Qualifikationen für die Bildungsberatung. Viele nfb-Mitglieder trafen sich dabei im Workshop B5 und auf dem Podium zum Abschluss der Tagung. Der vom nfb-Vorstand gestaltete Workshop zum Stand der Professionalisierung der 3-B-Beratung konkretisierte die in den Erhebungen des nfb entwickelten Themen und forderte die Teilnehmenden u. a. auf, dabei auch die Rolle des nfb sowie weiterer Verbände zu betrachten. Auf dem Podium wurde es zum Abschluss dann auch politisch, denn anders als in vielen Strategiepapieren und Gesetzesinitiativen, möchte sich die Bildungsberatung nicht auf eine rein arbeitsmarktpolitische Funktion reduziert sehen. Auf den Seiten von nfb und dvb wird in Kürze für alle Interessierten eine vollständige Tagungsdokumentation einschließlich eines Videomitschnitts der Keynote von Prof. Dr. Dennis Mocigemba „Kompetenzentwicklung als ‚Heldenreise‘“ bereitgestellt.
  • Die im Newsletter 3/2022 angekündigte Mitgliederbefragung des nfb wurde in der 23. KW abgeschlossen und befindet sich in der Auswertungsphase. Knapp zwei Drittel der Einzelmitglieder und mehr als drei Viertel der institutionellen Mitglieder haben sich daran beteiligt, um das inhaltlich-thematische Arbeitsprogramm des nfb mitzugestalten und hier deutliche Akzente zu setzen. Die Aufgabenstellung, die Kompetenzanforderungen für BBB-Berater*innen (weiterhin) systematisch zu profilieren, wird dabei nach einem ersten Auswertungsüberblick als zentrales Anliegen der Mitglieder betont.

    Die ausführliche Auswertung und Interpretation der Befragungsergebnisse durch Karl Düsseldorff sowie die handlungsleitenden Schlussfolgerungen (Workshops, Fachtagungen, Arbeitsgruppen u. ä.) in den priorisierten Themen- und Inhaltsfeldern werden bei der nfb-Mitgliederversammlung am 13.11.2023 diskutiert und im nächsten nfb-Newsletter veröffentlicht.

    Der Vorstand dankt den Mitgliedern für diese erfreuliche und ungewöhnlich hohe Beteiligung!

Schwerpunktthema

Das neue sogenannte Weiterbildungsgesetz – wo bleibt die BBB-Beratung?

Im Fokus steht der Entwurf des „Gesetzes zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung (sogenanntes Weiterbildungsgesetz)“, das am 23.06.2023 im Bundestag beschlossen wurde. Das nfb hat – wie viele andere Verbände auch – eine Stellungnahme zum Referentenentwurf des Gesetzes verfasst. Leider sind in den Gesetzentwurf – anders als vom nfb vorgeschlagen – keine Regelungen zur (Weiter-)Bildungsberatung, ihrer strukturellen Verankerung, ihrem weiteren Ausbau, ihrer Qualitätssicherung und der weiteren Professionalisierung eingegangen.

Die Beiträge

Folgende Beiträge finden Sie auf unserer Internet-Themenseite Weiterbildungsberatung:

In dem Beitrag „Auf dem Weg zur Weiterbildungsrepublik?“ bewertet die Newsletter-Redaktion den Gesetzentwurf kritisch und betrachtet ihn dabei im Kontext der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS), der Fachkräftestrategien von Bund und Ländern und der Weiterbildungsgesetze der Länder.

Eine Kurzfassung des Beitrags finden Sie nach dieser Übersicht.

Im Interview mit der Newsletter-Redaktion stellen Ralf Becker und Helena Müller (beide GEW) heraus, inwiefern der vorgelegte Gesetzentwurf den Anforderungen an ein „bundesweites Weiterbildungsgesetz“ nicht gerecht wird. Lesen Sie dazu den Beitrag „Interview mit der GEW zum ‚sogenannten Weiterbildungsgesetz‘“.

Ausgewählte Bundestagsabgeordnete verschiedener Parteien aus dem Ausschuss „Arbeit und Soziales“ positionieren sich zum Gesetzentwurf in kurzen Stellungnahmen zu unseren Fragen und greifen unterschiedliche Aspekte auf wie z. B. bessere Einbindung in der Bildungs- und Berufsberatung tätiger Träger, Hinterfragen von Parallelstrukturen im Beratungsangebot. Die Stellungnahmen von Natalie Pawlik (SPD), Frank Bsirske (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Stephan Seiter (FDP), Dr. Markus Reichel (CDU/CSU) und Jessica Tatti (Die Linke.) finden Sie hier.

Auf dem Weg zur Weiterbildungsrepublik?
Kritische Anmerkungen zur aktuellen Diskussion um das „sogenannte Weiterbildungsgesetz“ aus Sicht der BBB-Beratung

Eine ausführliche Analyse zum Stellenwert der (Weiter-)Bildungsberatung in den Gesetzentwürfen und den Stellungnahmen der Verbände zum Referentenentwurf finden Sie auf der nfb-Webseite hier.

1. Ausgangslage

Das „Gesetz zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung“1 (sogenanntes Weiterbildungsgesetz) wurde am 23. Juni 2023 vom Bundestag beschlossen. Ziel dieses Gesetzes ist es, die Förderinstrumente der Arbeitsmarktpolitik für Beschäftigte und Ausbildungssuchende sowie für Unternehmen weiterzuentwickeln, um damit der beschleunigten Transformation der Arbeitswelt Rechnung zu tragen, strukturwandelbedingte Arbeitslosigkeit zu vermeiden, Weiterbildung zu stärken und die künftige Fachkräftebasis zu sichern.

Das Gesetz ist ein Mosaikstein im Rahmen der Umsetzung der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS) und der Fachkräftestrategie der Bundesregierung. Auch das zeitgleich verabschiedete „Fachkräfteeinwanderungsgesetz“ soll der Sicherung der Fachkräftebasis in Deutschland dienen.

Im Vorfeld des Gesetzgebungsverfahrens hatte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) am 21. Dezember 2022 einen Referentenentwurf mit dem Titel „Gesetz zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung und Einführung einer Bildungszeit (Weiterbildungsgesetz)“ vorgelegt und die einschlägigen Verbände und Institutionen (darunter auch das nfb) zur Stellungnahme aufgefordert.

Der Referentenentwurf sah im Wesentlichen folgende Änderungen und Neuregelungen vor:

  • Reform der Weiterbildungsförderung Beschäftigter nach § 82 SGB III,
  • Einführung eines Qualifizierungsgeldes,
  • Einführung einer Bildungs(teil)zeit nach österreichischem Modell,
  • Einführung einer Ausbildungsgarantie und eine
  • Verlängerung der Erstattungen bei beruflicher Weiterbildung während Kurzarbeit um ein Jahr
    bis 31. Juli 2024.

Auf Grundlage der eingegangenen Stellungnahmen und der Abstimmungen zwischen den Ressorts legte die Bundesregierung am 29. März 2023 einen Regierungsentwurf vor, der mit einigen Änderungen am 23. Juni 2023 vom Deutschen Bundestag verabschiedet wurde. Die wichtigste Änderung zwischen Referenten- und Regierungsentwurf ist die Herausnahme der Einführung einer Bildungs(teil)zeit, die nach Auskunft des BMAS später in einem gesonderten Gesetzesvorhaben erneut eingebracht werden soll. Damit entfällt ein wichtiger Baustein, der die Rechte von Beschäftigten auf Förderung einer selbstinitiierten Weiterbildung unabhängig vom Interesse des Arbeitgebers stark einschränkt. Alle anderen Förderelemente sind mit geringfügigen inhaltlichen Änderungen und einigen Einsparpotentialen im Wesentlichen erhalten geblieben.


1 Die Gesetzentwürfe und Stellungnahmen stehen auf der Webseite des BMAS unter https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze-und-Gesetzesvorhaben/weiterbildungsgesetz.html.

2. Reaktionen der Verbände

Die Mehrzahl der Verbände und Institutionen begrüßt in ihren Stellungnahmen den Gesetzentwurf als einen Schritt in die richtige Richtung. Sie verweisen aber gleichzeitig darauf, dass die angestrebten Reformen der Förderinstrumente bei weitem nicht ausreichen, um in Deutschland die angestrebte neue Weiterbildungskultur zu schaffen. Bemängelt wird insbesondere, die Herausnahme bzw. Verschiebung der Einführung einer Bildungs(teil)zeit. Damit – so die überwiegende Meinung – könne der Gesetzentwurf nicht den Anspruch eines bundesweiten Weiterbildungsgesetzes einlösen. Der vielfach geäußerten Kritik an der Bezeichnung des Gesetzes als Weiterbildungsgesetz wurde durch den Zusatz „sogenanntes“ Weiterbildungsgesetz nur vordergründig Rechnung getragen.

Es müsse vielmehr – so die Stellungnahme des Deutschen Gewerkschaftsbundes – der Weg zur Weiterbildungsrepublik energischer und umfassender angegangen werden, wenn Weiterbildung als kontinuierliche und präventive Strategie nachhaltig entwickelt werden solle. Ein echtes Weiterbildungsgesetz müsse die Defizite in den institutionellen, finanziellen, zeitlichen und organisatorischen Voraussetzungen für gutes Lehren und Lernen in der Weiterbildung endlich beseitigen und einen Rahmen abstecken für einen Rechtsanspruch auf Weiterbildung für alle Bürger*innen, für garantierte Lernzeiten, eine sichere Finanzierung sowie umfassende Beratung und mehr Transparenz, Qualitätssicherung und Zertifizierung und nicht zuletzt für eine auskömmliche Finanzierung der Träger sowie angemessene Arbeits- und Einkommensbedingungen für die dort Beschäftigten.

