Newsletter
02 | Dezember 2023

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Liebe nfb-Mitglieder,

im neuen Jahr begrüßen wir Sie mit einer nächsten Ausgabe unseres Newsletters zum Schwerpunktthema „Herausforderungen und vordringliche Handlungsfelder für die BBB-Beratung“.

Diese Ausgabe hatten wir als Redaktionsteam bereits für das vierte Quartal des Jahres 2023 vorgesehen, um unsere Arbeit zur Stärkung der BBB-Beratung mit vielen interessanten Einblicken in die Arbeit des nfb, die Entwicklungen in den Bundesländern und auf der Bundesebene abzuschließen. Diese Planung wurde leider durch Covid und andere Viren durchkreuzt, die uns sozusagen „lahmgelegt“ haben. Lassen Sie uns nun mit der verspäteten Ausgabe eine Art fachliche Brücke zwischen den Jahren schlagen und sie als Inspiration für neue Vorhaben in diesem Jahr betrachten.

In einem nfb-Newsletter darf natürlich der Blick auf die eigene Verbandsarbeit nicht fehlen. Der nfb-Vorstand einigte sich nach seiner Neukonstituierung im Jahr 2022 darauf, für die kurz- und mittelfristige Themenfokussierung seiner Arbeit die Mitglieder des nfb zu befragen. In dieser Ausgabe informieren wir Sie über die Ergebnisse der 2023 durchgeführten Mitgliederbefragung sowie über deren weitere Bearbeitung in der Mitgliederversammlung des nfb am 13. November 2023. Im Schwerpunkt berichten wir darüber, welche vorrangigen inhaltlichen Aufgabenschwerpunkte die Mitglieder für die künftige Arbeit des nfb sehen und wie dies von einem wissenschaftlichen Experten eingeschätzt wird. Möglicherweise animiert Sie der Bericht, die aufgezeigten Themen mit uns gemeinsam als bereits bestehendes oder neues Forumsmitglied voranzutreiben. Wir würden uns darüber sehr freuen!

Im Europäischen Jahr der Kompetenzen ist es uns wichtig, auch auf die von vielen Fachexpert*innen und uns selbst am 14./15. November 2023 besuchte Erste Nationale Weiterbildungskonferenz zu blicken und diese in unserer Rubrik „Im Blickfeld der Politik“ zu kommentieren.

Leider haben wir auch traurige Nachrichten zu vermelden. Die international verbundene „professional community“ auf dem Gebiet der Bildungs- und Berufsberatung hat im Jahr 2023
Prof. Dr. Ronald Sultana (Universität Malta) im Alter von nur 65 Jahren als Experten, Freund und Berater verloren. Als Interessierte und Betroffene erfahren Sie mehr in einem Nachruf langjähriger Weggefährten.

Mit Freude bieten wir Ihnen aber auch eine Vielfallt an Nachrichten zur aktuellen Entwicklung der Beratung für berufliche Entwicklung und Weiterbildung. Eine Vielzahl von Informationen und Materialien für die BBB-Beratungspraxis, sowie Hinweise auf internationale Entwicklungen, Literatur und Veranstaltungstermine stellen wir Ihnen wie in jedem Newsletter gern zur Verfügung.

Neben der hoffentlich für Ihre Arbeit anregenden Lektüre wünschen wir Ihnen einen guten Start in ein frohes und erfolgreiches Jahr 2024 und hoffen auf Frieden insbesondere in der Ukraine und im Nahen Osten!

Mit besten Grüßen

Olaf Craney, Vorsitzender des nfb und

das Redaktionsteam
Ursula Wohlfart, Vorstandsmitglied nfb
Karen Schober, ehemalige Vorsitzende des nfb
Elisabeth Tadzidilinoff, G.I.B. – Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH

Schwerpunktthema

Herausforderungen und vordringliche Handlungsfelder für die BBB-Beratung

Der nfb-Vorstand hatte sich kurz nach seiner Neukonstituierung im März 2022 darauf verständigt, seine mittelfristige Themenfokussierung nicht nur durch eine Meinungsbildung im Vorstand, sondern auch an den Ergebnissen einer Mitgliederbefragung zu orientieren und die Mitglieder dann auch in die nachfolgenden Arbeiten so intensiv wie möglich einzubinden. Nach umfangreichen Vorarbeiten fand die Online-Befragung im 2. Quartal 2023 statt. Mit einer Rücklaufquote von 75 Prozent konnte ein sehr gutes Ergebnis erreicht werden.

Auf der nfb-Mitgliederversammlung am 13. November 2023 wurden die Ergebnisse in vier Themen-Workshops intensiv diskutiert und Ideen für die weitere Arbeit entwickelt.

Einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der Befragung finden Sie hier im Anschluss. Den ausführlichen Bericht von Prof. Dr. Karl Düsseldorff (Universität Duisburg Essen), der die Umfrage konzeptionell und inhaltlich betreute, finden Sie hier.

Um nicht nur im „eigenen Saft zu schmoren“, haben wir Prof. Dr. Bernd Käpplinger (Justus-Liebig-Universität Gießen) gebeten, mit einem externen, wissenschaftlichen Blick die Ergebnisse der Befragung zu kommentieren. Ein Abstract seines Kommentars finden Sie hier im Anschluss, den vollständigen Beitrag hier.

Die im April/Mai 2023 realisierte nfb-Mitgliederbefragung, ihre Auswertung sowie erste Umsetzungsvorhaben konnten im Jahr 2023 erfolgreich abgeschlossen werden. Mit einer Rücklaufquote von 75 Prozent insgesamt ergab die gewichtet ausgewertete Befragung eine thematische Rangliste, die vom nfb-Vorstand als mittelfristiges Aufgabenpaket verstanden und mit weiteren Verbandsmitgliedern in Angriff genommen wird. Die TOP 5 Themenliste ergab, dass die Arbeit des nfb sich auf folgende Entwicklungsthemen (ET) und Serviceleistungen (SL) einlassen sollte:

  1. Kompetenzanforderungen der BBB-Berater*innen (ET)
  2. Digitalisierung in der BBB-Beratung (ET)
  3. Informationen über Forschungs- und Förderinitiativen in der BBB-Beratung (SL)
  4. Informationen über Beratungsforschungsergebnisse (SL)
  5. Monitoring- und Berichtssysteme in der BBB-Beratung (Kombination ET/SL)

Für die Mitgliederversammlung am 13. November 2023 in Berlin wurden aus dieser Liste sowie aus einer in den Freiantworten der Befragung sich ergebenden Forderung nach Intensivierung der verbandlichen Kooperation im nfb vier Workshopgruppen (WS) konzipiert. Diese arbeiten in den folgenden vier Handlungs- und Entwicklungsfeldern:

  1. Kompetenzanforderungen für BBB-Berater*innen und die Digitalisierung der Beratung (Ansprechpartner*in: Peter C. Weber/Ursula Wohlfart)
  2. Informationen zu Forschungs- und Förderinitiativen sowie Ergebnisse der Beratungsforschung (Ansprechpartner: Karl Düsseldorff)
  3. Transparenz von Angeboten, ihrer Inanspruchnahme sowie Monitoring- und Berichtssysteme (Ansprechpartner*in: Olaf Craney/Karen Schober)
  4. Kommunikation und Vernetzung der Verbände (Ansprechpartner: Stefan Nowack)

Auf der Mitgliederversammlung wurde dieses Vorgehen begrüßt, und die Engagements in den Workshopgruppen sowie die Bereitschaft, auch weiterhin die Arbeiten mitzugestalten, bestätigen dies. Denn die genannten Workshopgruppen arbeiten alle als Arbeitsgruppen im Verlauf des Jahres 2024 autonom weiter und bilden damit eine Basis für eine inhaltliche und operative Weiterentwicklung des nfb. Dafür dankt der Vorstand den Mitgliedern ausdrücklich. Die AGs sind für weitere Mitarbeitende offen. Gerne auch für Nicht-Mitglieder des nfb, die sich an der künftigen Gestaltung der Arbeit des nfb beteiligen wollen.

Zusammenfassung der Redaktion

Mit Blick auf die Ergebnisse der Befragung teilt Käpplinger im Großen und Ganzen die von den Mitgliedern priorisierten Themen und künftigen Aufgabenfelder der BBB-Beratung und deren vielfältige Herausforderungen: veränderte Kompetenzanforderungen an BBB-Berater*innen, Digitalisierung in der BBB-Beratung, Informationsbedarf über Forschungs- und Förderinitiativen und Ergebnisse der beratungswissenschaftlichen Forschung sowie Monitoring- und Berichtssysteme in der BBB-Beratung.

Überrascht hat ihn die relativ hohe Bewertung der Entwicklung von Monitoring- und Berichtssystemen in der BBB-Beratung, die auch er für sehr wichtig hält. Andererseits hätte er z. B. erwartet, dass die Qualifizierungsberatung für Unternehmen mit höherer Priorität bewertet würde.

Im Fragebogen vermisst hat Käpplinger Fragen zu einigen, aus seiner Sicht wichtigen professionellen und politischen Entwicklungsthemen, denen sich das nfb in Zukunft widmen müsse, wie z. B.

  • eine erneute Auseinandersetzung mit Fragen der Beratungsethik, insbesondere angesichts des zunehmenden Einsatzes von Künstlicher Intelligenz (KI) auch in der Beratung, oder
  • die Frage, ob Beratung zukünftig eher eine nationale, eine Länder- oder eine kommunale Aufgabe sein sollte und
  • wie die politisch-administrative Zuständigkeit für Beratung zukünftig gestaltet werden sollte, sowie
  • die Frage nach einer professionellen Gestaltung der BBB-Beratungsarbeit in Unternehmen.

Einige dieser Themenbereiche tauchen jedoch in den Freitextantworten der Mitgliederbefragung auf, z. B. die Forderung nach einer verstärkten politischen Lobbyarbeit des nfb für die BBB-Beratung.

Trotz einiger Kritikpunkte sieht Käpplinger die Befragung als eine gelungene und wichtige Grundlage für die weitere Arbeit des nfb an. Allerdings bedarf es aus seiner Sicht einer Präzisierung der Ziele, die mit den jeweiligen Themen verbunden sind.

Der Vorstand wird die Ausführungen und Anregungen von Prof. Käpplinger bei seiner Ausrichtung der zukünftigen Arbeit des nfb berücksichtigen. Den ausführlichen Beitrag von Käpplinger finden Sie hier.

Im Blickfeld der Politik

Ursula Wohlfart (Stellvertretende Vorsitzende des nfb)

Die Bundesministerien für Bildung und Forschung und für Arbeit und Soziales haben in Zusammenarbeit mit den Partnern der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS) am 14. und 15. November 2023 in Berlin die Erste Nationale Weiterbildungskonferenz (NWK) ausgerichtet. Sie sollte die Ziele der NWS bekräftigen und vorantreiben, um mit optimierter Weiterbildung, den Erhalt und Ausbau der Fachkräftebasis zu sichern, den Übergang hin zu einer klimaneutralen und digitalen Wirtschaft zu gestalten und lebensbegleitendes Lernen weiter zu befördern. Die Konferenz mit ihrem Aufruf zur Gestaltung einer „Weiterbildungsrepublik“ stieß auf hohe Resonanz bei über 400 Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft, Sozialpartnern und Praxis. Eine Dokumentation der Veranstaltung ist angekündigt und wird demnächst hier abrufbar sein.

