Welche Kompetenzen und Qualifikationen braucht die Bildungsberatung?
Auf dem Bild v.l.n.r.: Regine Zizelmann (LNWBB); Katharina Schepker (AEWB); André Pollmann (Verdi); Beate Scherupp-Hilsberg (Bundesagentur für Arbeit); Dr. Tetyana Hoggan-Kloubert (Universität Augsburg); Olaf Craney (nfb)
Podiumsdiskussion
Welche Bedeutung besitzt die Bildungsberatung im gesellschaftlichen Transformationsprozess?
Dr. Tetyana Hoggan-Kloubert, Universität Augsburg, Erwachsenen- und Weiterbildung
André Pollmann, Gewerkschaft Verdi
Katharina Schepker, Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung (AEWB) Niedersachsen
Beate Scherupp-Hilsberg, Zentrale der Bundesagentur für Arbeit
Regine Zizelmann, Leitung Koordinationsstelle Landesnetzwerk Weiterbildungsberatung Baden-Württemberg (LN WBB)
Moderation:
Olaf Craney, Nationales Forum Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung e. V. (nfb)
Transkript der Statements und Zusammenfassung
Gemeinsame Veranstaltung von Deutscher Verband für Bildungs- und Berufsberatung e. V. (dvb) Fachgruppe Bildungsberatung Bayern im dvb Nationales Forum Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung e. V. (nfb)
2023 ist das „Europäische Jahr der Kompetenzen“. Die EU-Kommission zielt mit dieser Initiative darauf ab, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, insbesondere, indem das Lebenslange Lernen der Bürgerinnen und Bürger gefördert wird. Unterstützung finden Weiterbildungsinteressierte oft bei der kommunalen und regionalen Bildungs- und Berufsberatung, die damit einen wichtigen Beitrag zum Prozess des Lebenslangen Lernens leistet. Im politischen Raum wird dies jedoch noch zu wenig wahrgenommen und als Unterstützung der Daseinsvorsorge wertgeschätzt. Berater und Beraterinnen benötigen für ihre erfolgreiche Begleitung von Ratsuchenden aber ebenfalls eine Förderung ihrer Handlungsmöglichkeiten. Sie brauchen ein umfangreiches Repertoire an Kompetenzen für ihre komplexe Tätigkeit und verlässliche strukturelle Rahmenbedingungen.
Die Veranstaltung bot einen Einblick, welche Kompetenzfelder für die Beratung bedeutsam sind und wie die Beratenden ihre Kompetenzen entwickeln können. Die Teilnehmenden waren Bildungsberatende kommunaler, regionaler und zielgruppenspezifischer Träger, Beratende der Agenturen für Arbeit, der Hochschulen und anderer Beratungsstellen, die miteinander im Netzwerk arbeiten, sowie Repräsentant*innen der Beratungseinrichtungen, bei denen Beratende beschäftigt sind. Sie erhielten konkrete methodische und fachliche Inputs, lernten Qualifizierungswege kennen und erhielten Einblicke in Zertifizierungsverfahren, die ihre persönlichen Beratungskompetenzen bestätigen. Zudem gab es die Gelegenheit, fachliche Netzwerkarbeit praktisch zu erfahren und die dafür nötigen Kompetenzen und die gemeinsame Sprache weiterzuentwickeln. Ein Podium aus Beratungsfachleuten, Beteiligten einschlägiger Verbände, Politikschaffenden, Forschenden und Gewerkschaftlern stellte sich abschließend der Frage, welche Bedeutung die Bildungs- und Berufsberatung im gesellschaftlichen Transformationsprozess besitzt und wie die Schritte zu ihrer qualitativen und quantitativen Stärkung aussehen müssen.
Auf den Internetseiten des Deutschen Verbandes für Bildungs und Berufsberatung e.V. (dvb) steht eine umfassende Tagungsdokumentation bereit.