3. Stellenwert der (Weiter-)Bildungsberatung

Das nfb hat sich in seiner Stellungnahme vor allem mit der Frage auseinandergesetzt, welchen Stellenwert der Gesetzentwurf der Weiterbildungsberatung als einem aus nfb-Sicht unverzichtbaren Element einer gelingenden Weiterbildungsförderung beimisst. Das Ergebnis ist ernüchternd! „[Das Thema] Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung (BBB-Beratung) kommt schlichtweg im Gesetzentwurf so gut wie nicht vor. Lediglich im Zusammenhang mit der Ausbildungsgarantie und beim Thema Stärkung der dualen Ausbildung werden der Ausbau und die Verbesserung der Berufsorientierung im Übergang Schule-Beruf in Aussicht gestellt und hierzu ein neues Förderinstrument eingeführt: die Förderung von Berufsorientierungspraktika in Unternehmen“ (Stellungnahme nfb).

Im Hinblick auf die individuelle Beratung von Beschäftigten und Unternehmen zur Umsetzung der neuen Förderinstrumente verweist der Gesetzentwurf in seiner Begründung auf die bestehenden Beratungsangebote der Bundesagentur für Arbeit (BA) – insbesondere auf die neu eingeführte „Berufsberatung im Erwerbsleben“ und die Beratung durch den Arbeitgeberservice der BA. Aus Sicht des nfb greift dies zu kurz und ist mit den bestehenden personellen Ressourcen der BA nicht zu bewältigen, wie die BA auch selbst in ihrer Stellungnahme betont.

Darüber hinaus vernachlässigt der Gesetzentwurf die unabhängig von der BA bestehenden vielfältigen, qualifizierten Bildungsberatungsangebote von Ländern, Kommunen und freien Trägern. Hier wäre der Auftrag zu einer besseren Vernetzung und Kooperation der verschiedenen Beratungsanbieter wünschenswert gewesen.

Ähnlich wie schon bei der Fachkräftestrategie, in der das Thema „Beratung“ gar nicht vorkommt, verschenkt die Bundesregierung auch in diesem sogenannten Weiterbildungsgesetz die Chance, durch eine gesetzliche Verankerung der Weiterbildungsberatung die Gelingensbedingungen der neuen Förderinstrumente zu verbessern. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der BA (IAB) verweist in seiner Stellungnahme auf zahlreiche Forschungsergebnisse, die belegen, dass die Inanspruchnahme von Förderinstrumenten ganz wesentlich von einem entsprechenden Beratungsangebot abhängt: „Auch den Beschäftigten sind die Fördermöglichkeiten nur in begrenztem Ausmaß bekannt. […] Dies weist darauf hin, dass passende Weiterbildungsberatungen möglicherweise sogar eine wichtigere Rolle spielen könnten als die konkrete Ausgestaltung der Förderkonditionen.“

4. Weiterbildungsberatung in den Fachkräftestrategien und Weiterbildungsgesetzen der Länder

Nicht nur der Bundesregierung, auch der Mehrzahl der Bundesländer, in deren Regelungskompetenz der Bereich der Weiterbildung/Erwachsenenbildung fällt (mit Ausnahme der SGB III-geförderten beruflichen Weiterbildung), scheint die Weiterbildungsberatung kein Anliegen zu sein, das einer gesetzlichen Verankerung bedarf. Nur in sieben der sechszehn Länder-Weiterbildungsgesetze wird die Weiterbildungsinformation und ‑beratung überhaupt erwähnt – und hier meist im Kontext von Fördervoraussetzungen oder der Förderung der Weiterbildungsinfrastruktur, nicht aber als unverzichtbares Aufgabenfeld in der Weiterbildung.

Auch die von den Ländern in den letzten Jahren verabschiedeten Fachkräftestrategien setzen bei den Maßnahmen zur Fachkräftesicherung nur selten auf einen Ausbau und die Professionalisierung der Weiterbildungsberatung. Die Mehrzahl der in den Fachkräftestrategien der Länder geplanten Maßnahmen beziehen sich hingegen auf einen Ausbau der Qualifizierungsberatung für Unternehmen sowie auf eine Intensivierung und den Ausbau einer praxisnahen Berufsorientierung für Schüler*innen und Auszubildende für die Nachwuchsgewinnung.

5. Fazit

Als Fazit lässt sich festhalten, dass es bislang in den Fachkräftestrategien und Weiterbildungsgesetzen von Bund und Ländern keine der zentralen Bedeutung von umfassender und qualitätsvoller (Weiter-)Bildungsberatung angemessene gesetzliche Verankerung dieses Aufgabenfeldes gibt. Trotz der vielfältigen Maßnahmen und Förderprogramme, die es in Bund und Ländern zum Ausbau und zur Stärkung des Angebots an Beratungsdienstleistungen im Bereich von Bildung, Beruf und Beschäftigung gibt, wären verbindliche gesetzliche Regelungen erforderlich, um das Angebot von Beratungsdiensten in diesem Bereich zu professionalisieren und zu verstetigen und zugleich unabhängiger zu machen von Schwankungen der Haushaltsmittel oder von politischen Richtungsänderungen und den oftmals nicht kompatiblen Vorgaben der Förderung durch den Europäischen Sozialfond (ESF).

Einerseits ist es gut nachvollziehbar, dass gemäß den in den EU-Strategien enthaltenen sozial- und beschäftigungspolitischen Zielsetzungen zur Beschäftigungsförderung und zum Abbau von Armutsrisiken, die Länder beim Aufbau von Beratungsstrukturen im Feld Bildung, Beruf und Beschäftigung gerne auf bereitstehende ESF-Mittel zurückgreifen. Anderseits stehen die damit einhergehenden Förderrichtlinien und zeitlichen Begrenzungen einer dauerhaften Etablierung und damit einhergehend auch der Professionalisierung von Beratungsangeboten teilweise entgegen.

Insofern bedarf es aus nfb-Sicht eines bundesweiten Rahmen-Weiterbildungsgesetzes, das die (Weiter-)Bildungsberatung als eigenständiges Aufgabenfeld der Weiterbildung verankert, den Ländern aber im Rahmen ihrer Kulturhoheit genügend Spielraum für länderspezifische Ausgestaltungen lässt. Die Ampel-Regierung hat sich im Koalitionsvertrag für den Aufbau von regionalen Weiterbildungsagenturen und einem Netz unabhängiger Weiterbildungsberatungszentren ausgesprochen – siehe hierzu auch das Interview mit Ralf Becker und Helena Müller (beide GEW) in diesem Newsletter. Eine gesetzliche Verankerung der Weiterbildungsberatung in dem „sogenannten Weiterbildungsgesetz“ wäre ein weiterer notwendiger Schritt auf dem Weg zur Weiterbildungsrepublik und zur Etablierung einer echten Weiterbildungskultur in Deutschland!

„Bildungsberatung als fester Bestandteil der Beratungslandschaft“

Zum aktuellen Positionspapier des Deutschen Verbands für Bildungs- und Berufsberatung (dvb)

Im Kontext der aktuellen Diskussion um das kürzlich verabschiedete „Gesetz zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung (sogenanntes Weiterbildungsgesetz)“ erhält das im Januar 2023 vom dvb veröffentlichte Positionspapier noch einmal besondere Bedeutung, denn es verweist auf die wachsende Bedeutung der Bildungsberatung als das übergreifende Handlungsfeld der Beratung für Bildung, Beruf und Beschäftigung, die von der Schulberatung, über die Ausbildungs- und Studienberatung bis hin zur allgemeinen und beruflichen Weiterbildungsberatung sowie der beruflichen Neuorientierung, dem Übergang in den Ruhestand und gesellschaftliche Teilhabe reicht.

Der nachfolgende Beitrag ordnet das dvb-Positionspapier ein in die Entwicklung der Beratungslandschaft in Deutschland und die Entwicklung des Verbands von einer Vereinigung der Berufsberater*innen in der Bundesagentur für Arbeit zu einem Verband von Bildungs- und Berufsberatenden.

Bildungsberatung – steigende Bedeutung

Birgit Lohmann (dvb)

Das Positionspapier des dvb mit dem Titel „Bildungsberatung als fester Bestandteil der Beratungslandschaft“ greift erneut ein Thema auf, mit dem sich der dvb schon vor ca. 15 Jahren intensiv befasst hat, als mit den Qualifizierungen der Regionalen Qualifizierungszentren (RQZ) eine Vielzahl an Bildungsberaterinnen und -beratern weitergebildet wurde, um ihre Tätigkeit bei unterschiedlichen Anstellungsträgern wie Kammern, Bildungsträgern, Kommunen, Vereinen oder auch selbständig qualifiziert auszuüben. Da es eine hohe Schnittmenge zu den Aufgaben der beruflichen Beratung gibt und ein intensiver Austausch mehrerer Berufsvertreter*innen ein ähnliches Selbstverständnis ergab, wurde der dvb als Fachverband für Bildungsberater*innen interessant(er). Dies griff vergangenes Jahr die Onlinekonferenz des dvb „Bildungsberatung – Aktuelle Entwicklung und Vernetzung“ im Juni 2022 auf und Ende 2022 bildete sich eine Fachgruppe Bildungsberater*innen im Verband.

Das Positionspapier knüpft einleitend an die Weiterführung der Nationalen Weiterbildungsstrategie der Bundesregierung mit ihren Partnern an und trifft Aussagen zu Auftrag und Zielgruppen der Bildungsberatung, zu ihrer unterschiedlichen Struktur, zu Finanzierungswegen und Rahmenbedingungen, und es beleuchtet das Thema Zusammenarbeit in den Regionen und Netzwerken sowie die Professionalisierung der Beraterinnen und Berater. Im Zusammenhang mit der Nationalen Weiterbildungsstrategie ist die Fokussierung auf die Fragestellungen erwachsener Menschen mit Fragestellungen der beruflichen Weiterbildung und allgemeiner Erwachsenenbildung logisch. Allerdings blendet diese aus, was kommunal (und von vielen weiteren Organisationen) als Bildungsberatung für SchülerInnen, Jugendliche und junge Erwachsene für den Übergang in Schulen (Schullaufbahnberatung) sowie in berufliche Bildung bzw. Hochschulbildung angeboten wird.