Anmerkungen zum Gesamteindruck

Positiv spürbar war ein ressortübergreifender Kooperationswille auf Seiten der beteiligten Ministerien sowie die Absicht der aktiv mitwirkenden Akteure der NWS in Foren und Workshops, Ideen, Impulse und Inspiration für den weiteren NWS-Umsetzungsprozess einzubringen.

Dennoch wirkte die Konferenz eher wie eine „Leistungsshow des Bundes“, gespickt mit der Benennung altbekannter Aussagen und Ziele, um die Weiterbildung in Deutschland wieder einmal voranzubringen und zu profilieren.

Ganz entscheidend fehlte m. E. der historisch-kritische Blick auf die bisherigen Anstrengungen, Initiativen und Maßnahmen, um aufbauend auf bereits in vergangenen Jahren und Jahrzehnten gewonnenen Erkenntnissen und Erfahrungen eine zukunftsorientierte und innovative “Weiterbbildungsrepublik“ zu schaffen.

Hier hätte der reflexive Beitrag einer/eines wissenschaftlichen Weiterbildungsexpert*in gutgetan, der auch aufzeigt, woran es denn mangelt, dass leider viele bekannte Ziele und Forderungen heute immer noch beschworen werden müssen, wie z. B.: Erhöhung der Weiterbildungsbeteiligung bei Geringqualifizierten, Stärkung der Weiterbildung in KMU, mehr Angebotstransparenz, mehr qualitätvolle (auch digitale) Weiterbildungsangebote, mehr Investitionen und Tempo insgesamt.

Der Stellenwert von Weiterbildungsberatung in der Konferenz

Knapp und pointiert: Weiterbildungsberatung kam insgesamt und insbesondere unter folgenden Aspekten viel zu wenig vor:

  • als wesentlicher und notwendiger Zugangsweg für die bedarfsgerechte Inanspruchnahme von Weiterbildung bei Individuen und Betrieben,
  • mit ihren gewachsenen Strukturen, ihrer berechtigten Angebots- und Trägervielfalt und ihren vielfältigen und nachweisbaren Erfolgen,
  • mit Würdigung ihrer Qualitätsentwicklungen und -bestrebungen und ihrer Wirksamkeit in Vielfalt durch verschiedene Anbieter sowie
  • mit politisch und fachlich begründeten Schlussfolgerungen für zukünftige Optimierung und notwendige Innovationen.

Beim Einstieg in die Konferenz möchte ich gar von einer Art „Fehlanzeige“ sprechen. Weder Ministerin und Minister (Bettina Stark-Watzinger, Hubertus Heil) noch die Sozialpartner hoben professionelle Weiterbildungsberatung als wichtigen Zugang zur Weiterbildung nennenswert hervor. Wenn überhaupt wurde der durch das BMBF geförderte Ansatz der betrieblichen Weiterbildungsmentor*innen erwähnt.

Mal abgesehen davon, dass der Ansatz der Stärkung von Weiterbildung im Betrieb durch Mitarbeitende aus der Belegschaft uralt ist (es gab die letzten zwei Jahrzehnte zahlreiche Projekte dazu mit unterschiedlichen Bezeichnungen für die Akteure wie Learning Mentor, betriebliche Lernbegleiter*innen, Lernpromotoren) fehlte hier wie auch im Hinblick auf die Weiterbildungsberatung insgesamt der historische Blick. So schien es, als hätten die Initiativen, Anstrengungen und Wege zu mehr und guter Weiterbildungsberatung mit der NWS erst 2019 begonnen. Im Innovationskreis Weiterbildung des BMBF 2008 z. B. wurden gleiche und ähnliche Fragen zur Weiterbildungsberatung gestellt und bearbeitet wie in der NWS.

Warum setzt die NWS (und setzte die NWK) – nicht dezidiert darauf, an Innovationen aus Vorjahren anzuknüpfen, wie sie insbesondere in bundesweiten Projekten wie Lernende Regionen (2001–2008), Lernen vor Ort (2009–2012) und Bildung integriert (2015–2021) entwickelt worden sind. So war leider nicht die Rede davon, ob und wie die gewonnenen Erkenntnisse dieser Förderlinien in die Regelpraxis der Beratung implementiert wurden (gezielter Transfer), um die Innovation der einen zur Innovation der anderen zu machen.

Weiterbildungsberatung für Beschäftigte im Erwerbsleben (BBiE) der Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Ausführungen zu BBiE der BA erweckten den Eindruck, als wäre die Beratung von Beschäftigten mit diesem Ansatz erst erfunden worden. Dabei gehörte die Beratung von „Jugendlichen und Erwachsenen in allen Fragen der Berufswahl und des beruflichen Fortkommens“ seit jeher zu den gesetzlichen Aufgaben der BA (Arbeitsförderungsgesetz von 1969, § 26 ff). Es fehlte außerdem komplett der Blick auf die Tradition einer engagierten und qualitätvollen Weiterbildungsberatung außerhalb der BA: u. a. in vielen Länderprogrammen, durch Kommunen, Kammern und Weiterbildungseinrichtungen.

Deren Akteure hätten gerne etwas zum Beratungsgeschehen in Kooperationen mit der BA und ihren Einrichtungen vor Ort erfahren (Netzwerke, Arbeitsteilung, Synergieeffekte usw.). Immerhin konnten sie wenigstens konstatieren, dass die BA inzwischen auch so manche langjährigen Herausforderungen der Weiterbildungsberatung benennt wie z. B. Online- und aufsuchende Beratung, mehr gutes Marketing für Weiterbildungsberatung.

Weiterbildungsberatung für Unternehmen

Hier fragten sich sicher viele engagierte Akteure, warum das Projekt der Weiterbildungsmentor*innen im Betrieb so sehr im Vordergrund stand. Es sagt von sich selbst, dass dieser niederschwellige Ansatz (Sensibilisierung für lebensbegleitendes Lernen und Weiterbildung durch Kolleg*innen) nicht die Beratung von professionellen Weiterbildungsberater*innen (z. B. durch die Kammern, freiberuflich tätige Laufbahnberater*innen und Unternehmensberatungen, die BA) ersetzen kann. Zu dieser anspruchsvollen Beratung – vorrangig für KMU, die zumeist nicht über eine Personalentwicklung im Betrieb verfügen – erfuhren die Teilnehmenden so gut wie nichts. Wie kann eine solche Beratung gelingen, die die Elemente „Qualifizierungsbedarfsanalyse“, „Planung und Durchführung von WB im Betrieb“, „betriebliche Lernkultur entwickeln“ und „Verstetigung eines systematischen Weiterbildungsmanagements“ umfassen sollte? Was sind die typischen Hürden und erkennbare Lösungsansätze?

Immer wieder wurde in der NWK gefragt: Wie können insbesondere KMU überhaupt zur Kompetenzentwicklung ihrer Beschäftigten durch Weiterbildung motiviert werden? Wenn sie nicht bereits – wie z. B. in den Projekten der Weiterbildungsverbünde gefördert durch das BMAS (auch über sie wurde berichtet) – für die Notwendigkeit von Weiterbildung sensibilisiert sind.

Die zahlreichen Erfahrungen aus der Regelpraxis und aus Projekten kamen m. E. nicht zur Sprache. Dabei ist längst erkannt, dass Motivation zur Weiterbildung der Beschäftigten bei KMU vorrangig dann entsteht, wenn es um ihre Herausforderungen/Entwicklungsperspektiven geht, z. B.: Einführung neuer Produkte, Mängel in der Arbeitsorganisation, Digitalisierung, Gewinnung von Fachkräften. Bei den zu entwickelnden Strategien stellt sich fast immer auch die Frage: „Brauchen wir für unser Ziel auch Kompetenzentwicklung der Beschäftigten durch Weiterbildung“? Der erfolgversprechende Weg zur Weiterbildung für KMU ist also inzwischen vielfältig erkannt (siehe u. a. das 2022 beendete Programm „unternehmensWert: Mensch“): Integration des Themas Kompetenzentwicklung der Beschäftigten/Weiterbildung in Lösungsstrategien zur Weiterentwicklung des Unternehmens.

Mein Fazit für das nfb:

Wir sollten und werden uns bei der NWS zukünftig stärker einbringen als bisher, damit:

  • das vielfältige Angebot zur Weiterbildungsberatung für mehr Teilnahme an Weiterbildung stärker in den Blick gerät und entsprechend gewürdigt wird,
  • die bisher entwickelten Ansätze zur Profilierung und Qualitätsentwicklung der Beratung für Individuen und für Unternehmen adaptiert, verstetigt und weiterentwickelt werden,
  • eine bessere Vernetzung der Akteure vor Ort und in der Region erfolgt,
  • damit die unterschiedlichen Profile der verschiedenen Beratungsangebote für Ratsuchende transparent werden und ihnen so die Auswahl des für sie passenden Beratungsangebots erleichtert.

Auf jeden Fall ist das nfb gerne zur weiteren aktiven Mitarbeit (wie bisher bereits im Themenlabor „Beratungsstrukturen“) bereit und möchte vorrangig die Sichtweise und Erfolge der professionellen Bildungs- und Berufsberatenden und deren Verbände einbringen.

Nachrichten

Zu diesem Thema haben wir für Sie folgende Nachrichten zusammengestellt:

  • Ein Blick auf die Förderproramme einiger Bundesländer
  • „mein NOW“ – die neue Online Weiterbildungsplattform der BA im Rahmen der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS)
  • Aus für das Bundesprogramm des BMFSJ „Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule
    (GF-H)“?
  • Neues Positionspapier: „Anforderungen an eine zeitgemäße und professionelle Bildungsberatung“ (Bernd Käpplinger et al.) sowie
  • Weitere Nachrichten: Informationen über aktuelle Projekte und Vorhaben im Bereich der BBB-Beratung.

Wir berichteten im letzten Newsletter über die Ankündigung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) des Landes Nordrhein-Westfalen, das NRW-Beratungsangebot „Perspektiven im Erwerbsleben (PiE)“ einschließlich der damit verbundenen „Fachberatung zur Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen (FBA)“ einzustellen. Zur Begründung wird seitens des MAGS-NRW die bundesweit etablierte „Berufsberatung im Erwerbsleben (BBiE)“ der Bundesagentur für Arbeit (BA) angeführt. Damit könne der Beratungsbedarf aus dem Regelangebot des SGB III gedeckt werden sowie darüber hinaus durch das bundesgeförderte ESF-Programm „Integration durch Qualifizierung – IQ“.