Die Betrachtung der Beratung für diese Zielgruppen ist ein eigenes und großes Thema, das vielleicht die Absicht des vorliegenden Positionspapiers sprengen würde. Das formulierte Angebot und die Bereitschaftserklärung, sich als Verband mit seiner Expertise aktiv in diese wichtigen Entwicklungen einzubringen, richten sich an die Politik bzw. an Verantwortliche für die Gestaltung von Umfang und Inhalt der Angebote vor Ort für berufserfahrene Erwachsene – ob mit einer abgeschlossenen Ausbildung, ungelernt oder mit Erfahrungen aus privater Care-Arbeit.

Vielleicht kann das dvb-Positionspapier Auslöser sein, für alle Altersgruppen die Bildungsberatung stärker in den Blick zu nehmen mit ihrer Ergänzung/Besonderheit zur „Beratung in Beruf und Beschäftigung“, wie das dvb-Papier sie beschreibt bzw. definiert: „Bildungsberatung als Oberbegriff für einen Bereich, der sowohl die berufliche Weiterbildung als auch die allgemeine Erwachsenenbildung im Fokus der beratenden Tätigkeit sieht.“

So wie eine Trennung von Leben und Arbeit nicht möglich ist und der Stellenwert beruflicher Tätigkeit sich für viele Menschen verändert (hat), müssen/sollten Themen der individuellen Lebens- und Gesellschaftsgestaltung in die Beratung zum Bildungs- und Berufsweg einbezogen werden können – als Beitrag zur Persönlichkeitsbildung und in wahrgenommener Verantwortung für unsere Umwelt, das gesellschaftliche und soziale Umfeld wie auch das Zusammenleben verschiedener Kulturen, um nur einige wichtige Bereiche zu nennen. (Bildungs-)Beratung braucht dann auch eine Ausweitungsmöglichkeit auf entsprechende Themen, wie z. B. Nachhaltigkeit, bürgerschaftliches Engagement, Teilhabe, Demokratiebildung – eine Unterstützung und Förderung des Lernens im Lebenslauf ohne thematische Beschränkungen.

Kontakt:
Birgit Lohmann, Deutscher Verband für Bildungs- und Berufsberatung e. V.
Redaktion dvb forum; birgit.lohmann@dvb-fachverband.de

Weiterführende Literatur zum Schwerpunktthema

Euler, Dieter; Seeber, Susan (2023):

Ausbildungsgarantie. Ein Instrument zur Fachkräftesicherung und gesellschaftlichen Integration junger Menschen. Studie im Auftrag der Friedrich Ebert Stiftung. Download

„Auf Grundlage sowohl empirischer Befunde als auch mit Blick auf die Erfahrungen bestehender Förderprogramme in der beruflichen Bildung formulieren die Autor*innen Gelingensbedingungen für die mit Einführung einer Ausbildungsgarantie verbundene Kernidee einer staatlichen Förderung von Ausbildungsstellen für Ausbildungswillige, die ansonsten auf dem Ausbildungsmarkt leer ausgehen würden. Darauf aufbauend leiten sie hieraus konkrete Folgerungen zu deren Konzeption und Gestaltung ab.“ Die Studie bietet zudem einen umfassenden Überblick über die zahlreichen einschlägigen Förderprogramme von Bund und Ländern.

Hessische Blätter für Volksbildung (2023):

herausgegeben vom Hessischen Volkshochschulverband e. V., Frankfurt a. M.

Weiterbildungsbericht Hessen. Online verfügbar unter: https://www.wbv.de/shop/Weiterbildungsbericht-Hessen-HBV2301

Bildungsberichterstattung stellt auch in der Erwachsenenbildung/Weiterbildung ein wichtiges Instrument dar, um Entwicklungen und Veränderungen zu beobachten, zu dokumentieren und zu analysieren. Sie steht dabei häufig in einem Spannungsfeld zwischen bildungspolitischen Ansprüchen und fachdisziplinären Interessen. Anhand ausgewählter Befunde skizziert das Heft allgemeine Entwicklungen der öffentlich geförderten Erwachsenenbildung in Hessen für die Jahre 2016 bis 2021 und fragt nach möglichen Anknüpfungspunkten für erziehungswissenschaftliche Forschung.

Leber, Ute; Kruppe, Thomas; Schreyer, Franziska; Grabert, Tim-Felix (2022):

Vorbild Österreich: Impulse für die Weiterbildungspolitik in Deutschland? In: IAB-Forum 29. November 2022.

Die Bundesregierung plant, die arbeitsmarktbezogene Weiterbildung von Beschäftigten verstärkt zu fördern. Sie beruft sich dabei in ihrem Koalitionsvertrag auf Österreich als Vorbild. Dort können Beschäftigte zu Weiterbildungszwecken schon seit Längerem mit finanzieller Unterstützung vom Staat eine berufliche Auszeit nehmen oder ihre Arbeitszeit reduzieren. Allerdings nehmen auch in Österreich Menschen, die einfache Tätigkeiten ausüben, vergleichsweise selten an Weiterbildung teil.

Sgier, Irena; Schläfli, André; Grämiger, Bernhard (2023):

Weiterbildung in der Schweiz (4., vollständig überarbeitete Auflage). Bielefeld: wbv Publikation.

Kostenfreier Download

Das Länderporträt führt in die Weiterbildungslandschaft der Schweiz ein. Ein besonderer Schwerpunkt der vierten, komplett überarbeiteten Auflage sind die Veränderungen, die das 2017 in Kraft getretene Schweizer Weiterbildungsgesetz (WeBiG) bewirkt hat. Ein historischer Abriss über die Entwicklung der Erwachsenenbildung in der Schweiz sowie ein Kapitel zu Tendenzen und Perspektiven der Weiterbildung in der Schweiz ergänzen das Informationsangebot. Der umfangreiche Serviceteil bietet eine gute Grundlage für weitere Recherchen.

Das Länderporträt erscheint in der gleichnamigen Reihe des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung – Leibniz-Institut für lebenslanges Lernen (DIE). Die Bände der Reihe informieren über Strukturen und Entwicklungen der Weiterbildung im vorgestellten Land und schaffen eine informative Grundlage für Akteurinnen und Akteure aus Wissenschaft, Praxis und Administration.

Nachrichten

NRW: Das ESF-geförderte Beratungsprogramm „Perspektiven im Erwerbsleben (PiE)“ wird eingestellt

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) des Landes Nordrhein-Westfalen hat das Auslaufen des NRW-Beratungsangebots „Perspektiven im Erwerbsleben (PiE)“ einschließlich der damit verbundenen „Fachberatung zur Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen (FBA)“ angekündigt. Zur Begründung wird seitens des MAGS-NRW die bundesweit etablierte „Berufsberatung im Erwerbsleben (BBiE)“ der Bundesagentur für Arbeit (BA) angeführt. Damit könne der Beratungsbedarf aus dem Regelangebot des SGB III gedeckt werden sowie darüber hinaus durch das bundesgeförderte ESF-Programm „Integration durch Qualifizierung – IQ“. „Die Aufrechterhaltung einer Beratungsstruktur des Landes zur beruflichen Entwicklung und zur Anerkennung sei nicht mehr angezeigt. Somit wird ein seit 12 Jahren mit Fördermitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) aufgebautes und stetig weiterentwickeltes Angebot für Menschen in beruflichen Veränderungsprozessen, in dem sich viele qualifizierte Beraterinnen und Berater in über 112 Anlaufstellen in NRW engagieren, am 31. Dezember 2023 enden.

Aus Sicht des nfb steht diese Entscheidung in krassem Widerspruch zu den in der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS) getroffenen Vereinbarungen. Der nfb-Vorstand hat in Gesprächen mit dem Ministerium seine Position dargelegt und auf die Ergebnisse des Themenlabors „Beratungsstrukturen“ der NWS sowie das Update Papier der NWS vom September 2022 verwiesen. Darin heißt es, „dass gerade in der Vielfalt der Beratungsangebote eine Stärke gesehen wird, die es zu erhalten gilt“. Und weiter: „Die Partner der NWS wollen ihre Beratungsaktivitäten stärken und damit eine breit etablierte Kultur der Weiterbildung fördern. Eine Voraussetzung ist die Stärkung der Weiterbildungsberatung für Individuen sowie der Qualifizierungsberatung für Unternehmen und Betriebe.“ Die Entscheidung der Landesregierung zur Einstellung des Beratungsangebots wird auch in einer Kleinen Anfrage von SPD-Landtagsabgeordneten vom 13. Juni 2023 kritisiert und hinterfragt. Eine Antwort liegt noch nicht vor.

Jobcenter: Förderung junger Menschen zukünftig einheitlich durch die BA?

Einem Bericht der Stuttgarter Zeitung war am 29. Juni 2023 zu entnehmen, dass Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) Bürgergeldempfänger unter 25 Jahren nicht mehr zusätzlich auch durch Jobcenter betreuen lassen möchte. Die aktive Arbeitsmarktförderung für diese Personengruppe solle ab 2025 ausschließlich der Bundesagentur für Arbeit (BA) übertragen werden. Damit wolle der Minister für Arbeit und Soziales Einsparmöglichkeiten für den Bundeshaushalt von jährlich 900 Millionen Euro realisieren, welche in der Folge aus Beitragsmitteln der BA erbracht werden müssten. Der Artikel beruft sich dabei auf Informationen aus Regierungskreisen, denen zufolge das Bundesarbeitsministerium plane, dazu eine entsprechende gesetzliche Regelung herbeizuführen.

Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE zur Weiterbildungs- und Qualifizierungsberatung der Bundesagentur für Arbeit

(Bundestagsdrucksache 20/5326 vom 06.01.2023)

In der Kleinen Anfrage will die Fraktion DIE LINKE erkunden, wie die Bundesregierung nach vier Jahren die bisherige Wirkung des Qualifizierungschancengesetzes mit Blick auf Weiterbildungs- und Qualifizierungsberatung bewertet und ob sie erste Weiterentwicklungs- oder Korrekturbedarfe sieht.

Die Kleine Anfrage bezieht sich überwiegend auf detaillierte statistische Daten der BA zu folgenden Sachverhalten:

Anzahl der Weiterbildungsberatungen pro Jahr

  • Struktur der Beratenen in der Berufsberatung im Erwerbsleben (BBiE)
  • Kooperation zwischen der BA und anderen Weiterbildungsberatungsanbietern (Inhalte der Zusammenarbeit, Erfolge)
  • Finanzielle Mittel für die Weiterbildungsberatung
  • Qualifizierungsberatung (Statistiken, Inhalte, Kooperation, Qualität, Ergebnisse Mitteleinsatz)
  • Qualität und Wirkung der Beratung

In den Antworten der Bundesregierung wird deutlich, dass zu den meisten Sachverhalten keine oder keine detaillierten Datenerhebungen existieren. Dies liegt nach Auffassung der BA daran, dass es in den Beratungsgesprächen in der Regel um komplexe Anliegen geht, die nicht trennscharf einem oder zwei Themen zugeordnet werden können, sondern dass Beratungsgespräche sich dynamisch entwickeln. Dies gilt auch für die Frage der für die einzelnen Dienstleistungen jeweils aufgewendeten Haushaltmittel. Die Finanzsysteme der BA weisen dies nicht separat aus.

Hinsichtlich der Qualität und Wirkung von Beratungen verweist die BA auf die Qualifizierungsmaßnahmen der BA für ihre Beratungsfachkräfte sowie auf die regelmäßig durchgeführten Befragungen von Ratsuchenden und Arbeitgebern durch das Zentrum für Kundenbefragungen der BA.

In Bezug auf die Vernetzung und Kooperation mit anderen Beratungsanbietern und Netzwerkpartner*innen verweist die BA darauf, dass die Arbeitsagenturen eng mit den einschlägigen Partnerorganisationen vor Ort zusammenarbeiten und diese einbeziehen, dass es hierzu jedoch ebenfalls keine statistischen Erhebungen gibt. Bei Anliegen, die außerhalb ihrer Zuständigkeit liegen, verweisen die Arbeitsagenturen auf andere Beratungsdienste.

Den Gesamttext der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage vom 20. Februar 2023 finden Sie hier.

Neue BMBF-Förderbekanntmachung: InnoVET Plus – vergibt auch Mittel für Beratung

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat am 28. April 2023 die Förderbekanntmachung für den Innovationswettbewerb InnoVET Plus veröffentlicht. Förderanträge können bis 31. August 2023 eingereicht werden.

Mit dem Innovationswettbewerb InnoVET Plus stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Mittel für die Entwicklung und Erprobung von Konzepten für eine exzellente Berufsbildung zur Verfügung. Ziel ist es, zur Erhöhung der Attraktivität und Qualität der beruflichen Bildung beizutragen, Karrierewege für Jugendliche mit unterschiedlichen Bildungsvoraussetzungen zu schaffen und damit zugleich einen Beitrag zur Fachkräftesicherung zu leisten. Auch soll InnoVET Plus die Bewältigung der Transformation unterstützen, um den Auswirkungen von Digitalisierung, Dekarbonisierung und demografischer Entwicklung wirkungsvoll zu begegnen, den Arbeits- und Ausbildungsmarkt zukunftsfähig zu gestalten, die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands aufrechtzuerhalten und den künftigen Fachkräftebedarf zu sichern.

In diesem Rahmen plant das BMBF u. a. auch die Förderung von Projekten, die innovative bedarfsgerechte, zielgruppenorientierte Beratungs- und Begleitstrukturen aufbauen. Das können neuartige Beratungs- und Coachingkonzepte, zum Beispiel KI-gestützte (Assistenz-) Systeme sein, die Personengruppen mit besonderem Unterstützungsbedarf auf ihrem Qualifizierungsweg unterstützen und zur Förderung der Kompetenzentwicklung beitragen.

Die Förderdauer beträgt bis zu 48 Monate. Der Wettbewerb InnoVET Plus ist Teil des Koalitionsvertrages der Bundesregierung. Mehr erfahren Sie hier.

Richtlinie zur Förderung des BMBF-Programms „Integration durch Bildung“, Bundesanzeiger vom 28. April 2023

Im Bereich A gibt es auch Fördermittel für die Qualifizierung von Beratenden:

Förderinitiative A – Forschung und Transfer zu Bildungsangeboten und Empowerment für Mädchen und Frauen mit Migrationsgeschichte

Konzeption und pilothafte Erprobung von Qualifizierungsmaßnahmen für pädagogische Fachkräfte in Bildungs-, Ausbildungs- und Arbeitsprozessen, die auf die Handhabung und Ausgestaltung maßgeschneiderter Bildungsangebote, Beratung, Begleitung und Empowerment von Mädchen und Frauen mit Migrationsgeschichte zielen; zugleich Entwicklung diversitätssensibler Umsetzungskonzepte und/oder Schulungsmaterialien für Qualifizierungsmaßnahmen

Im Bereich B gibt es auch Förderung für die Weiterentwicklung von Beratung:

Förderinitiative B – Forschung und Transfer zur Stärkung des diversitätssensiblen Handlungswissens im Bildungssystem

Erforschung und wissenschaftlich fundierte (Weiter-)Entwicklung von Beratungs- und Begleitstrukturen für Menschen mit Migrationsgeschichte mit dem Ziel, die Entwicklung ganzheitlicher diversitätssensibler Angebotsstrukturen zu befördern; dies kann beispielsweise durch die Generierung von Steuerungs- und Handlungswissen zum Auf- und Ausbau entsprechender Entscheidungs- und Netzwerkstrukturen von Kommunen, Bildungsträgern, Migrantinnen- und Migrantenorganisationen und vielen mehr erfolgen

Zweistufiges Antragsverfahren unter Beteiligung externer Begutachtung:

  1. Skizzen einreichen bis 31. August 2023
  2. Förderinteressierte mit positiv bewerteten Projektskizzen werden aufgefordert, einen förmlichen Förderantrag einzureichen (voraussichtlich im 4. Quartal 2023)

Der Projektstart sollte für den 01. Mai 2024 oder 01. Juni 2024 avisiert werden, die Förderung ist auf drei Jahre begrenzt. Mehr erfahren Sie hier.

Berufsorientierungsprogramm (BOP) – Antragsfrist verlängert bis 01. September 2020

BMBF: In der aktuellen Antragsrunde können Anträge für BOP-Projekte noch bis zum 01. September 2023 beim BIBB eingereicht werden. Die Frist gilt für Anträge aus allen am BOP teilnehmenden Bundesländern. Mehr erfahren Sie hier.

ESF-Plus-Programm JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit

Am 2. Mai 2023 ist das neue ESF-Plus-Programm JUGEND STÄRKEN des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend an den Start gegangen. Gefördert werden Kommunen, die Konzepte für benachteiligte Jugendliche entwickeln und ausbauen, damit diese jungen Menschen Hilfen für einen besseren Start ins Erwachsenenleben erhalten. Mit dem neuen Modellprogramm werden Kommunen über mehr als fünf Jahre dabei unterstützt, neue Ideen und kreative Lösungen zu entwickeln, um die Persönlichkeit junger Menschen zu stärken, ihnen eine selbstständige Lebensführung zu ermöglichen und sie in gesicherten Wohnverhältnissen unterzubringen. Die Angebote reichen von Beratung und längerfristiger Begleitung beim Übergang aus der Jugendhilfe in ein selbstbestimmtes Leben bis hin zur Unterstützung bei der Wohnungssuche und der Unterbringung in geeigneten Wohnformaten. Zielgruppe sind junge Menschen, die in der stationären Jugendhilfe untergebracht waren und so genannte entkoppelte junge Menschen, die aus sämtlichen institutionellen Kontexten herausgefallen sind. Das Vorhaben wird über die gesamte Laufzeit mit 70 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus kofinanziert und von der Universität Hildesheim gemeinsam mit der Internationalen Gesellschaft für Erzieherische Hilfen fachlich begleitet. Mehr erfahren Sie hier.

ZWW der Uni Mainz startet die Weiterbildungsreihe „Personenbezogene Beratung professionalisieren – Qualifizierung zum/zur Berater*in“

Am Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung der Johannes-Gutenberg-Universität (ZWW) startet am 7. September 2023 die o. g. Weiterbildungsreihe, die u. a. auf der bisherigen Weiterbildung „Bildungsberatung und Kompetenzentwicklung“ des RQZ-Verbunds basiert und diese weiterentwickelt.

Die Fortbildungsreihe richtet sich an beratend Tätige aus den verschiedenen Feldern der Beratung, z. B. Bildungs- und Sozialberatung, Migrationsberatung sowie an Beratende aus Schulen, Hochschulen, Kammern, Unternehmen und Verbänden. Die Weiterbildung gliedert sich in vier Grundmodule (Grundlagen, Prozesse, Methoden und Rahmenbedingungen der Beratung) sowie zielgruppen- und themenspezifische Fachmodule, die nach den jeweiligen Bedarfen und Interessen gewählt werden können. Die berufsbegleitenden Seminare umfassen Selbstlernphasen, Fallarbeiten, verschiedene Formen kollegialer Beratung und das Lernen in selbstorganisierten Gruppen.

Absovent*innen erhalten das Certificate of Advanced Studies (CAS). Informationen zu Inhalt und Aufbau der Qualifizierungen sowie den Teilnahmevoraussetzungen finden Sie hier.

So können Berater*innen ihre Online-Kompetenzen stärken

27. März 2023, Text: Gunter Schüßler, Redaktion/CONEDU

Bildungs- und Berufsberater*innen erfahren in einem kostenlosen Onlinekurs das Wichtigste zur Kombination von Face-to-Face- und Online-Beratung. Dazu zählen u. a. relevante Apps und Plattformen, Datensicherheit und digitale Gesundheitskompetenz.

Das Lernangebot wurde im Rahmen des Projekts OCCAY entwickelt und von Erasmus+ gefördert. Es basiert auf dem Europäischen Referenzrahmen für digitale Kompetenzen und kann flexibel absolviert werden. Den Kurs finden Sie hier.

Chat-Beratung „Go on – Start up“ der Caritas

Das digitale Beratungsangebot „Go on – Start up. Dein Chat zwischen Schule und Beruf“ der Caritas unterstützt junge Menschen bei Fragen zu Schule und Beruf. Täglich von Montag bis Freitag können sie eine Live-Chat-Beratung und ergänzend eine E-Mail-Beratung nutzen – ganz unkompliziert vom Handy aus. Die Online-Beratung ist bundesweit erreichbar. Sie ist anonym, vertraulich und kostenlos.