Aus Sicht des nfb steht diese Entscheidung in krassem Widerspruch zu den in der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS) getroffenen Vereinbarungen (mehr dazu im nfb-Newsletter 1/2023). Auch mit Blick auf die Notwendigkeit zur Fachkräftesicherung verwundert diese Entscheidung, zumal das Ministerium 2013 in einer Pressemitteilung betont hatte: „Wir wollen in Nordrhein-Westfalen alle Potenziale nutzen, um Fachkräfte zu sichern. Das neue Angebot hilft dabei. Die Resonanz zeigt, dass es hier einen erheblichen Bedarf gibt, sagte (der damalige) Arbeitsminister Guntram Schneider in Düsseldorf.“

Wir finden es begrüßenswert, dass andere Bundesländer – trotz der gesetzlich verankerten Beratungsaufgaben der BA (zuletzt im Qualifizierungschancengesetz von 2019) – in der Vielfalt der Beratungsangebote eine Stärke sehen, die es zu fördern und zu erhalten gilt.

Wir geben hier einige Beispiele, die vielleicht nicht so bekannt sind wie z. B.:

Beratung durch Bildungscoaches bis 2028 gesichert

Hier wird auch auf das Potenzial inländischer Arbeitskräfte zur Fachkräftesicherung geschaut. So haben zwei Drittel aller hessischen Arbeitslosen keinen Berufsabschluss und rund 12 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Hessen sind ungelernt. Diese Gruppen sollen verstärkt für eine Qualifizierung motiviert werden. Deswegen wird in Hessen das flächendeckende, niedrigschwellige Beratungsangebot „Bildungscoaches“ für Weiterbildung neben dem Angebot der Bundesagentur für Arbeit durch regionale Akteure realisiert.

Damit finanziert das Land Hessen gemeinsam mit dem Europäischen Sozialfonds (ESF) bereits seit Jahren ein niedrigschwelliges Beratungsangebot in ganz Hessen und nimmt dafür jährlich rund 1,1 Mio. Euro in die Hand. Die Finanzierung der Bildungscoaches ist für die kommenden Jahre gesichert, mindestens bis Ende der ESF-Förderperiode 2028. Insgesamt 15 Bildungscoaches sind in 12 Bezirken der Arbeitsagentur Ansprechpartner*innen für Beschäftigte und Unternehmen, die Fragen zum Thema Weiterbildung und Qualifizierung haben. Zusätzlich gehen sie in die Unternehmen, beraten vor Ort und begleiten sowohl Beschäftigte als auch Betriebe während der Qualifizierungsmaßnahmen.

Nähere Informationen enthält die Pressemitteilung des Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen.

Beratung zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in Unternehmen

Immer mehr Unternehmen stehen vor der Aufgabe, Fachkräfte zu finden und zu binden sowie Kompetenzen im Unternehmen zu sichern; dies vor dem Hintergrund eines tiefgreifenden strukturellen und digitalen Wandels.

So unterstützt ein landesweites Beratungsnetzwerk zur Fachkräftesicherung, in dem neben gewerkschaftsnahen Einrichtungen auch Kammern und Wirtschaftsförderungsgesellschaften mitarbeiten, kleine und mittlere Unternehmen bei der Gewinnung von Fachkräften und der Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit des vorhandenen Personals. Dazu gehört auch die Unterstützung einer strukturierten Personalentwicklung mit der Beratung in Weiterbildungs- und Qualifizierungsfragen.

Das Beratungsnetzwerk Fachkräftesicherung ist Teil des Landesprogramms Arbeit 2021–2027, das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) und des Landes Schleswig-Holstein kofinanziert wird.

Das Netzwerk hat sich einen Kodex für die Weiterbildungsberatung gegeben, um die Qualität zu sichern. Mehr erfahren Sie hier.

Arbeitsgemeinschaft Bildungsberatung Bayern (ARGEBIB)

Die Angebote der 12 Bildungsberatungsstellen in Bayern sind eine freiwillige kommunale Leistung der bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte, angestoßen durch bundesweite Projekte wie Lernende Regionen (2001–2008), Lernen vor Ort (2009–2012) und Bildung integriert (2015–2021). Die Ausgestaltung der Beratungsangebote vor Ort orientiert sich an bundesweit einheitlichen Beratungsstandards und Schwerpunkten und ist regional differenziert.

Die Arbeitsgemeinschaft Bildungsberatung ist ein Zusammenschluss der 12 kommunalen Bildungsberatungsstellen in Bayern und wurde am 19. Oktober 2019 in München gegründet. Sie dient dem fachlichen Austausch zu vielfältigen Themen wie Weiterbildung, Digitalisierung, Strukturwandel am Arbeitsmarkt, Standards und Qualität der Beratung, Öffentlichkeitsarbeit und Weiterentwicklung des Beratungsangebots.

Sie unterstützt die interne Vernetzung und baut Brücken zu weiteren Beratungsangeboten wie bspw. der Berufsberatung im Erwerbsleben der Bundesagentur für Arbeit oder der Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung.

Nähere Informationen finden Sie hier.

Beratung durch Weiterbildungsinitiatorinnen und -initiatoren in Bayern

In Bayern gibt es BBB-Beratung auch neben dem Angebot der Arbeitsagenturen. Diese zeichnet sich durch Folgendes aus:

  • Das Vorhaben ist Teil des „Pakts für berufliche Weiterbildung 4.0“ und wird nicht aus ESF-Mitteln, sondern – zwar befristet (Ende: 31.12.2024) – aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.
  • Weiterbildungsinitiator*innen beraten in allen bayerischen Regierungsbezirken Beschäftigte und Unternehmen zu Weiterbildungsfragen und begleiten Betriebe bei der Umsetzung von Weiterbildung.
  • Über einen Losten (Projektwebsite) können Beschäftigte und Betriebe nicht nur das passende Beratungsangebot finden, sondern auch Weiterbildungsangebote und Förderungsmöglichkeiten.
  • Die am Forschungsinstitut betriebliche Bildung (f-bb) angesiedelte Koordinationsstelle sorgt für Unterstützung der Weiterbildungsinitiator*innen. Sie stärkt die Qualitätssicherung, die Netzwerkarbeit sowie die Öffentlichkeitsarbeit und intensiviert die Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren, etwa mit dem Arbeitgeber-Service oder der lebensbegleitenden Berufsberatung der Arbeitsagenturen und den vielfältigen Angeboten der Kammern.

Nähere Informationen erhalten Sie hier und im Imagefilm der Weiterbildungsinitiator*innen.

Anerkennungsberatung

Und wieder ein Beispiel für die Förderung von Beratung aus Landesmitteln und nicht aus dem ESF:

An fünf Standorten der Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) werden seit 2016 in Bamberg, Ingolstadt, Regensburg, Landshut und Würzburg Personen bei der Anerkennung ihrer ausländischen Berufsqualifikation unterstützt. Eng verknüpft mit der Berufsanerkennung sind Fragen zu Qualifizierungswegen im Kontext der Anerkennung.

Ziel der Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung ist es, Personen im Prozess der qualifikationsadäquaten Integration in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. Über 12 000 Personen wurden in den vergangenen sieben Jahren begleitet. Das erfolgreiche Beratungsangebot wird nun durch die Förderung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS) zunächst bis September 2025 fortgeführt. Laufzeit: 01.09.2023–31.08.2025.

Nähere Informationen finden Sie auf der Projekthomepage.

Gemeinsam mit dem Deutschen Verband für Bildungs- und Berufsberatung e. V. (dvb) lobt wbv-Publikation auch dieses Jahr wieder den Josephine-Levy-Rathenau-Preis aus. Der Preis soll der Professionalisierung der Beratung dienen, der Beratungswissenschaft und -praxis eine größere Sichtbarkeit verschaffen und den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis vertiefen.

• Ausschreibung 2024: Call for Papers

Bewerbungsbogen 2024

Gleichzeitig erhalten praxisrelevante Master-Abschlussarbeiten die Möglichkeit der Veröffentlichung im Open Access und werden damit einem größeren Kreis von Leser*innen zugänglich gemacht.

Mit Josephine Levy-Rathenau als Namensgeberin des Preises wird an eine wichtige Wegbereiterin der Berufs- und Bildungsberatung und der Erwachsenenbildung erinnert.

Der Call for Papers geht an deutschsprachige Institutionen, die Studienangebote mit relevanten fachlichen Anteilen umfassen. Bitte informieren Sie Ihre Master-Absolvent*innen oder reichen direkt eine Bewerbung ein. Einreichungsschluss für Abschlussarbeiten aus 2023 ist der 31.01.2024.

Bitte senden Sie Ihre Arbeit in digitaler Form zusammen mit dem Bewerbungsbogen an: nachwuchspreis@dvb-fachverband.de.

„Seit September 2022 entwickelt die Bundesagentur für Arbeit (BA) im Rahmen der Nationalen Weiterbildungsstrategie das Portal „mein NOW“. Die Abkürzung steht für „Nationales Onlineportal für berufliche Weiterbildung“…. Ziel des Portals ist es, ein zentrales und niedrigschwelliges Online-Eingangsportal zum Thema berufliche Weiterbildung anzubieten. „mein NOW“ bietet damit Orientierung und macht das komplexe System der beruflichen Weiterbildung für die Zielgruppen digital an einem Ort zugänglich.“

„mein NOW“ richtet sich an Menschen im Erwerbsleben (Beschäftigte und Arbeitslose, die sich beruflich weiterentwickeln möchten, an Arbeitgeber*innen auf der Suche nach geeigneten Weiterbildungen für ihre Mitarbeiter*innen, insbesondere KMU und an Weiterbildungsanbieter.

„mein NOW“ bietet einen schnellen und unkomplizierten, digitalen Zugang zu Förder- und Beratungsmöglichkeiten, Informationen zu Berufen und Weiterbildungsangeboten, Unterstützung bei der Erschließung beruflicher Entwicklungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten sowie Informationen und Angebote für Unternehmen, um Qualifizierungsbedarfe ihrer Beschäftigten zu decken.

Bis Ende 2024 sollen weitere Ausbaustufen des Portals mit neuen Funktionalitäten folgen.

Quelle: BMAS

„Da die Bedeutung von Bildungsberatung angesichts der wachsenden Komplexität und dem oftmaligen Informationsüberfluss in den Lebens- und Arbeitswelten seit Jahrzehnten zunimmt, haben Forschende und Praktiker*innen aus dem Feld der Bildungsberatung zentrale Anforderungen an eine zeitgemäße Bildungsberatung herausgearbeitet. Diese beruhen wesentlich auf empirischen Studien, der Beobachtung der Arbeit von Beratungseinrichtungen und ihren professionellen Akteurinnen und Akteuren sowie der Rückbindung an erwachsenenpädagogische Theorien der (Bildungs-)Beratung und aktuelle Entwicklungen medialer wie digitaler Unterstützungsformate. Sie formulieren in ihrem Positionspapier Punkte zu folgenden Aspekten: Gegenstände und Methoden, Zugang und Orientierung an Ratsuchenden, Beratende und Organisation.“ (Zitat: Abstract)

Quelle: Hessische Blätter für Volksbildung (HBV) – 2023 (3), Berichte. Dokumentationen
Autor*innen: Bernd Käpplinger, Beate Beyer-Paulick, Marion Roos, Verena Groh, Steffen Wachter, Eduard Jan Ditschek , DOI: 10.3278/HBV2303W009; ISSN: 0018-103X w.

Wegen rigider Sparvorgaben für den Haushalt 2024 hat das Bundesministerium für Familie Senioren, Frauen und Jugend (BMFSJ) angekündigt, das seit 1972 geförderte Programm zur Beratung zugewanderter junger Menschen 2024 auslaufen zu lassen.