Mehr Informationen finden Sie hier.

Coaching-Programm „Personalentwicklung und Weiterbildungsberatung“: Baden-Württemberg erhöht die Förderquote

Um kleinere und mittlere Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Beschäftigten gezielt weiterzuqualifizieren, fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Coachings durch zertifizierte Beratungsunternehmen. Ausgehend von der Strategie und den Entwicklungsperspektiven der Unternehmen werden passgenaue Personalentwicklungskonzepte erarbeitet, die Empfehlungen für den individuellen Weiterbildungsbedarf der Beschäftigten geben und entsprechende Fördermöglichkeiten aufzeigen.

Das Ministerium hat nun die Förderquote des Coaching-Programms ab dem 1. März 2023 von 50 Prozent auf 70 Prozent erhöht. Es berücksichtigt damit, wie wichtig eine systematische Personalentwicklung und eine kontinuierliche Weiterbildung der Beschäftigten in Zeiten der digitalen und ökologischen Transformation und des Wettbewerbs um Fachkräfte ist.

Nähere Informationen finden Sie hier.

NRW: Coach2Change – Transformationscoaching für Beschäftigte: Förderprogramm für Beschäftigte in KMU im Rheinischen Revier und Nördlichen Ruhrgebiet

„Coach2Change“ bietet ein individuelles, arbeitsplatzbezogenes Transformationscoaching für Beschäftigte in kleinen und mittleren Unternehmen. Es wird aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union (Just Transition Fund) finanziert. Das Coaching versetzt Beschäftigte in die Lage, gewachsene Arbeitsstrukturen und -abläufe zu verändern sowie Verhaltensweisen neu auszurichten, damit Transformation im Betrieb gelingt. Das Coaching fördert:

  • Fähigkeiten zum Change-Management: am Arbeitsplatz und im Unternehmen zu managen und zu organisieren.
  • Vorantreiben von Transformationsprozessen am individuellen Arbeitsplatz und im Unternehmen: Die Beschäftigten werden befähigt, Arbeitsbedingungen, Prozesse, Abläufe und Systeme klimaverträglich und nachhaltig umzugestalten.

Mehr erfahren Sie hier.

Weiterbildungsangebote von Hochschulen: Unternehmensbefragung belegt großes Potenzial und hohen Orientierungsbedarf – Ergebnis einer Forsa-Umfrage

Weiterbildungsangebote von Hochschulen werden in vielen deutschen Unternehmen als für die Unternehmensentwicklung hilfreich angesehen, so das Ergebnis einer repräsentativen Forsa-Umfrage unter Personalverantwortlichen für hoch & weit – Das Weiterbildungsportal der Hochschulen. Deutlich wird aber zugleich ein hoher Orientierungsbedarf über die Angebote selbst, die Angebotsvielfalt und die individuellen Möglichkeiten für Beschäftigte und Betriebe.

Über 40 Prozent aller befragten Personaler:innen von Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitenden in den Branchen Handel, Dienstleistungen und Industrie wissen, dass Hochschulen Weiterbildungen anbieten; fast jedes vierte Unternehmen (23 Prozent) hat schon einmal Mitarbeitende in eine hochschulische Weiterbildung geschickt; bei Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden liegt der Anteil sogar bei 44 Prozent.

In Zukunft können sich 70 Prozent der befragten Personalverantwortlichen vorstellen, Weiterbildungsangebote der Hochschulen für Mitarbeitende ihres Unternehmens zu nutzen; bei den großen Unternehmen sind es sogar 81 Prozent, so ein weiteres zentrales Ergebnis der Forsa-Umfrage.

Einen Beitrag zur besseren Auffindbarkeit und Bekanntheit hochschulischer Weiterbildungsangebote leistet hoch & weit – Das Weiterbildungsportal der Hochschulen. Das Portal macht die vielfältigen Angebote der Hochschulen im Bereich des lebenslangen und berufsbegleitenden Lernens sichtbarer und transparenter. Es bündelt das bundesweite Informationsportal der Hochschulrektorenkonferenz alle wissenschaftlichen Weiterbildungsangebote von deutschen Hochschulen – und damit Weiterbildungsmöglichkeiten für jede Altersgruppe, alle Branchen und Karrierestufen, nicht nur für Akademiker*innen.

IAB empfiehlt mehr und bessere Information und Beratung für Betriebe zur Weiterbildungsförderung

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat Unternehmen sowie Fach- und Führungskräfte aus dem Arbeitgeber-Service (AG-S) der Bundesagentur für Arbeit befragt, um mögliche Gründe für die geringe Inanspruchnahme der Weiterbildungsförderung durch Unternehmen nach dem „Qualifizierungschancengesetz“ und dem „Arbeit-von-morgen-Gesetz“ zu erforschen.

Ein wichtiger Grund ist demnach die mangelnde Bekanntheit der entsprechenden Förderprogramme, insbesondere bei kleineren und mittleren Betrieben. Um dies zu verbessern, sei vor allem eine verstärkte Information und Beratung durch die Agenturen für Arbeit in Kooperation mit anderen Institutionen erforderlich. Als weitere Gründe für die noch nicht zufriedenstellende Inanspruchnahme wurden die Fördervoraussetzungen benannt, die die Teilnahmebereitschaft Beschäftigter hemmen, sowie der hohe administrative Aufwand für die Mittelbeantragung.

Mehr Informationen finden Sie in der IAB-Studie „Warum Betriebe die Weiterbildungsförderung für Beschäftigte bislang eher wenig nutzen“.

Das forum wbv

Um die in der Nationalen Weiterbildungsstrategie eingebetteten Weiterbildungsverbünde zu stärken und zu vernetzen, wurde mit dem Forum Weiterbildungsverbünde (forum wbv) ein zentrales Koordinierungszentrum konstituiert. Im Rahmen des Bundesprogramms „Aufbau von Weiterbildungsverbünden“ nimmt das forum wbv eine zentrale Koordinierungsrolle zwischen Verbünden und weiteren nationalen Weiterbildungsakteuren ein. Entwickelte Lösungsansätze werden in Form von Handlungshilfen, transferfähigen Tools, Weiterbildungsinstrumenten und thematischen Analysen veröffentlicht und in Veranstaltungen thematisiert werden.

Träger des forum wbv sind das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) und das IFTP im bfw – Unternehmen für Bildung. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) im Rahmen der Förderrichtlinie „Aufbau von Weiterbildungsverbünden zur Transformation der Fahrzeugindustrie“ vom 2. August 2021.

Das forum wbv ist als sozialpartnerschaftlicher Projektverbund aufgestellt und wird unterstützt durch die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), den Arbeitgeberverband Gesamtmetall, den Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie sowie durch die Branchengewerkschaften IG Metall und der IG Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE).

Weitere Informationen finden Sie hier.

Leitfaden für die Qualifizierungsbedarfsanalyse in Unternehmen

Ein anwendungsorientierter Leitfaden des Fraunhofer Instituts für Arbeitswissenschaften und Organisation IAO stellt Voraussetzungen und Durchführungsschritte der Kompetenzbedarfsermittlung auf Basis des Fraunhofer-Kompetenz-Kompasses vor.

Der Leitfaden unterstützt Beratende, Organisationen zu befähigen, schrittweise Kompetenzbedarfe in Teams, in Bereichen oder im gesamten Unternehmen im Kontext der beruflichen Weiterbildung zu erheben.

Die vorgestellte Vorgehensweise zur Kompetenzbedarfsermittlung wird durch zahlreiche Beispiele aus Organisationen ergänzt, um einen Eindruck zur operativen Ausgestaltung der Teilschritte zu geben. Darüber hinaus wurde die Vorgehensweise um Ergebnisse aus leitfadengestützten Interviews mit sechs Expertinnen und Experten aus den Bereichen Wissenschaft, betriebliche Weiterbildungsanbieter und Unternehmen ergänzt.

Schnalzer, Kathrin; Karapidis, Alexander; Dworschak, Bernd; Mozer, Pia (2022): Vorgehensweise zur Kompetenzbedarfsermittlung in Organisationen. Fraunhofer Institut für Arbeitswissenschaften und Organisation IAO. Stuttgart.

Den Leitfaden finden Sie hier.

Veranstaltungsberichte und Dokumentationen

Dokumentation des virtuellen Stakeholdertreffens „Digitale Formate der Bildungsberatung“ am 28.02.2023

Im Rahmen der Umsetzung der Europäischen Agenda für Erwachsenenbildung hat am 28. Februar 2023 das Stakeholdertreffen zum Thema „Digitale Formate der Bildungsberatung“ stattgefunden. Das Meeting wurde von der Nationale Koordinierungsstelle Europäische Agenda Erwachsenenbildung der NA beim BIBB in Kooperation mit dem Kultusministerium Baden-Württemberg organisiert. Die Veranstaltung thematisierte digitale Formate der Beratungsmöglichkeiten und die Entwicklung von Bildungsberatung hin zu einer Beratung zum lebenslangen Lernen. Politisch wurde die Veranstaltung in den Vorhaben der „Upskilling Pathways“-Initiative und bei den bildungspolitischen Prioritäten der Nationalen Weiterbildungsstrategie verortet. Vor diesem Hintergrund haben sich circa 30 Vertreter*innen und Expert*innen aus Politik, Praxis und Wissenschaft zum Thema Bildungsberatung ausgetauscht und die Thematik in einem geschlossenen Teilnehmendenkreis diskutiert.

Einen ausführlichen Bericht über das Stakeholdertreffen von Prof. Dr. Christiane Schiersmann finden Sie hier.

Internationales

Internationale Vereinigung für Bildungs- und Berufsberatung (IAEVG)

Die Internationale IAEVG Konferenz 2023 fand vom 28.–30. Juni in Den Haag statt. Thema: „Lifelong development as a standard“ (mehr erfahren); eine ausführliche Dokumentation wird demnächst auf der Konferenzseite veröffentlicht.