Das Programm: Die Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule unterstützt an 22 festen und 100 mobilen Standorten junge Zugewanderte bei der Vorbereitung, Aufnahme und Fortsetzung eines Hochschulstudiums in Deutschland. Die Beratung steht allen Migrant*innen mit Studieninteresse offen, unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus oder Alter. Neben der studienvorbereitenden und hochschulorientierten Beratung bietet die Bildungsberatung GF-H für bestimmte Personengruppen auch eine finanzielle Förderung nach den Richtlinien Garantiefonds Hochschule an.

Die GF-H Bildungsberatung in Zahlen: Im Jahr 2022 wurden 6 872 neue Ratsuchende für eine studienvorbereitende Unterstützung durch die GF-H-Bildungsberatung registriert. Das sind knapp fünfmal mehr Neuregistrierungen als im Jahr 2021. Der Trend setzte sich im ersten Quartal dieses Jahres fort. Von Januar bis Ende März 2023 ließen sich 2 170 Ratsuchende über die GF-H-Programmwebsite registrieren. Auch diese Zahl liegt mit einem Plus von 452 um 26 Prozent über dem Quartalsdurchschnitt des Vorjahres. (GF-H Newsletter 4/2023; weitere Informationen)

In einer Petition an die Bundesjugendministerin legten die Trägerinstitutionen des GF-H Programms ihre Argumente zur notwendigen Fortführung des Programms dar. Darin verweisen sie auf den Koalitionsvertrag, den Fachkräftemangel und das Fachkräfteeinwanderungsgesetz, und auch auf die Erfolge ihrer bisherigen Arbeit.

In einer ersten Stellungnahme des Ministeriums wurde auf die Schuldenbremse und die Sparzwänge und auf alternative Beratungsangebote z. B. der Agenturen für Arbeit und des DAAD verwiesen. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages entschied auf der Haushaltbereinigungssitzung am 16. November 2023, das Programm Garantiefonds Hochschule mit knapp 17 Mio. Euro in 2024 auszustatten. Das BMFSFJ wurde aufgefordert, die im Mai 2024 auslaufende Richtlinie (RL-GF-H) neu zu formulieren. Wie es danach weitergeht, ist derzeit noch offen. Mehr erfahren Sie hier.

In der ersten Phase der zweijährigen Kampagne, einer gemeinsamen Weiterbildungsoffensive von Wirtschafts-, Kultus- und Wissenschaftsministerium, liegt der Fokus darauf, das Bewusstsein für berufliche Weiterbildung zu schärfen. Das Ziel besteht darin, die Vorteile einer Weiterbildung breit und über verschiedene Zielgruppen hinweg zu vermitteln und über Beratungs- und Fördermöglichkeiten zu informieren. Die Kampagne hat zum Ziel, die Bereitschaft zur Teilnahme an Weiterbildungen im Land weiter zu steigern.

Hintergrund sind die Herausforderungen der Transformation der Arbeitswelt, die nur mit gut qualifizierten Beschäftigten gelingen kann. Weiterbildung wird als ein echter Chancenmotor gesehen, für jede Einzelne und jeden Einzelnen genauso wie für Unternehmen.

Als wichtige Akteure der Weiterbildung im Land sind die Unternehmer*innen Baden-Württembergs, der Landesverband des Deutschen Gewerkschaftsbunds, der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag, der Baden-Württembergische Handwerkstag, die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit und der Volkshochschulverband Baden-Württemberg als Partner eng in die Kampagne eingebunden.

Die neue Informations- und Werbekampagne für berufliche Weiterbildung ist Teil der ressortübergreifenden Weiterbildungsoffensive WEITER.mit.BILDUNG@BW.

Nähere Informationen finden Sie hier.

Das Projekt mendi.net – Netzwerk für Weiterbildungsmentor*innen, durchgeführt von ver.di und dem IFTP im bfw, gefördert vom BMBF, fördert betriebliche Weiterbildung durch den Einsatz von Weiterbildungsmentor*innen.

Weiterbildungsmentor*innen motivieren Kolleg*innen, sich weiterzubilden und geben wichtige Impulse in die Arbeitgeber*innen-Strukturen für ein bedarfsgerechtes Angebot. Sie führen eine niederschwellige Beratung im Betrieb zur Etablierung einer Weiterbildungskultur durch, die allerdings nicht die Beratung von professionelle Weiterbildungsberater*innen (z. B. der Bundesagentur für Arbeit, der Kammern und von freiberuflich tätigen Unternehmensberatungen) ersetzt. Das Tätigkeitsfeld von Weiterbildungsmentor*innen bewegt sich im Spektrum zwischen individueller kollegialer Beratung und der Mitgestaltung von betrieblichen Rahmenbedingungen für die Personalentwicklung.

Das Projekt fördert die Qualifizierung und die Vernetzung der Weiterbildungsmentor*innen. Die Kompetenzentwicklung der Beratenden durch Basis- und Vertiefungsseminare umfasst Fortbildungsthemen, die auch für professionelle Weiterbildungsberatende von Bedeutung sind wie z. B.: Ziele und Rollen von Weiterbildungsberatenden im Betrieb, Kommunikationstraining, Weiterbildungslandschaft und Wandel der Arbeitswelt, Methoden der Bildungsbedarfsanalyse, passende Lernarrangements im Betrieb, digitales Lernen, Finanzierungsmöglichkeiten von Weiterbildung.

Nähere Informationen zu den Seminaren finden Sie hier.

Seit dem 30. Juni 2023 steht dieser kostenfreie MOOC-Berater*innen zum Selbstlernen zur Verfügung. In sechs Kapiteln werden die unterschiedlichen Aspekte digital gestützter Beratung mit Schwerpunkt auf die Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung thematisiert, angefangen bei den technischen Voraussetzungen bis zur praktischen Gestaltung des Beratungsgeschehens.

DiKoB ist ein Kooperationsprojekt der oncampus GmbH und der ver.di-Forum Nord gGmbH im Rahmen des Förderprogramms REACT-EU des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein, gefördert mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF). 

Näheres finden Sie hier.

„Das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz lädt im kommenden Frühjahr zu einer neuen Weiterbildungsreihe ein. „Personenbezogene Beratung professionalisieren – Qualifizierung zum/zur Berater*in“

Die Reihe ermöglicht es, beraterische Kompetenzen zu erwerben und zu vertiefen. Die Weiterbildung gliedert sich in vier Grundmodule sowie zielgruppen- und themenspezifische Fachmodule. Zwei davon finden online statt und dienen der Förderung der Kompetenzen in digitalen Beratungssettings. Die berufsbegleitenden Seminare umfassen Selbstlernphasen, Fallarbeiten, verschiedene Formen kollegialer Beratung, das Lernen in selbstorganisierten Gruppen und Reflexion.

Angesprochen sind beratend Tätige aus den verschiedenen Handlungsfeldern der Beratung, z. B. Bildungs- und Sozialberatung, Kinder- und Familienhilfe, Migrationsberatung, Beratende aus Schulen und Hochschulen, Kammern, Personalverantwortliche und Interessenvertretungen in Unternehmen.

Weitere Informationen und Anmeldung (bis 15.3. Frühbucherrabatt)“

Das Projekt APOLLO beschäftigt sich mit der Entwicklung einer kostenlosen App, die mithilfe künstlicher Intelligenz berufliche Kompetenzen von Nutzer*innen erfasst, auswertet und darauf aufbauend individuelle Vorschläge für Weiterbildungen oder passende Stellen unterbreitet.

Die Entwicklung der App ist ein Verbundvorhaben der Bertelsmann Stiftung zusammen mit der Hochschule der Bayerischen Wirtschaft, dem Bildungswerk der Bayrischen und der Baden-Württembergischen Wirtschaft sowie der TÜV Rheinland Akademie. Das Projekt wird im Rahmen des Innovationswettbewerbs „Digitale Plattform berufliche Weiterbildung (INVITE)“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit September 2021 bis einschließlich August 2024 gefördert und vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) fachlich und administrativ begleitet.

Ziel des Projekts ist es, Menschen einen intelligenten Assistenten an die Hand zu geben, der sie auf ihrem lebenslangen Weiterbildungsweg unterstützt: Eine KI basierte, Plattform übergreifende Companion-App für Lebenslange LernOptimierung – kurz: APOLLO.

Praktisch erstellt die App für Nutzer*innen ein individuelles Kompetenzprofil. Hierzu können Nutzer*innen ihre Zeugnisse oder ihren Lebenslauf hochladen. Die Informationen werden anschließend mithilfe von künstlicher Intelligenz extrahiert. Darüber hinaus können Nutzer*innen ihre beruflichen Kompetenzen in einem Beruf selbst einschätzen oder ihre Kompetenzen mit Hilfe eines berufsfachlichen Skill-Assessments überprüfen. Dabei werden Nutzer*innen bild- und videobasierte Fragen aus verschiedenen Situationen eines Berufes gezeigt, die sie beantworten müssen. In einem Softskill-Assessment können die Nutzer*innen ihr Profil weiter schärfen. Zudem können sie in der App ihre Deutschkenntnisse testen.

Nähere Informationen finden Sie hier.

Der Anwendungsbereich des ProfilPASS ist 2023 um zwei weitere zielgruppenspezifische Varianten erweitert worden:

  • ProfilPASS in der Anwendung mit Inhaftierten (19/04/2023)
  • ProfilPASS für Frauen – We can do it! (26/07/2023)

Mehr erfahren Sie hier.

Im Rahmen der ProfilPASS Arbeiten wird derzeit von einem Forschungskonsortium (IAB/BiBB/BAMF/SOEP) eine Längsschnitt-Studie über die Lebenssituation von Geflüchteten aus der Ukraine durchgeführt. Die Ergebnisse der ersten Befragungswelle (August – Oktober 2022) wurden in der Studie „Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland – Flucht, Ankunft und Leben“ veröffentlicht. Eine zweite Befragungswelle wurde 2023 durchgeführt.

Der ProfilPASS liegt mittlerweile auch in ukrainischer Sprache vor. Download hier.

Der BildungsSpiegel (eine Dienstleistung des Büros für Analytische Sozialforschung (BaS) Hamburg) wurde bereits Ende 1998 als werbefreies Fachportal für Weiterbildung und Personalwesen gegründet. Er berichtet über News in den Bereichen: Bildungspolitik, Ausbildung, Arbeit und Beruf, Frauen in der Arbeitswelt, Personalthemen, Studium, Lehre, Wissenschaft und Forschung.

Seit kurzem veröffentlicht er auch einen Veranstaltungskalender.

Veranstaltungsberichte und Dokumentationen

Elisabeth Tadzidilinoff (G.I.B. NRW)

Am 02. November 2023 richtete die Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA) zusammen mit der Zentrale der Bundesagentur für Arbeit (BA) den Fachtag „Arbeitsmarktberatung als Dienstleistung der Bundesagentur für Arbeit – Status quo und Entwicklungsbedarf“ aus. Die ganztägige Veranstaltung fand eine hohe Resonanz bei ca. 170 Teilnehmenden, zu denen bis auf wenige Ausnahmen Mitarbeitende und Leitungskräfte unterschiedlicher Standorte der Agenturen für Arbeit im ganzen Bundesgebiet gehörten.

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt (demografischer Wandel, Fachkräftemangel, Digitalisierung) ist die beratende Begleitung von Arbeitgeberkunden eine zentrale Aufgabe der BA, die bislang (z. B. durch die bereits vor ca. 10 Jahren eingeführte Qualifizierungsberatung) noch wenig profiliert ist, aber in Zukunft an Bedeutung gewinnen soll.

Im Fokus der Veranstaltung wurden aktuelle Entwicklungen sowie zukünftige Potenziale und Herausforderungen der Arbeitsmarktberatung im Allgemeinen und der Qualifizierungsberatung im Besonderen auf Basis empirischer Erkenntnisse aus einschlägigen Forschungsprojekten der HdBA thematisiert und diskutiert. Insbesondere wurde danach gefragt, welchen Handlungsbedarf Unternehmen als Arbeitgeberkunden aufweisen, welche Erwartungen sie an Beratungsangebote zu Aus- und Weiterbildungsfragen haben und/oder welche Bedingungen förderlich im Kontext von Qualifizierungsberatungen aus Perspektive von Berater*innen und Betrieben sind. Neben dem fachlichen Austausch zielte der Fachtag auch auf eine Vernetzung und einen Austausch der beteiligten Teilnehmenden im Sinne ihrer Multiplikator*innen-Funktion für die eigenen BA-Standorte.

Spotlights auf die Tagung

Die Begrüßung übernahm Prof. Dr. Andreas Frey (Rektor der HdBA). Herr Daniel Terzenbach (Vorstand Regionen, Bundesagentur für Arbeit) vermittelte per Videobotschaft seine organisationsstrategischen Gedanken zur Arbeitsmarktberatung. Birgit Domschke (Leiterin Fachbereich AM32, Zentrale der Bundesagentur für Arbeit) erörterte die Notwendigkeit der angestrebten Entwicklungen der Arbeitsmarkberatung und ging auf diesbezügliche Chancen ein. Prof. Dr. Bernd Käpplinger (Professur für Weiterbildung, Universität Gießen) vermittelte anschaulich den aktuellen Forschungsstand zu den Weiterbildungsentscheidungen und -beratung in klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU).

Ein fachlicher Austausch mit allen Teilnehmenden fand im Rahmen paralleler Workshops mit folgenden Themen statt:

Thema 1: Stand und Perspektiven der Qualifizierungsberatung in der Bundesagentur für Arbeit (Caroline Dietz, Dr. Martin Reuter, Universität Gießen; Prof. Dr. Tim Stanik, Universität Münster; Prof. Dr. Thomas Freiling, Ruth Moritz, M.A., HdBA)

Thema 2: Strategische Netzwerkarbeit im AG-S zur Weiterentwicklung der arbeitgeberorientierten Beratung (Prof. Dr. Eva Brüning, Prof. Dr. Paulina Jedrzejczyk, HdBA)

Thema 3: Beratung zur Aus- und Weiterbildung – innovative Praxis aus Sicht von AG-S und KMU (Prof. Dr. Bettina Siecke, HdBA)

Zu Wünschen an die zukünftige Arbeitgeberberatung führte Prof. Dr. Paulina Jedrzejczyk (HdBA) im Rahmen einer Podiumsdiskussion das Gespräch mit Birgit Domschke (Leiterin Fachbereich AM32, Zentrale der Bundesagentur für Arbeit), Prof. Dr. Bernd Käpplinger (Professur für Weiterbildung, Universität Gießen), Prof. Dr. Thomas Freiling (Professur für Berufs- und Wirtschaftspädagogik, HdBA), Susanne Müller (stellv. Abteilungsleiterin, Bildung, BDA) und Tina Hofmann (Referatsleiterin, Abteilung Arbeitsmarktpolitik beim DGB).

Resümee

Die Tagung vermittelte den hohen strategischen Stellenwert der Arbeitgeberberatung für die bundesweit agierende Institution BA. Am Konzept zur Ausrichtung des Arbeitsgeberservice arbeitet die zuständige Einheit der BA-Zentrale zwar noch, die Bedeutung der Arbeitgeberberatung soll jedoch im Rahmen des sog. Zukunftsprojektes des BA-Vorstandes, in dem gesamtheitlich eine Neuausrichtung der BA sowohl auf operativer als auch auf interner Ebene vorbereitet wird, zur Geltung kommen. Im Herbst 2024 soll das Rahmenkonzept des BA-Zukunftsmodells vorliegen, das analoge und digitale Angebote integriert. Die Umsetzung soll bis Mitte 2026 in mehreren Phasen erfolgen.

In den Diskussionen der Tagung kristallisierten sich folgende Entwicklungswünsche und Herausforderungen für die zukünftige Entwicklung der Arbeitgeberberatung heraus:

  • Der Arbeitgeberservice braucht eine deutliche Schärfung des eigenen Profils, das sowohl innerbetrieblich für die Mitarbeitenden als auch für Arbeitgeber als BA-Kunden erkennbar ist.
  • Insofern empfahlen die Teilnehmenden eine stärkere Markenbildung für die Arbeitgeberberatung.
  • Keinesfalls sollte der Arbeitsgeberservice die professionellen Beratungsangebote für Unternehmen z. B. durch Kammern und Unternehmensberatungen vor Ort und in der Region ersetzen. Er soll mit seinen Beratungsangeboten zur Optimierung der Personal- und Fachkräftesicherung in Unternehmen hauptsächlich dazu beitragen, die Unternehmen in Sachen Kompetenzentwicklung der Beschäftigten zu sensibilisieren und ihnen die richtigen Netzwerkpartner zu vermitteln, die bedarfsorientiert eine tiefergehende Unterstützung übernehmen können.
  • Die beratende Begleitung von Arbeitgeberkunden soll so ausgerichtet sein, dass sie die Weiterbildung für Arbeitnehmer*innen in Schwung bringt und auch zu einer deutlich besseren Nutzung der Fördermöglichkeiten beiträgt, die sich vor allem mit dem neuen Weiterbildungsgesetz eröffnen.
  • Damit der Arbeitgeberservice Arbeitgeber*innen bedarfsangebracht stützen kann, müssen die dort eingesetzten Mitarbeiter*innen fortgebildet werden. Hierzu wird ein neues Qualifizierungskonzept für den AG-S entwickelt, das den Erwerb bzw. die Weiterentwicklung von notwendigen Beratungskompetenzen für Unternehmen fördern soll. Neben der Vermittlung von beraterischen Grundkompetenzen, die jede*r Berater*in der Agentur für Arbeit beherrschen soll, sind zusätzliche Aufbaumodule für die künftige Beratung in der Arbeitgeberberatung vorgesehen. Ergänzend dazu benötigen Mitarbeitende der Arbeitgeberservices abseits ihres Tagesgeschäfts auch (zeitliche) Räume, in denen Erfahrungswissen und eine notwendige Methodenkompetenz stärker arbeitsplatzorientiert, anwendungsbezogen und fallorientiert z. B. durch Mentor*innen, erworben werden können.
  • An vielen Standorten der BA-Agenturen gilt es noch, die Veränderungsbereitschaft des bestehenden Personals für die neue Aufgabe zu stärken, damit es gut informiert und strukturiert eine Beratungsarbeit mit Unternehmen durchführen kann.
  • Das Zusammenspiel zwischen der Qualifizierungsberatung der Arbeitsgeberservices an der Schnittstelle zur Berufsberatung im Erwerbsleben (BBiE) ist in der Fläche noch ausbaufähig, so die Bewertung der Podiumsdiskutant*innen. Auch hier gäbe es Optimierungspotentiale, die zukünftig anzugehen sind.

Internationales

Wir trauern um Prof. Dr. Ronald Sultana, der uns überraschend im Alter von nur 65 Jahren für immer verlassen hat. Er war Freund und Berater für die „professional community“, vor allem aber ein brillanter Experte auf dem Gebiet der Bildungs- und Berufsberatung. Unvergessen seine Keynote bei der IAEVG-Konferenz 2012 an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit in Mannheim, in der er eindringlich auf die Verantwortung hingewiesen hat, die auch Berater*innen für den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft und für soziale Gerechtigkeit haben – auf nationaler Ebene und weltweit. Langjährige Weggefährt*innen aus der internationalen Zusammenarbeit haben in einer ausführlichen Würdigung seine Verdienste um Wissenschaft, Politik und Praxis der Bildungs- und Berufsberatung im Indian Journal for Career and Livelihood Planing veröffentlicht. Wir danken Gideon Arulmani für diese Initiative!

Diese aktuelle Erklärung von sieben relevanten internationalen Organisationen (OECD, Weltbank, EU-Kommission, CEDEFOP, European Training Foundation/ETF, ILO und UNESCO) legt die Vorteile dar, die sich aus Investitionen in die Berufsberatung für Arbeitnehmer*innen, Arbeitgeber*innen, Volkswirtschaften und Gesellschaften ergeben. Unter Verwendung einer ILO-Definition des Begriffs „Arbeitnehmer“ werden Arbeitnehmer*innen in verschiedene Gruppen eingeteilt: formell Beschäftigte, informell Beschäftigte, Beschäftigte in atypischen Beschäftigungsverhältnissen, Beschäftigte in späten Berufsphasen, Vertriebene und Wanderarbeitnehmer*innen sowie weibliche Beschäftigte. Es werden einige Merkmale guter Berufsberatungssysteme für diese Personengruppen skizziert: Governance, Qualität der Dienstleistungen und Zugang, Einbeziehung von und Bekanntheit der Dienstleistungen sowie Empfehlungen für die Einrichtung und/oder Ausweitung von Dienstleistungen. Hierzu werden einige Praxisbeispiele aufgeführt. Somit kann diese Erklärung als Grundlage für lokale, regionale und nationale Diskussionen über die Bereitstellung von Berufsberatungsdiensten für Arbeitnehmer*innen dienen. Berücksichtigt wird dabei auch, dass sich die Konzepte und die Rolle von Arbeit und Karriere in verschiedenen Kulturen mit unterschiedlichen lokalen Auffassungen und Chancenstrukturen unterscheiden.