Die jährliche Generalversammlung der IAEVG fand am 28. Juni 2023 in Den Haag statt. Dort präsentierte sich u. a. der neu gewählte Vorstand. Weitere Themen waren die geplanten Aktivitäten des Verbands sowie die Verabschiedung des IAEVG Kommuniqués 2023 zum Thema: „Contribution of educational and vocational guidance to support sustainable development and the necessary socio-ecological transition“ (Der Beitrag der Bildungs- und Berufsberatung zur Förderung nachhaltiger Entwicklung and die erforderliche sozio-ökologische Transformation). Mehr erfahren

Die Online-Wahlen zum IAEVG-Vorstand (Board of Directors) und Präsidium (Executive Committee) wurden vom 7. April bis zum 26. Mai 2023 durchgeführt.

Dem neuen Vorstand gehören an (Herzlichen Glückwunsch!):

  • Jaana Kettunen (Finland) (President)
  • Jane Goodman (United States of America) (Vice President
  • Deidre Hugues (United Kingdom) (Vice President)
  • Jérôme Rossier (Switzerland) (Vice President)
  • Michel Turcotte (Canada) (Secretary)
  • Ilze Astrida Jansone (Latvia) (Treasurer)
  • Peter Weber (Germany) (Board)
  • Mary McMahon (Australia) (Board)
  • Gabriela Aisenson (Argentina) (Board)
  • Gloria Marsay (South Africa) (Board)
  • Raza Abbas (Pakistan) (Board)
  • Sachin Kumar (India) (Board)
  • Petra Røise (Norway) (Board)
  • Rebeca García-Murias (Spain) (Board)
  • Lionel Le Gruiec (France) (Board)
  • Anouk Jasmine Albien (Switzerland) (Board)
  • Joana Carneiro Pinto (Portugal) (Board)

Die aktuelle Ausgabe des IAEVG Journal (International Journal for Educational and Vocational Guidance IJEVG) ist im April 2023 erschienen. IAEVG-Mitglieder (und damit auch nfb-Mitglieder) haben über die Members Section der IAEVG-Webseite (https://iaevg.com/IJEVG-Journal) kostenfreien Zugriff auf das Journal. nfb-Mitglieder können die Zugangsdaten bei der nfb-Geschäftsstelle bekommen (info@forum-beratung.de).

CEDEFOP und CareersNet

31. Mai–1. Juni 2023, Stockholm, Schweden; Präsenzveranstaltung
„New Scenes for Career Guidance“ (Neue Szenarien für die Berufsberatung)

Während der schwedischen Ratspräsidentschaft 2023 organisierte das Cedefop gemeinsam mit dem schwedischen Hochschulrat, der Nationalen Agentur für Bildung, der schwedischen Arbeitsverwaltung und dem schwedischen Verband der Berufsberatenden eine internationale Konferenz zur Förderung der lebensbegleitenden Beratung in Europa.

Die CareersNet-Expert*innen wurden vom Cedefop zur Teilnahme an der Konferenz eingeladen, an die sich direkt das siebte jährliche CareersNet-Treffen anschloss.

Das jährliche Treffen des Euroguidance-Netzwerks fand vor der Konferenz statt und rundete eine viertägige Woche ab, die der lebensbegleitenden Beratung gewidmet war.

Das siebte CareersNet Treffen fand am 1. Juni 2023 für einen halben Tag in Stockholm statt. CareersNet ist das CEDEFOP-Netzwerk unabhängiger nationaler Expert*innen für lebensbegleitende Beratung und berufliche Entwicklung. Es war das erste Präsenztreffen des Netzwerks seit dem dritten Jahrestreffen 2019 in Rom. Gastgeber der Jahrestagung waren der Schwedische Rat für Hochschulbildung, die Nationale Agentur für Bildung und die schwedische Arbeitsverwaltung im Rahmen der gemeinsamen Konferenz „New Scenes for Career Guidance“.

Die Expert*innen des CareersNet haben die laufenden Aktivitäten im Zusammenhang mit der Aktualisierung der europäischen Leitlinien für Systeme und Politiken für lebenslange Beratung erörtert. Im Mittelpunkt stand die Überarbeitung der „Leitlinien für die Entwicklung politischer Strategien und Systeme lebensbegleitender Beratung“. Diese wurden erstmals 2014 vom European Lifelong Guidance Policy Network (ELGPN) entwickelt und verabschiedet. Die aktualisierten Leitlinien sollen über das CareersNet in die Nationalstaaten hineingetragen und dort zur Überprüfung und Weiterentwicklung der BBB-Beratung herangezogen werden.

Außerdem stand der gegenseitige Erfahrungsaustausch über die aktuellen Entwicklungen in den nationalen Beratungssystemen im Vordergrund. Mehr erfahren Sie hier.

Neue Publikation:
CEDEFOP (Ed.) (2023), Lifelong guidance policy for Ukrainian refugees in the EU.
Views from CareersNet
(Politiken lebensbegleitender Beratung für ukrainische Flüchtlinge in der EU. Ansichten von CareersNet)

Diese Broschüre stützt sich auf eine Ad-hoc-Datensammlung, die von unabhängigen CareersNet-Expert*innen für lebensbegleitende Beratung und berufliche Entwicklung im Mai 2022 freiwillig durchgeführt wurde, mit Ansichten aus: AT, BG, CH, CZ, EL, ES, FI, FR, HU, RS, SE, SK, TR. Sie enthält unabhängige Einschätzungen und Illustrationen mit Lösungsvorschlägen für die Herausforderungen im Bereich der Berufsberatung für ukrainische Flüchtlinge, insbesondere für Erwachsene, auf der Grundlage der verfügbaren Informationen. Der Inhalt und der Zugang zu Informationen waren in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich, was auf die Dynamik der Situation zurückzuführen ist. Mehr erfahren Sie hier.

ERASMUS+-Projekt CGC-DigiTrans

CGC – Roundabouts for Digital Transformation (CGC–DigiTrans) – Professional Guidance & Counseling (CGC) in Multi-Actor-Networks (Beratungsmethoden für die digitale Transformation – CGC-DigiTrans, Berufsberatung in Multi-Akteurs-Netzwerken – CGC)

Ziel des Projekts ist es, eine innovative Beratungsmethode, die „CGC Roundabouts for Digital Transformation“, zu entwickeln, mit der Berufsberaterinnen und Berufsberater die Beratung im Kontext der digitalen Transformation verbessern können. Ziel ist es, die Passung zwischen den Qualifizierungsbedürfnissen von Individuen und Arbeitgebern und den Qualifizierungsangeboten von Bildungsanbietern durch gute professionelle Beratung zu erleichtern. Grundlage dafür sind sowohl die Kenntnisse und Fähigkeiten der Praktiker*innen im Kontext der Digitalisierung als auch ihre Fähigkeit, in Multi-Akteurs-Netzwerken zu beraten.

Die Methode wird unter Beteiligung von Praktiker*innen aus den Bereichen Beratung, Weiterbildung und betriebliche Praxis/Personalentwicklung ausgearbeitet. Sie unterstützt Beratungspraktiker*innen dabei, den Bedarf an digitalen Kompetenzen von Beschäftigten, Unternehmen und Weiterbildungsanbietern in Einklang zu bringen.

Begleitend zur Methode werden ein Methodenhandbuch, ein Curriculum und Seminare entwickelt. Das Curriculum wird im Rahmen der akademischen Aus- und Weiterbildung von Beratungspraktiker*innen erprobt.

Projektpartner: Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA)/Deutschland (Koordinatorin),
Universität Padua/Italien, Universität für Weiterbildung, Krems/Österreich, Saxion University of Applied Sciences/Niederlande, Public Institution „eMundus“/Lettland

Laufzeit: Dezember 2022–Dezember 2024

Mehr erfahren Sie hier.

Euroguidance Cross Border Seminar 2023 in Dresden, 23.–24. Mai 2023

Working as a guidance counsellor in a changing world – (do) we have what it takes?“

Mehr als 80 Beratungsexpert*innen und Berufsberater*innen aus Europa sind vom 23.–24. Mai 2023 in Dresden zusammengekommen, um mit Leidenschaft und vielen neuen Ideen voneinander zu lernen und sich über gute Beispiele aus der Beratungspraxis ihrer Länder auszutauschen. Möglich gemacht hat das Euroguidance Deutschland, welches das diesjährige Cross-Border-Seminar gemeinsam mit Euroguidance Zentren aus 11 Ländern organisierte.

Unter dem Motto „Working as a guidance counsellor in a changing world – (do) we have what it takes?“ diskutierten die Teilnehmenden an den beiden Tagen in 15 verschiedenen thematischen Workshops, wie sich der demografische, digitale und ökologische Strukturwandel in Bildung, Beruf und Beschäftigung auf die Arbeit von Berufsberater*innen auswirkt und welche Kenntnisse und Kompetenzen Berater*innen zukünftig benötigen, um ihren Kund*innen bestmögliche Orientierung und Entscheidungshilfen in ihrer Karriereplanung geben zu können.

In seiner Begrüßungsrede ging Steffen Sottung, Geschäftsführer Internationales der Bundesagentur für Arbeit (BA), auf die aktuellen Herausforderungen am Arbeitsmarkt in Europa ein und ordnete diese in die aktuellen Handlungsfelder der BA ein. Sottung betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Lebensbegleitenden Berufsberatung und die Rolle der Berater*innen sowie die Wichtigkeit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Berufsberatungsdienste in Europa. Prof. Dr. Peter Weber von der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA) stellte in seiner anschließenden Grundsatzrede „New strategies and services in vocational and career guidance in the light of a changing world of work – challenges and future competences for practitioners“ neue Strategien für die Berufs- und Laufbahnberatung sowie ein zukünftiges Kompetenzmodell für Beratungsfachkräfte vor.