Quelle: https://www.ilo.org/wcmsp5/groups/public/—ed_emp/—ifp_skills/documents/publication/wcms_886629.pdf

Mann, Anthony; Burke, Alison: „Wie digitale Technologien bei der Berufsberatung helfen können. Junge Menschen treten besser ausgebildet und ehrgeiziger als je zuvor in den Arbeitsmarkt ein, aber in vielen Ländern haben sie immer noch Schwierigkeiten, eine gute Beschäftigung zu finden. Wie können wir also helfen?“

Die OECD arbeitet daran, die Berufsberatung durch digitale Technologien zu verbessern. Anthony Mann, der bei der OECD für alle Aspekte der Berufsberatung zuständig ist, hat das „Observatory on Digital Technologies in Career Guidance for Youth“ ins Leben gerufen. Im Moment werden fast 40 digitale Berufsberatungsinstrumente aus 10 OECD-Ländern gesammelt und systematisch vorgestellt. Das Observatorium wird kontinuierlich weiterwachsen.

https://www.oecd-forum.org/posts/how-digital-technologies-can-help-in-providing-career-guidance (Veröffentlicht am 08.06.2023. Abruf am 03.01.2024)

TOWARDS EUROPEAN STANDARDS FOR MONITORING AND EVALUATION OF LIFELONG GUIDANCE SYSTEMS AND SERVICES

CEDEFOP und die CareersNet Expert*innen Gruppe des CEDEFOP arbeiten an der Entwicklung von gemeinsamen europäischen Standards für Monitoring und Evaluation von Berufsberatungssystemen und -diensten. 2022 ist ein erster Band erschienen, in dem eine Reihe nationaler Monitoring- und Evaluationsansätze vorgestellt und diskutiert wurden mit Beispielen aus Polen, Irland, Finnland, Deutschland und Wales:

Cedefop (2022). Towards European Standards or monitoring and evaluation of lifelong guidance systems and services (Vol. I).
Luxembourg: Publications Office of the European Union. Cedefop Working Paper; No. 9
https://www.cedefop.europa.eu/en/publications/6209 (Abruf am 03.01.2024).

Nun sind der zweite und dritte Band erschienen, in denen eine vorläufige Liste relevanter Kriterien und Indikatoren für ein Monitoring und für die Evaluation von Berufsberatungssystemen und
-diensten vorgestellt und diskutiert wird sowie Überlegungen über die Finanzierung von Beratungssystemen und Kosten-Nutzen-Analysen erörtert werden:

Cedefop (2023). Towards European standards for monitoring and evaluation of lifelong guidance systems and services (Vol. II): a preliminary list of indicators for quality frameworks.
Luxembourg: Publications Office of the European Union. Cedefop research paper https://www.cedefop.europa.eu/files/5601_en.pdf (Abruf am 03.01.2024).

Cedefop (2023). Towards European standards for monitoring and evaluation of lifelong guidance systems and services (Vol. III). Understanding the challenges in estimating financial investments and costs in publicly financed measures supporting adult career development.
Luxembourg: Publications Office of the European Union. Cedefop working paper; No 19.
https://www.cedefop.europa.eu/en/publications/6219 (Abruf am 07.01.2024).

Im weiteren Fortgang des Projekts sollen die Ergebnisse in Konsultationen mit Stakeholdern, politisch Verantwortlichen, Beratungsanbietern und Praktiker*innen in Europa diskutiert werden. Ziel ist es, für nationale Regierungen und die EU einen Orientierungsrahmen für das Monitoring und die Evaluation von Berufsberatungssystemen und -diensten sowie Qualitätsstandards und Kosten-Nutzen-Analysen bereitzustellen.

Vom 23. bis 26. August 2023 war die malerische Stadt Liepaja Gastgeberin der NICE 2023 Academy, einer gemeinsamen Initiative des Bildungsrats von Liepāja, des Lettischen Vereins für Karriereentwicklung, der Universität Liepaja und Euroguidance Lettland sowie der NICE Foundation.

Die Tagung behandelte die Herausforderungen, denen Berufsberater*innen in einer sich ständig verändernden globalen Landschaft gegenüberstehen. Das Leitthema der Akademie, „Berufsplanung in einer vielschichtigen Welt“, betonte die Herausforderungen, denen Einzelpersonen gegenüberstehen. Die Veranstaltung präsentierte interessante Vorträge u. a. von Gideon Arulmani (Indien), Dace Briede-Zālīte (Lettland), Nikos Drosos (Zypern), Scott Solberg (USA) und Rie Thomsen (Dänemark).

Das Hauptziel der Akademie war es, Beratungspraktiker*innen mit den Werkzeugen auszustatten, um aktuellen Herausforderungen zu begegnen und sie in ihrer Rolle als Beratende sowie in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung zu fördern.

https://www.nice-network.eu/Liepaja/ (Abruf am 03.01.2024).

NICE Academy 2024 in Deventer, Niederlande vom 18. 21. September 2024.
Dies wird zugleich das 10-jährige Jubiläum der NICE Foundation sein.

Zentrales Thema wird generell die Zukunft der Berufslaufbahnentwicklung sein: Wie wird sich die künstliche Intelligenz auf die Arbeit auswirken, welche Arbeitsplätze werden verschwinden, welche werden sich verändern und wo könnten die neuen Möglichkeiten liegen? Was bedeutet dies alles für unsere Praxis? Mehr erfahren Sie hier.

Die IAG hat dieses Jahr einen Bericht zum ersten „Global Careers Month“ 2023 veröffentlicht. Dieser brachte die globale Berufsberatungsgemeinschaft zusammen und reflektierte über aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Prioritäten. Der veröffentlichte Bericht nimmt eine globale Perspektive ein und stellt die Ergebnisse im Überblick zusammen:

  • In allen Regionen gibt es bedeutende Fortschritte auf System- und Praxisebene, unterstützt durch politische Initiativen, Forschung und engagierte Praktiker.
  • Trends umfassen Intensivierung in der Berufsbildung, digitale und inklusive Bereitstellung, aber die Systementwicklung und die Art der Veränderungen variieren stark.
  • Herausforderungen, besonders in ärmeren Ländern, umfassen fragmentierte Berufsberatung, geringes politisches Profil, mangelnder Zugang zu qualitätsvollen Dienstleistungen und sozioökonomische Unsicherheit.
  • Prioritäten beinhalten lebensbegleitende Berufsberatungsdienste mit freiem Zugang, erfordern aber verstärkte Zusammenarbeit, sektorübergreifende Integration und Investitionen in die Kompetenzen von Praktiker*innen.
  • Die Nutzung digitaler Technologien erfordert einen inklusiven Ansatz und ein ausgewogenes Verhältnis zu persönlichen Beratungsangeboten.
  • Intensivere Zusammenarbeit und vermehrte Forschung gelten als entscheidende Voraussetzungen für eine Qualitätsverbesserung.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier (Abruf 01.01.2024)

Das Europäische Doktorandenprogramm für Berufsberatung (ECADOC) bietet seit 2012 jährliche Sommerschulen für Doktorand*innen an, die an Themen im Zusammenhang mit Berufsberatung und Laufbahnentwicklung arbeiten.

Die 10. Ausgabe der ECADOC-Sommerschule wurde in diesem Jahr von der Universität Aarhus, Dänemark, ausgerichtet und fand vom 14. bis 18. August 2023 in Sønderborg statt. Insgesamt nahmen 32 Doktorand*innen aus 12 verschiedenen Ländern teil. Inhaltlich ging es um die Zusammenarbeit von Forschung, Praxis und Politik.

Aufruf zur Einreichung von Bewerbungen für die 11. ECADOC-Sommerschule für Doktorand*innen im Bereich Berufsberatung und -orientierung. Sie wird vom 10. bis 14. Juni 2024 in Nikosia, Zypern, stattfinden.

Die Sommerschule wird von Dr. Nikos Drosos und der Europäischen Universität Zypern ausgerichtet. Das Thema der Sommerschule lautet „Berufsberatung und -orientierung im digitalen Zeitalter“. Interessierte Personen können sich an Nikos Drosos (n.drosos@euc.ac.cy) wenden.

Die Internationale IAEVG Konferenz 2024 findet vom 12. bis 14. November 2024 in Jyväskylä/ Finnland statt. Die Konferenz wird vom Finnischen Institut für Bildungsforschung an der Universität Jyväskylä zusammen mit dem finnischen Ministerium für Bildung und Kultur und dem finnischen Ministerium für Wirtschaft und Beschäftigung organisiert.

Weitere Informationen in Kürze: https://peda.net/iaevgconference2024.

Der niederländische Berufsberatungsverband Noloc hat zusammen mit Euroguidance und der Open University die internationale IAEVG-Konferenz 2023 im World Forum in Den Haag organisiert unter dem Titel „Lebenslange Entwicklung als Standard“.

Der Arbeitsmarkt verändert sich rasant. Alte Berufe verschwinden, neue treten an ihre Stelle und entwickeln sich immer schneller. Die Menschen müssen sich in einem Tempo anpassen, das diesen Entwicklungen entspricht. Auch Herausforderungen wie Nachhaltigkeit und Klimawandel erfordern, dass die Menschen ständig neue Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben. Der Schlüssel liegt darin, durch Lernen und Entwicklung mit diesen Veränderungen Schritt zu halten. Investitionen in lebensbegleitendes Lernen und die persönliche Weiterentwicklung sind dafür von entscheidender Bedeutung. Kurz gesagt, es geht um das Streben nach einer positiven und selbstverständlichen Lernkultur.

Wo finden sich unsere Bildungs- und Berufsberater*innen in all dem wieder? Wie können wir mit der aktuellen Situation umgehen, und wie wird sie in Zukunft aussehen? Was sind die Herausforderungen, die auf uns zukommen? Was wird in Zukunft von uns verlangt werden? Mit diesen Fragen setzten sich die Referent*innen und Teilnehmer*innen der Konferenz auseinander (siehe hierzu auch unten das IAEVG-Kommuniqué 2023).

Einen Überblick über das Programm und die Keynotes erhalten Sie hier.

Die Mitgliederversammlung der IAEVG verabschiedete den Tätigkeits- und Finanzbericht des bisherigen Vorstands sowie den Entwurf des IAEVG-Kommuniqués 2023 (s. u.) und bestätigte den neu gewählten Vorstand.

Nach der Pandemie und aufgrund intensiver Mitgliederwerbung ist die Zahl der Mitglieder in den letzten Jahren beträchtlich angewachsen – von rd. 16 900 in 2019 auf rd. 21 800 in 2023. Deutschland ist in der IAEVG mit insgesamt 528 Mitgliedern vertreten, darunter 8 individuelle Mitgliedschaften und 2 professionelle Verbände (dvb und nfb) mit 520 Mitgliedern. Um auch Mitglieder aus bisher wenig repräsentierten Gruppen zu gewinnen, hat der Verband zwei neue Mitgliederkategorien mit ermäßigten Beitragssätzen eingeführt: Studierende und Senior Members.

Wichtige künftige Vorhaben des Verbands beziehen sich auf das vermehrte Angebot von Webinaren und auf Treffen der Nationalen Korrespondenten. Außerdem soll auf der Webseite ein „Members Forum“ eingerichtet werden, das den Mitgliedern ermöglicht miteinander zu kommunizieren. Neu ist auch eine Differenzierung der Mitgliedsbeiträge mit einer Reduzierung für Studierende und für Mitglieder aus sog. „low income countries“.

Der Vorstand hat seine Beziehungen zu wichtigen internationalen Organisationen und Verbänden, wie z. B. der OECD, der ILO, der EU-Kommission, dem CEDEFOP und Euroguidance, der ETF und der Asia Pacific Guidance Association intensiviert und Absichtserklärungen („Memorandum of Understanding“) unterzeichnet.

Die neu gewählte Präsidentin der IAEVG, Prof. Dr. Jana Kettunen von der Universität Jyväskylä in Finnland, dankte in ihrer Ansprache für das ihr durch die Wahl entgegengebrachte Vertrauen und sprach dem bisherigen Vorstand und dem scheidenden Präsidenten Gert van Brussels Dank und Anerkennung für die in den vergangenen Jahren geleistete Arbeit aus. Sie verwies auf die Entwicklung unserer Umwelt und schlägt vor, sich den Herausforderungen zu stellen. Dies sollte in gemeinsamer Arbeit und im Vertrauen auf die kollektive Weisheit geschehen. Abschließend lud sie alle Mitglieder ein, einen neuen Weg für unsere Vereinigung einzuschlagen, der von Innovation, Inklusivität und Wirksamkeit geprägt sein sollte.

Anlässlich der Konferenz in Den Haag hat die Mitgliederversammlung der IAEVG wieder ein Kommuniqué verabschiedet, das sich mit der Frage auseinandersetzt, welchen Beitrag Bildungs- und Berufsberatung zur Bewältigung der globalen ökonomischen und ökologischen Entwicklungen leisten kann:

Beitrag der Bildungs- und Berufsberatung zur Unterstützung nachhaltiger Entwicklungen und der notwendigen sozial-ökologischen Transformation“
(„Contribution of educational and vocational career guidance to support sustainable development and the necessary socio-ecological transition”)
IAEVG-Communiqué 2023 (beschlossen von der Generalversammlung der IAEVG am 28. Juni 2023)


International Journal for Educational and Vocational Guidance (IJEVG) Volume 23, Issue 3, October 2023

Tristram Hooley, Chris Percy and Siobhan Neary, University of Derby („Career Development Policy Group“) (2023), “Investing in Career Guidance. What is career guidance worth? “ („Investitionen in die Berufsberatung. Was ist Berufsberatung wert?“)

Eine interessante Studie der Universität Derby hat den Versuch unternommen, die Kosten einer verbesserten Bildungs- und Berufsberatung für Jugendliche und Erwachsene (Berufstätige und Arbeitslose) auf der Basis von sechs vorgeschlagenen Maßnahmepaketen (der sog. Career Guidance Guarantee) zu berechnen und den finanziellen Return of Investment für die Gesellschaft/die Steuerzahler*innen zu beziffern.

Im Ergebnis kommen die Autor*innen u.a. zu folgendem Befund: Wenn die Berufsberatungsgarantie, wie eine Reihe von Studien nahelegen, bei mindestens 1 Prozent der relevanten Bevölkerungsgruppen zu einer Gehaltserhöhung von etwa 5 Prozent führt, würde sie sich durch die höheren Steuereinnahmen, die an den Fiskus gezahlt werden, bezahlt machen.

Die Studie finden Sie hier.

Wissenschaftler*innen des Finnischen Instituts für Bildungsforschung der Universität Jyväskylä haben einen „Vorschlag für einen Nationalen Rahmen für ein Kompetenzprofil für Bildungs- und Berufsberater*innen“ veröffentlicht, der nun auch in Englischer Sprache erschienen ist.

Autor*innen: Vuorinen, R., Kasurinen, H., Kettunen, J., Kukkaneva, E., Ruusuvirta-Uuksulainen, O. (2024). „A proposal for a National Competency Framework for Career Professionals”. Finnish Institute for Educational Research. Reports and Working Papers.6.
Link: https://jyx.jyu.fi/handle/123456789/92647

ERASMUS+ Project 2021-2-AT01-KA220-ADU-000048968, co-funded by the Erasmus+ Programme of the European Union; Laufzeit: 2022–2024, Projektwebseite (bitte weit nach unten scrollen!).

Personen am Rande der Gesellschaft werden durch Bildungsangebote häufig nicht erreicht. Das vorliegende Projekt lotet die Potentiale von Habitus-sensitiven Beratungsansätzen aus, um für benachteiligte Personengruppen Brücken in die Bildung zu bauen.

Folgende Produkte werden im Rahmen des Projektes erarbeitet (Sie stehen auf Englisch und den jeweiligen Nationalsprachen Deutsch, Tschechisch oder Slowenisch als Download zur Verfügung):

  • Country Reports „Habitus Sensitive Guidance for Underprivileged Milieu“ in Austria, Germany, Czech Republic and Slovenia
  • Self-Study-Manual „Experiences and Cases from working with the Underprivileged Milieu“
  • Policy Paper „Habitus Sensitive Guidance – recommendations for policy makers“

Reuter, Martin & Dietz, Caroline: Habitussensible Beratung in unterprivilegierten Milieus. Länderbericht Deutschland. Dortmund Oktober 2022. Den Länderbericht Deutschland finden Sie hier.

Einladung zur Abschlussveranstaltung ReachOut to the ‚Left-Behind‘; 19. Februar 2024, 16:00 bis 17:30 Uhr; weitere Details finden Sie hier.

Literaturhinweise

  • Bertelsmann Stiftung (Hrsg.) (2023): 8 Forderungen für die Weiterbildung von morgen – Berufliche Qualifizierung in Zeiten der Transformation (https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/beschaeftigung-im-wandel-testseite/projektnachrichten/8-forderungen-fuer-die-weiterbildung-von-morgen-berufliche-qualifizierung-in-zeiten-der-transformation).
  • Cedefop (2023): Towards European standards for monitoring and evaluation of lifelong guidance systems and services (Vol. II): A preliminary list of indicators for quality frameworks. Luxembourg: Publications Office. Cedefop research paper. https://www.cedefop.europa.eu/files/5601_en.pdf (Abruf am 02.11.2023)
    (siehe hierzu die ausführliche Darstellung in der Rubrik „Internationales“).
  • dvb-forum 2/2023: Methodenkompetenz
    https://www.wbv.de/shop/detail/c5e05c58c272364499c2f43a3429bc7d (Abruf am 18.01.2024).
  • Gruber, Elke; Lenz, Werner (2023) Porträt Erwachsenen- und Weiterbildung Österreich, 2. Überarbeitete Auflage (https://www.wbv.de/shop/Portraet-Erwachsenen-und-Weiterbildung-Oesterreich-I73880) Abruf am 20.01.2024
  • Hans-Böckler-Stiftung (Hrsg.) (2023): Was bringt das Weiterbildungsgesetz? Sozialrechtliche Perspektiven auf neue arbeitsmarktpolitische Förderinstrumente für die Transformation der Arbeitswelt. Working Paper Forschungsförderung Nr. 310, November 2023; Autor*innen: Katharina Ruhwedel und Stefan Simon (https://www.boeckler.de/de/faust-detail.htm?sync_id=HBS-008735) (Abruf am 18.01.2024).
    Das Working Paper der Hans-Böckler-Stiftung zeichnet die wesentlichen Neuerungen und sozialrechtlichen Auswirkungen des Weiterbildungsgesetzes nach und ordnet sie kritisch ein. Betrachtet werden die Regelungen zur „Ausbildungsgarantie“, zum Qualifizierungsgeld und zur Weiterbildungsförderung nach § 82 SGB III sowie die Vorschriften zur Verlängerung der Förderung von Weiterbildung während der Kurzarbeit und zu Verfahren und Wahl der Selbstverwaltungsorgane nach dem SGB IV.
  • Heinrich Böll Stiftung (Hrsg.) (2023): Vom Flickenteppich zum System. Weiterbildung durch wirkungsvolle Governance­Strukturen als vierte Säule der Bildungslandschaft etablieren. böll.brief, TEILHABEGESELLSCHAFT #20, Juni 2023. https://www.boell.de/sites/default/files/2023-07/20_teilhabegesellschaft_vom-flickenteppich-zum-system_barrierefrei.pdf (Abruf am 18.01.2024).
  • Hessische Blätter für Volksbildung, Ausgabe 4/ 2023 „Beratung in Hochschule und Erwachsenenbildung“Das aktuelle Heft 4/2023 der Hessischen Blätter für Volksbildung diskutiert verschiedene Facetten von Beratung in Hochschule und Erwachsenenbildung und stellt konkrete Praxisprojekte vor.
    https://hessische-blaetter.de/ (Abruf am 18.01.2024).
  • Käpplinger, Bernd et al. (2023): Positionspapier: Anforderungen an eine zeitgemäße und professionelle Bildungsberatung, in: Hessische Blätter für Volksbildung (HBV) – 2023 (3).
    Download: https://hessische-blaetter.de/articles/10.3278/HBV2303W009. (Abruf am 18.01.2024).
  • Kilian, Lars; Biel, Carmen (2023): Vergleichbarkeit, Transparenz und erhöhte Qualität? Chancen und Herausforderungen der Nationalen Bildungsplattform für die Erwachsenen- und Weiterbildung. In: weiter bilden, 30(3), 52–56, Bielefeld: wbv Publikation.
    https://www.die-bonn.de/doks/weiterbilden/2023/kilian_biel.pdf
  • Knickrehm, Barbara; Fletemeyer, Tina; Ertelt, Bernd-Joachim (Hrsg.) (2023): Berufliche Orientierung und Beratung: Aktuelle Herausforderungen und digitale Unterstützungsmöglichkeiten. Springer VS, ISBN: 3658406003
    https://dvb-fachverband.de/veranstaltungen/dokumentationen/berufliche-orientierung/ (Abruf am 18.01.2024).
  • Knickrehm, Barbara; Thiel, Rainer (2023): Berufsberatung, in: socialnet Lexikon
    https://www.socialnet.de/lexikon/Berufsberatung (Abruf am 03.01.2024)
    Der Artikel gibt einen komprimierten Überblick über die Berufsberatung in Deutschland von seiner historischen Entwicklung über die rechtlichen Grundlangen, institutionellen und politischen Verortungen bis hin zu Fragen der Arbeitsformen und Methoden sowie der professionellen Entwicklung mit Schwerpunkt auf die Berufsberatung in der Bundesagentur für Arbeit.
  • k.o.s GmbH (2024), Leitfaden Qualitätskonzept für Beratung. Einführung und Anwendung eines Qualitätsmanagements in der Bildungs- und Weiterbildungsberatung. Version 3.0, Stand 2024.
    Diese Publikation ist frei verfügbar zum Download unter: www.kos-qualitaet.de/konzepte/qfb/
  • Mayerl, Martin; Gugitscher, Karin (2021): Effekte-Nutzen-Wirkung in der Bildungsberatung. Panelerhebung 2019/21 der Bildungsberatung Österreich. Bericht an das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Wien: öibf
    https://erwachsenenbildung.at/downloads/themen/erwachsenenbildung-in-oesterreich/2021_Studie_Effekte-Nutzen-Wirkung_in_der_BIB.pdf?m=1635954239 (Abruf am 03.01.2024).
  • OECD 2023: „Bildung auf einen Blick“ – „Education at a glance“ 2023
    https://www.oecd.org/publications/bildung-auf-einen-blick-19991509.htm (Abruf am 18.01.2024).
  • Schönherr, Daniel; Glaser, Harald (2023): Zwischen Fördern und Fordern: Auswirkungen individueller Beratungs- und Vermittlungsstrategien auf die Beschäftigungschancen arbeitsuchender Menschen. Ergebnisse einer aktuellen Studie im Auftrag des AMS Österreich. Wien.
    https://ams-forschungsnetzwerk.at/pub/13873 (Abruf am 04.11.2023)
    „Die vorliegende Studie […]. geht der Frage nach, wie Berater:innen des AMS potenzielle Spielräume in der Beratung individuell nutzen, um ihre Kund:innen bei der Suche nach einer neuen Beschäftigung zu unterstützen. Darüber hinaus analysiert die Studie die Auswirkungen dieser individuellen Beratungs- und Vermittlungsstrategien auf die Wiederbeschäftigungschancen von arbeitsuchenden Menschen in Österreich […]. Die Studie unternimmt erstmals für Österreich den Versuch, die Wirkweise unterschiedlicher Arten von Beratung und Vermittlung, die Arbeitslose am AMS erfahren, zu quantifizieren. Methodisch wurde darüber hinaus untersucht, ob und inwieweit Daten aus einer standardisierten Befragung von Berater*innen des AMS mit administrativen Daten ihrer Kund*innen verknüpft und derart aufbereitet werden können, dass statistische Aussagen über etwaige Einflussfaktoren der Beratung auf die Wiederbeschäftigungschancen Arbeitsloser gewonnen werden können.“ (zitiert aus dem Abstract)
  • Wißhack, Susanne; Stanik, Tim (2023): Beratungskompetenz von Weiterbildungspersonal: Wie wird Wissen konzeptualisiert und operationalisiert? Ein Systematisierungsversuch. In: DIE (Hrsg): Zeitschrift zur Weiterbildungsforschung, Nr. 46, S. 253–271.
    https://link.springer.com/article/10.1007/s40955-023-00250-0?s=31 (Abruf am 18.01.2024).
  • Zick-Varul, M.; Weber, P. (2023): Professionelle berufliche Beratung in und mit Unternehmen: Innovationsbedarfe in der Kooperation von Human Resource Development (HRD) und Career Guidance and Counselling (CGC). In: Schröer, A.; Blättel-Mink, B.; Schröder, A.; Späte, K. (Hrsg.): Soziale Innovationen in und von Organisationen. Sozialwissenschaften und Berufspraxis . Springer VS, Wiesbaden.
    https://doi.org/10.1007/978-3-658-40695-0_10.