Der einführende Vortrag von Peter Weber und Jenny Schulz bezog sich auf zentrale gesellschaftliche Trends: „Digitalisierung und Wandel der Arbeitswelt“, „Individualisierung und dynamische Lebenswege“, „Kontextualisierung und Kollaboration“, „Gesundheit und Selbstfürsorge“ und „ökologische Krise und grüne Arbeit“. Anschließend wurden mit insgesamt 35 Teilnehmer*innen aus mehr als 10 europäischen Ländern in zwei Workshops Fragen erarbeitet, wie sich die Kompetenzen von Berater*innen angesichts der zentralen Herausforderungen in unseren Gesellschaften weiterentwickeln müssen. Die Ergebnisse werden auf der Seite der Veranstaltung dokumentiert und sollen in die Weiterentwicklung von Kompetenzmodellen für BBB-Beratung einfließen.

Zur Vorbereitung des Seminars hatten die europäischen Euroguidance-Zentren Nationale Surveys mit länderspezifischen Informationen zum Schwerpunktthema des Seminars erstellen lassen, um ein Gesamtbild der aktuellen Situation in den Ländern zu vermitteln. Den National Survey für Deutschland hat Barbara Knickrehm (dvb/nfb) erstellt.

Das Seminar-Programm und die Nationalen Surveys können hier heruntergeladen werden.

NICE FOUNDATION

23.–26. August 2023 in Liepaja, Latvia: NICE Academy: Equipping career guidance and counselling professionals to meet contemporary challenges in practice(Berufsberaterinnen und Berufsberater für die aktuellen Herausforderungen in der Praxis rüsten)

Thema der diesjährigen NICE-Akademie: Die Karriereplanung der Individuen kann durch eine Vielzahl persönlicher, gesundheitlicher, sozialer, kultureller, wirtschaftlicher, umweltbezogener und politischer Faktoren sowie durch den multikulturellen Kontext der Gesellschaft beeinträchtigt werden. Die Rolle eines Laufbahnpraktikers besteht darin, geeignete Ansätze und Methoden zu entwickeln und/oder auszuwählen und anzuwenden, um die Auswirkungen von Risikofaktoren zu verringern und so die Verwirklichung der Ziele und Potenziale der Individuen zu unterstützen. Ziel der Akademie 2023 ist es, eine Bestandsaufnahme der Ressourcen vorzunehmen, die den Beratenden und den Ausbilder*innen von Beratenden in der Vor- und Nachbereitungsphase zur Verfügung stehen, um angesichts der aktuellen Herausforderungen ihr Vertrauen sowohl in ihre Rolle als Dienstleister als auch in ihrer persönlichen Karriereentwicklung zu stärken. Mehr erfahren Sie hier.

Literaturhinweise

Barlovic, Ingo; Burkard, Claudia; Hollenbach-Biele, Nicole; Lepper, Chantal; Ullrich, Denise (2022): Berufliche Orientierung im dritten Corona-Jahr. Eine repräsentative Befragung von Jugendlichen 2022. Bertelsmann Stiftung (Hrsg.). Gütersloh. Online verfügbar unter:
www.chance-ausbildung.de/jugendbefragung/berufsorientierung2022

Berber, Nadja; Baderschneider, Ariane; Drummer, Katharina (2023): Beratungsleitfaden für eine klischeefreie Berufsorientierung. Leitfaden zur Gestaltung von Informations- und Beratungsangeboten unterschiedlicher Zielgruppen. Mit Beispielen und Erfahrungen aus dem Projekt „Kurs aufs Handwerk: (Mehr) Mädchen für Handwerksberufe gewinnen.“ In: f-bb-online3/2023, Schriftenreihe des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung (f-bb). Diese Publikation ist frei verfügbar zum Download unter: www.f-bb.de/

BiBB (Hrsg.): Neue BWP-Ausgabe zur beruflichen Orientierung, Heft 2/2023.
Der Berufswahl junger Menschen geht meist ein komplexer Orientierungs- und Entscheidungsprozess voraus. Wie kann dieser Prozess am Übergang von Schule in Ausbildung erfolgreich gestaltet werden? Welche Instrumente und Rahmenbedingungen erweisen sich dabei als förderlich? In der neuen Ausgabe der „Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis“ (BWP) geht es um die Frage der Wirksamkeit von Ansätzen zur beruflichen Orientierung. Hierzu werden Forschungsbefunde und praktische Erfahrungen vorgestellt und kritisch reflektiert. BIBB: BWP 02/2023

Der BIBB-Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2023
steht als vorläufige Fassung im pdf-Format zum Download unter Datenreport/Datenreport 2023 bereit. Er enthält umfassende Informationen und Analysen zur beruflichen Aus- und Weiterbildung, gibt einen Überblick über Programme des Bundes und der Länder zur Förderung der Berufsausbildung und informiert über internationale Indikatoren und Benchmarks. Voraussichtlich im August wird die finale Fassung erscheinen und auch als Printversion zur Verfügung stehen.

Dohmen, Dieter; Bayreuther, Tamara; Sandau, Matthias (2023): Monitor Ausbildungschancen 2023 – Gesamtbericht Deutschland. Bertelsmann Stiftung (Hrsg.). Gütersloh. Online verfügbar unter: www.chance-ausbildung.de/MonitorBund

dvb forum, Fachmagazin des Deutschen Verbandes für Bildungs- und Berufsberatung e. V.,
Heft 1/2023,
Schwerpunkt-Thema „Inklusion“, darin insbesondere folgende Artikel:

  • Nixdorf, Christian Philipp; Swiderski, Jana: Bildung in weiter Ferne? Möglichkeiten erfolgreicher Berufsberatung bildungsferner Menschen. In: dvb forum 1/2023, S. 56–59
  • Tabbara, Annette (2023): Erfolgskonzept Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung – EUTB, in: dvb-forum 1/2023, S. 17–23.

    Der Artikel beschreibt die Genese und Entwicklung der Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB®) seit 2018. Erläutert wird die Struktur, Beratungsmethodik und inhaltliche Ausrichtung der EUTB® in Abgrenzung zu Nicht-EUTB®-Angeboten. Ein besonderes Augenmerk erfahren hierbei die EUTB®-typischen Charakteristika (u. a. Peer Counseling, Empowerment). Ergänzt wird die Darstellung der EUTB® um ausgewählte Ergebnisse und Rückmeldungen aus dem Zwischenbericht zur Evaluation der EUTB® aus Juni 2021. Der Text schließt mit einem Ausblick auf die EUTB® ab 2023. Hier online verfügbar.

dvb-forum (Hrsg.): Beitragsreihe: „Ethik in der Beratung“ von Rolf Lachmann. In: dvb-forum, Jahrgänge 2020–2023

CEDEFOP (Ed.) (2023): Lifelong guidance policy for Ukrainian refugees in the EU.
Views from CareersNet (Politiken lebensbegleitender Beratung für ukrainische Flüchtlinge in der EU. Einschätzungen von CareersNet-Expert*innen)Diese Broschüre stützt sich auf eine Ad-hoc-Datensammlung, die von unabhängigen CareersNet-Expert*innen für lebensbegleitende Beratung und berufliche Entwicklung im Mai 2022 freiwillig durchgeführt wurde, mit Ansichten aus: AT, BG, CH, CZ, EL, ES, FI, FR, HU, RS, SE, SK, TR. Sie enthält unabhängige Einschätzungen und Illustrationen mit Lösungsvorschlägen für die Herausforderungen im Bereich der Berufsberatung für ukrainische Flüchtlinge, insbesondere für Erwachsene, auf der Grundlage der verfügbaren Informationen. Der Inhalt und der Zugang zu Informationen waren in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich, was auf die Dynamik der Situation zurückzuführen ist. Mehr erfahren Sie hier.

Hauptmann, Andreas; Keita, Sekou; Konle-Seidl, Regina (2022): Geflüchtete aus der Ukraine: Integrationsperspektiven in Deutschland. IAB-Stellungnahme 11/2022
Zur Vorbereitung des Jahresgutachtens 2022/2023 des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung wurde das IAB um seine Expertise zur Einschätzung der Integrationsperspektiven von Geflüchteten gebeten, die im Zuge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine nach Deutschland gekommen sind. Die Integration der Geflüchteten stellt die Politik und die Gesellschaft vor neue Herausforderungen. Es könnten sich mit der Arbeitsmarktintegration aber auch Chancen für die Geflüchteten und die deutsche Volkswirtschaft ergeben.
Download unter: https://doku.iab.de/stellungnahme/2022/sn1122.pdf

Knickrehm, Barbara; Fletemeyer, Tina; Ertelt, Bernd-Joachim (2023): Berufliche Orientierung und Beratung. Aktuelle Herausforderungen und digitale Unterstützungsmöglichkeiten, eBook
Eine zeitgemäße Berufliche Orientierung endet nicht mit der Wahl eines Berufes nach der Schulzeit. In der globalen Informationsgesellschaft wird die Weiterentwicklung von Kompetenzen zur kontinuierlichen Lebensaufgabe. Unterstützung in diesem Prozess geben Lehrende und Beratende aus unterschiedlichen Kontexten, z. B. Schule, Elternhaus, Hochschule, Arbeitsagenturen, Kammern, Erwachsenenbildung u.v.m. Eine effektive berufliche Orientierung erfordert die institutionenübergreifende Zusammenarbeit der Akteure. Gleichzeitig gilt es, die Individuen im Sinne eines ganzheitlichen Life-Design-Ansatzes als Gestaltende ihrer persönlichen Laufbahn zu befähigen. Der vorliegende Band diskutiert aktuelle Herausforderungen für die Berufliche Orientierung und Beratung und betrachtet in diesem Zusammenhang insbesondere digitale Unterstützungsmöglichkeiten.
Die Sammlung entstand aus den Ergebnissen der Fachtagung „Berufliche Orientierung oder Career Guidance?“ vom 09./10. September 2021.

Killersreiter, Birgitt; Rottlaender, Eva-Maria (2023): Beratung – Begleitung – Empowerment. Kommunikationsgrundlagen für Sozial- und Gesundheitsberufe, 2. vollständig aktualisierte Auflage, Stuttgart. Utb; ISBN: 9783825261184, DOI: 10.36198/9783838561189
Gut beraten: Kommunikationskonzepte für Gesundheits- und Sozialberufe: Wertschätzende Kommunikation trägt zum Gelingen von Beratung bei. Der Band stellt die bekanntesten Kommunikationstechniken für Pädagoginnen, Ärztinnen und Ärzte, Pflegepersonal und Fachkräfte in sozialen Berufen vor und erklärt die dahinter liegenden Theorien. Beratungssituationen aus dem Alltag, von Kindheit über Familie bis zur Gesundheit vermitteln anschaulich, wie die Kommunikationstechniken in Beratungssituationen angewendet werden. Leitfragen unterstützen die Berater:innen bei der Umsetzung.