Termine

22.–23.01.2024, Bonn, Berufsorientierungsprogramm (BOP); Präsenzworkshop zur Gestaltung praxisorientierter BO-Tage

„Mit der Neuerung der Förderrichtlinie zum Berufsorientierungsprogramm im Dezember 2022 wurden erstmals auch Qualitätsstandards zur Durchführung von praxisorientierten BO-Tagen eingeführt. Der Workshop zur Gestaltung der praxisorientierten BO-Tage nach den neuen Qualitätsstandards soll dazu dienen, die Elemente der praxisorientierten BO-Tage ausführlich vorzustellen und zu diskutieren, Vorgehensweisen gemeinsam auszuprobieren und zu reflektieren und damit mehr Sicherheit/Klarheit für die Umsetzung des eigenen neuen Konzepts zu erzielen.

Der Praxis-Workshop richtet sich in erster Linie an das Ausbildungspersonal im Berufsorientierungsprogramm (BOP). Der Workshop soll dazu dienen, die Elemente der praxisorientierten BO-Tage vorzustellen und zu diskutieren, Vorgehensweisen gemeinsam auszuprobieren und zu reflektieren.“ Mehr erfahren Sie hier.

25.01.2024, Justus-Liebig Universität Gießen: Online Workshop „Weiterbildungsberatung und Lebensbegleitendes Lernen, Donnerstag, 13.00–16:30 Uhr

„In dem Workshop wollen wir online zentrale Ergebnisse unseres BMBF-geförderten Projektes vorstellen. Über Weiterbildungsberatung wird in Politik, Beratungspraxis und Wissenschaft oft mit großen Bedeutungszuweisungen gesprochen und geschrieben. Wie sieht das in der Bevölkerung in Deutschland aus? In unserem Projekt haben wir erforscht, ob und wie sich Erwachsene in Deutschland zum Lebensbegleitenden Lernen informieren und beraten lassen wollen. Wenn Sie ein näherer Blick auf unsere Ergebnisse interessiert, würden wir uns freuen, diese mit Ihnen gemeinsam diskutieren zu können. Eine Publikation in Buchform ist im 2. Halbjahr 2024 geplant.

Um vorherige Anmeldung zum Workshop wird aus Planungsgründen bis zum 22. Januar 2024 gebeten: caroline.dietz@erziehung.uni-giessen.de. Der Zugangslink (Zoom) wird nach der Anmeldung per Mail zur Verfügung gestellt.

26.02.2024, Berlin: Fachkräftekongress des BMAS. „Beim Fachkräftekongress – „Mehr Power fürs Fachkräfteland“ – bringen wir Unternehmen, Sozialpartner und innovative Netzwerke am 26. Februar 2024 in Berlin zusammen. In über 14 Formaten und einem Ausstellerforum bieten wir aktuellen Lösungen und Best Practice-Beispielen rund um Fachkräftesicherung eine Bühne.“ Mehr erfahren Sie hier.

22.–23.02.2024: GEW-Winterakademie „Mehr Weiterbildung – aber mit wem? Fachkräftemangel in der ‚Weiterbildungsrepublik‘“
in Kooperation mit der Justus-Liebig-Universität Gießen, Lehrstuhl für Weiterbildung
Programm und Anmeldung hier.

27.–28.02.2024, Berlin: „Arbeitsförderung nachhaltig gestalten“ – Jahrestagung der bag arbeit
„Unter dem Thema ‚Arbeitsförderung nachhaltig gestalten‘ möchten wir uns mit den aktuellen Entwicklungen der Arbeitsmarktpolitik im Spannungsfeld der sozial-ökologischen Transformation auseinandersetzen und Anforderungen an eine nachhaltige Arbeitsmarktpolitik formulieren. Wir wollen uns gemeinsam der Frage nähern, welche Rolle der öffentlich geförderten Beschäftigung in der bevorstehenden Transformation zukommt. Was sind die politischen Handlungsmaximen, und wie könnte eine konkrete Umsetzung aussehen? Welche Kriterien können künftig bei der Vergabe von Arbeitsmarktdienstleistungen eine Rolle spielen, und wie lässt sich Nachhaltigkeit in der beruflichen Bildung realisieren?“ Mehr erfahren sie hier.

15.–16.03.2024, Köln: Workshop „Beratung und Setting – Die Dynamik zwischen Mensch und Raum“
Veranstalter: inscape – Institut für Coaching, Training und psychodynamische Organisationsberatung.

„Im beruflichen Kontext spiegelt die Position im Raum Rollen, Funktionen und Einfluss […]. Wie gestalten wir unsere Praxisräume? Wie justieren wir Nähe und Distanz in einem Raum, in dem Klienten sich sicher fühlen und zu ihren Ressourcen Zugang finden können? Und wie lässt sich Beratung in einem Verwaltungsgebäude räumlich wohltuend gestalten? In einem Format mit Werkstattcharakter werden anhand von mitgebrachten Beispielen der Teilnehmenden die Beratungsarbeit in eigenen und fremden Räumen analysiert, reflektiert und bearbeitet.“
Mehr erfahren Sie hier.

25.–26.4.2024, Bonn: AG-BFN-Fachtagung (in Zusammenarbeit mit BiBB und IAB)
„Wohin soll es gehen? Berufs- und Studienorientierung junger Menschen und die Bedeutung von Beratungs- und Unterstützungsangeboten“

„Berufliche Orientierung, d. h. Berufsorientierung und Studienorientierung, gilt als eine zentrale Voraussetzung für die Berufs- und Studienwahl und einen gelingenden Übergang Schule – Beruf, gerade in Zeiten eines steigenden Fachkräftebedarfs. Im Laufe ihres Berufsorientierungsprozesses sind junge Menschen gefordert, individuelle (berufliche) Interessen, Kompetenzen und Aspirationen weiterzuentwickeln und mit den Optionen und Anforderungen ihres sozialen Umfelds, des Bildungssystems und der Arbeitswelt abzugleichen. Die AG-BFN-Fachtagung zielt darauf ab, den Kenntnisstand über die komplexen Herausforderungen im Prozess beruflicher Orientierung aus wissenschaftlicher und praxisorientierter Perspektive zusammenzubringen. Mehr erfahren Sie hier.

05.06.2024, Berlin, 09:30–16:30 Uhr: Fachtagung des forum wbv – Koordinierungszentrum für Weiterbildungsverbünde in Kooperation mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB):

Das Bundesprogramm „Aufbau von Weiterbildungsverbünden“: Erfahrungen aus der Praxis – Neue Impulse für die Weiterbildungspolitik

Weitere Informationen zur Anmeldung und zum Veranstaltungsort erhalten Sie hier.

Koordinierungszentrum für Weiterbildungsverbünde, Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gGmbH, Mail: forum-wbv@f-bb.de, Web: www.forum-wbv.de.

13.06.2024, 10:00–16:00 Uhr: „Trends und Transformationen in der Bildungsberatung“ (Save the date)

Gemeinsame Online-Tagung des Deutschen Verbands für Bildungs- und Berufsberatung (dvb) und der Landesnetzwerke zur Bildungsberatung Niedersachsen, Thüringen, Baden-Württemberg und Bayern. Mehr Informationen finden Sie ab März 2024 hier.

27th–28th June 2024: Online Conference im Rahmen des ERASMUS+ Projekts “CAREER LEAD“ (European Scientific Network for Career Guidance):
“Career Guidance in Schools from European and International Perspectives”

Weitere Informationen und Call for Papers hier.

Vorankündigung dvb: Tagung „Digitalisierung in der Beratung reloaded“

Die Veranstaltung wird gemeinsam mit der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA) vorbereitet und Ende November am HdBA-Campus in Mannheim stattfinden. Den genauen Termin finden Sie ab Ende Januar auf unserer Webseite als Save the Date. Außerdem informieren wir Sie, sobald Programm und Anmeldeseite online sind.“

Der BildungsSpiegel hat nun auch einen Veranstaltungskalender

Der von der BaS Hamburg herausgegebene BildungsSpiegel veröffentlicht seit kurzem auch einen Veranstaltungskalender, in dem Sie Hinweise auf weitere interessante Veranstaltungen finden.

Impressum

Herausgeber: Nationales Forum Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung e.V. (nfb)

Vorstand: Olaf Craney (Vorsitzender); Stefan Nowack und Ursula Wohlfart (Stellvertretende Vorsitzende); Barbara Knickrehm (Schatzmeisterin); Prof. Dr. Karl Düsseldorff, Prof. Dr. Peter Weber (Beisitzer)

Geschäftsstelle: Kurfürstenstr. 131, 10785 Berlin

Kontakt: info@forum-beratung.de | Tel. 030 -257 937 41 | Fax 030 -26 10 32 43

Registriert beim Amtsgericht Charlottenburg, RegNr: 26810B

Redaktionsteam: Ursula Wohlfart, Karen Schober (nfb); Elisabeth Tadzidilinoff (G.I.B. – Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH/NRW)

V.i.S.d.P.: Olaf Craney

Ihre Beiträge zu Entwicklungen in der Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung sind herzlich willkommen. Schicken Sie uns Ihre Beiträge und Anregungen an info@forum-beratung.de