Kühne, Stefan; Maaz, Kai (Hg.) (2023): Indikatorenentwicklung im Feld der kulturellen Bildung (InKuBi). Konzeptionelle Grundlagen und erste Befunde. Bielefeld, wbv; Download im open access.
Die Publikation gibt einen fundierten Einblick in die Konzeptentwicklung zur Indikatorenbildung in dem – ähnlich wie die Bildungsberatung – schwer messbaren Bildungsbereich der kulturellen Bildung und gibt Anregungen für die Entwicklung eines indikatorengestützten Beratungsmonitorings.

Ebner von Eschenbach, Malte; Petra H. Steiner, Petra H.; Lassnigg, Lorenz (Hrsg.) (2023):
Netzwerke(n) in der Erwachsenenbildung. Analyse, Erfahrungen und Praxiseinblicke. In: Magazin erwachsenenbildung.at, Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs, Ausgabe 48. Download

Der Artikel nimmt Netzwerke in der Erwachsenenbildung in den Fokus und legt dar, was erfolgreiches Netzwerken ausmacht, welche Bedingungen es dafür braucht und welche Phänomene mit dem Netzwerken einhergehen.

ProfilPASS zur Vorbereitung auf den Ruhestand seit 2022, Herausgeber: Deutsches Institut für Erwachsenenbildung (DIE)
Der ProfilPASS zur Vorbereitung auf den Ruhestand richtet sich an Menschen, die sich im Übergang zum Ruhestand befinden. Durch die Nutzung des neuen ProfilPASS zur Vorbereitung auf den Ruhestand können sie sich mit ihren eigenen Kompetenzen beschäftigen und so in ihrer persönlichen und nachberuflichen (Weiter-)Entwicklung und (Neu-)Orientierung unterstützt werden. Der ProfilPASS zur Vorbereitung auf den Ruhestand wurde dieses Jahr im Rahmen des laufenden EU-Projekts CONVOLUT entwickelt. Online verfügbar unter: https://convolut.profilpass-international.eu/download
Erhältlich in: Deutsch (die Übersetzung in andere Sprachen erfolgt gerade)

Schiersmann, Christiane; Hausner, Marcus B. (2023): Kollegiale Beratung: komplexe Situationen gemeinsam meistern. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht. https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/kollegiale-beratung
Christiane Schiersmann und Marcus Hausner präsentieren mit „Kollegiale Beratung: Komplexe Situationen gemeinsam meistern“ einen Leitfaden, um vielschichtige Sachverhalte aus der Arbeitswelt selbstgesteuert zu bearbeiten und Ergebnisse schnell in die Praxis zu transferieren. Das theoretische Konzept dieses Buches baut auf der Grundlage des integrativen Heidelberger Prozessmodells für Beratung auf. Hierbei wird der Theorie der Selbstorganisation, der systemischen Problemlösetheorie und systematischen Reflexionsprozessen ein zentraler Stellenwert eingeräumt. Der Inhalt ist praktisch ausgerichtet mit zahlreichen, auch online verfügbaren Arbeitshilfen und Leitfäden zur Vorbereitung, Durchführung und Reflexion kollegialer Beratung sowie einem Konzept für ein interaktives Live-Online-Format.

Schmid, Martin (Hg.) (2023): Handbuch Validierung non-formal und informell erworbener Kompetenzen. Disziplinäre, theoretische und konzeptionelle Zugänge (1. Aufl.). Bielefeld, wbv Publikation. https://doi.org/10.3278/9783763971657; auch als E-Book über open access.

Das Handbuch enthält das gesamte Fachwissen über Anerkennungs- und Validierungsverfahren non-formal und informell erworbener Kompetenzen im deutschsprachigen Raum. Renommierte Autorinnen und Autoren präsentieren theoretische und praktische Aspekte, Prozesse und Methoden, disziplinäre Zugänge, Ziele, Zielgruppen sowie Zukunftsperspektiven. Dabei werden auch kritische und kontroverse Positionen zur Lösung dieser bildungspolitischen Herausforderung diskutiert.

Sittig, Melanie (2023): Förderung von heterogenen Zielgruppen im Übergang Schule-Beruf. Eine empirische Untersuchung von Landestrategien und regionalen Förderkonzepten der Beruflichen Orientierung (1. Aufl.). Bielefeld, wbv Publikation. (https://doi.org/10.3278/9783763973729)

Triebel, Claas (2022): Wer bin ich? Was kann ich? Was will ich? Potenzialorientiertes Karrierecoaching. Der Praxisleitfaden für Karrierecoaching. Klett-Cotta, 1. Auflage, ISBN: 978-3-608-89279-6

  • Strukturiert und praxiserprobt: Die Kompetenzenbilanz
  • Beste Karrierecoaching-Methode laut „Stiftung Warentest“
  • Zahlreiche Anwendungsfelder

Zeitschrift für Weiterbildungsforschung (ZfW): Ankündigung „Neue Zugänge zur Organisations- und Professionsforschung“ ist das Thema der Dezember-Ausgabe (3/2023) der ZfW, die Josef Schrader herausgibt.

Termine

07.09.2023, Bonn: ProfilPASS: Zukunft gestalten
Der Beratendentag der ProfilPASS-Community ist in diesem Jahr offen für alle, die sich für Bildungsberatung interessieren. Das ProfilPASS-Team stellt die neuen Varianten für Frauen und für Menschen am Übergang zum Ruhestand vor und informieren über deren Einsatz in der praktischen Beratung. Kommen Sie am 7. September zum persönlichen Austausch und kollegialen Netzwerken nach Bonn. Mehr erfahren

18./19.09.2023, Nürnberg: Fachforum Onlineberatung 2023

Das E-Beratungsinstitut veranstaltet zum sechzehnten Mal das „Fachforum Onlineberatung“. Die größte Tagung zur Onlineberatung im deutschsprachigen Raum adressiert insbesondere Praktiker*innen querbeet aus verschiedenen Beratungskontexten. In den vergangenen drei Jahren, erreichten wir virtuell bis zu 370 Teilnehmende. Dieses Jahr gehen wir neue Wege!

Das Fachforum findet an zwei halben Tagen, und zwar am 18. und 19. September, im hybriden Format statt. D. h. Sie haben die Wahl: Wollen Sie sich vor Ort an interaktiven Workshops beteiligen und mit Kolleg*innen der Szene vernetzen oder bevorzugen Sie es inhaltlichen Impulsen virtuell zu folgen?

Das Motto der diesjährigen Veranstaltung lautet:
„Zugangswege: Die neue Vielfalt der Onlineberatung“ Mehr erfahren Sie hier.

26.10.2023, Düsseldorf: „Bildungsperspektiven zur Fachkräftesicherung“; eine gemeinsame Fachkonferenz des Netzwerkbüros Rheinisches Revier und der Transferagentur Kommunales Bildungsmanagement NRW

In einem abwechslungsreichen Mix aus Inputs, Austauschmöglichkeiten und Arbeitsgruppen möchten die Transferagentur Kommunales Bildungsmanagement NRW und das Netzwerkbüro Bildung Rheinisches Revier an diesem Herbstnachmittag mit den Teilnehmer*innen zum Thema „Welche Bedeutung hat Bildung für die Fachkräftesicherung“ in Düsseldorf ins Gespräch kommen. Mehr erfahren Sie hier.

14.–15.11.2023, Berlin: Erste Nationale Weiterbildungskonferenz

Die im Rahmen der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS) geplante Veranstaltung wird unter Beteiligung der Leitungsebenen beider Bundesministerien, von Spitzenvertreterinnen und -vertretern der NWS-Partner sowie der Presse stattfinden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie das Bundesministerium für Arbeit und Soziales richten die Erste Nationale Weiterbildungskonferenz aus. Die Nationale Weiterbildungskonferenz ist eine zentrale Veranstaltung für die Weiterbildungspolitik in Deutschland und ist verknüpft mit dem Europäischen Jahr der Kompetenzen.

Informationen zum Anmeldeverfahren folgen. Das Organisationsteam der Konferenz ist erreichbar unter: organisation@nationale-weiterbildungskonferenz.de. Mehr erfahren Sie hier.

04.-05.12.2023, Bonn: DIE-Forum Weiterbildung 2023
„Transformationen verstehen – Teilhabe
fördern. Weiterbildung für einen gerechten und nachhaltigen Fortschritt gestalten“
„Um die vielfältigen Herausforderungen bewältigen zu können, sind Lernprozesse erforderlich. Halten Sie sich also Platz in Ihrem Kalender frei und kommen Sie für zwei spannende Tage nach Bonn!“
Mehr erfahren Sie hier.

Impressum

Herausgeber: Nationales Forum Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung e.V. (nfb)

Vorstand: Olaf Craney (Vorsitzender); Stefan Nowack und Ursula Wohlfart (Stellvertretende Vorsitzende); Barbara Knickrehm (Schatzmeisterin); Prof. Dr. Karl Düsseldorff, Prof. Dr. Peter Weber (Beisitzer)

Geschäftsstelle: Kurfürstenstr. 131, 10785 Berlin

Kontakt: info@forum-beratung.de | Tel. 030 -257 937 41 | Fax 030 -26 10 32 43

Registriert beim Amtsgericht Charlottenburg, RegNr: 26810B

Redaktionsteam: Ursula Wohlfart, Karen Schober (nfb); Elisabeth Tadzidilinoff (G.I.B. – Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH/NRW)

V.i.S.d.P.: Olaf Craney

Ihre Beiträge zu Entwicklungen in der Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung sind herzlich willkommen. Schicken Sie uns Ihre Beiträge und Anregungen an info@forum-beratung.de